Ausflugs-Tipp fürs Tessin
Das Wunder vom Malcantone

Ein Weg, tausend Kuriositäten – das ist der Sentiero delle meraviglie im Malcantone. Auf ihm paaren sich natürliche Mysterien mit menschlichem Machertum.
Publiziert: 26.08.2015 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:05 Uhr
Magisch schön: der Weg der Wunder im Malcantone. (Weitere Ausflugs-Tipps unter www.ticinoweekend.ch)
Foto: Lugano Turismo
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Was Wunder sind, ist schwierig zu sagen. Sind es die natürlichen Mysterien? Ein aderndurchzogener Stein? Ein im Wind raschelndes Blatt? Ein gurgelnder Waldbach? Oder sind es die von Menschenhand gemachten Dinge? Eine geschichtsträchtige Burg? Eine geheimnisvolle Ruine? Eine verlassene Goldmine? Wer den Sentiero delle meraviglie unter die Füsse nimmt, muss sich solche Fragen nicht stellen, weil er auf dem fünfeinhalb Kilometer langen Rundwanderweg nämlich der ganzen Wunderpalette begegnet. Dem aderndurchzogenen Stein genauso wie der verlassenen Goldmine. Der natürlichen Magie ebenso wie dem menschlichen Machertum.

Von allem etwas

Es gibt wohl nichts Besseres als den Wunderpfad von und nach Novaggio, um den Malcantone kennenzulernen. Er führt entlang des Flusstals der Magliasina durch die Dörfer Ponte di Vello und Aranno. Die Strecke hat sowohl historisch als auch landschaftlich viel zu bieten. Zu bewundern gibt es neben Reptilien, Nagetieren, Insekten und Vögeln auch Erlen, Eschen, Ahorn und Weissdorn. Und dann natürlich die verschiedenen Zeugnisse früherer Handwerksarbeit: Trockenmauern, Mühlen, die einzige noch erhaltene Hammerschmiede der Schweiz, Ruinen, eine alte Burg, ehemalige Brennöfen und ...

Last but not least

... die geheimnisumwitterten Gold- und Silberminen, die bei Wanderern auch heute noch das gefürchtete Goldsucherfieber auslösen können. Nein, nein, Sie haben nicht falsch gelesen: Es gab sie auch im Tessin, die berühmt-berüchtigte Goldkrankheit. Die Seuche brach im 19. Jahrhundert im Malcantone aus und dauerte bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wie viele Herzen mögen in dieser Zeitspanne am unerfüllten Wunsch nach Macht und Reichtum zerbrochen sein? Mehr als unbedeutende Mengen an Edelmetall, Zink und Schwefel konnten dem Boden nämlich beim besten Willen nicht abgetrotzt werden. Die schweisstreibende Arbeit war grösstenteils für die Katz. Und so wurde aus dem Tessin kein Goldgräbermekka, sondern ein Ferienkanton. Und aus dem Trampelpfad ein Wunderweg.

Weitere Infos
www.luganoturismo.ch
www.ticino.ch

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