Trendsportart Airboarden
Hier geht die Pisten-Post im Liegen ab

Vergessen Sie Snowboard und Co! Diesen Winter surft man auf aufblasbaren Kissen den Berg hinunter. Entstanden ist der Trendsport «Airboarden» in der Schweiz.
Publiziert: 06.02.2018 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2018 um 14:50 Uhr
Von Christian Bauer

Innovationen im Wintersport sind nicht an der Tagesordnung. Snowboards gibt es seit etwa 30 Jahren, Ski und Langlauf haben weit über 100 Jahre auf dem Buckel. Ein Snow-Gerät, das sich mittlerweile seit 15 Jahren auf den Pisten hält, ist das «Snow-Bodyboard», auch «Airboard».

Darum geht es: Kopfüber auf den Luft-Schlitten die Hänge hinuntersausen. Klingt kompliziert? Ist es nicht, denn die Technik ist auch für Schneemuffel schnell zu erlernen. Und so gehts: Drauflegen, lossausen und durch Gewichtverlagerung steuern. Gebremst wird durch eine 90°-Drehung zur Fahrtrichtung - so wie beim Skifahren. «Das Airboarden ist so easy, es ermöglicht auch Menschen ohne Schneesport-Hintergrund eine tolle Winterfahrung», so der Zuger Joe Steiner, der aus einer Not heraus die neue Sportart erfunden hat.

Kopf voran den Hang herunter: «Airboarden» ist schnell zu erlernen.
Foto: ZvG

Wegen Bänderrissen nach einem Snowboard-Unfall vor einigen Jahren war die Wintersaison für Steiner gelaufen. Sehr zum Frust für den passionierten Wintersportler. Er suchte nach einer Wintersport-Alternative, bei der man die Beine nicht belasten muss. «Die Idee für das Airboard kam mir, als ich liegende Surfer auf dem Wasser gesehen habe», berichtet Steiner. «‹Das müsste doch auch auf dem Schnee funktionieren›, dachte ich mir.»

Fun «Made in Switzerland»: Die Snow-Bodyboards wurden in der Schweiz erfunden.
Foto: ZvG

Nach etwa 10 Jahren Tüftlerarbeit und erfolgreichen Selbstversuchen wagte Steiner 2001 den Schritt an die Öffentlichkeit. 15 Winter und einige Anlaufschwierigkeiten später hat sich die Fun-Sportart «Made in Switzerland» zum neuen Trend auf Schweizer Pisten gemausert. 150’000 Boards wurden mittlerweile verkauft.

Als Breiten- und Plauschsport eignet sich das Schneesurfen auch deshalb, weil es keine grossen Investitionen benötigt. Airboards können schon für etwa 20 Franken am Tag gemietet werden. Etwa 30 Pisten wurden in der Schweiz inzwischen für die dreieckigen Luftkissen angelegt - das Benützen von Ski- und Snowboard-Hängen ist untersagt.

Die aufblasbaren Schlitten eignen sich zudem für eine Kombination verschiedener Schnee-Aktivitäten. Unaufgeblasen passen die Snow-Bodyboards in jeden Rucksack. Aufgeblasen werden sie in drei Minuten mit einer kleinen Pumpe. Der passionierte Erfinder schwärmt von seinen Airboards als eine «horizontale Erfahrung» - klingt sexy.

Informationen über Pisten und Verleihorte www.airboard.com

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