Das sind die Geheimtipps in Sankt Petersburg
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Tempel und Sowjet-Museum:Das sind die Geheimtipps in Sankt Petersburg

Unterwegs in Russland
Reisetipps und Ideen für St. Petersburg

Russland – riesiges und vielfältiges Reiseland und Gastgeber der Fussball-WM 2018. St. Petersburg ist die zweitgrösste und wohl schönste Metropole Russlands. Im Sommer zeigt sich die Stadt von einer besonders zauberhaften Seite.
Publiziert: 04.04.2019 um 10:07 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2019 um 11:10 Uhr
Erna Jonsdottir
Die Ursprünge der Stadt liegen am Wasser. In der Peter-Paul-Festung an der Newa wurde 1703 von Zar Peter der Grundstein gelegt.
Foto: Getty Images

Die Unseco hat die Innenstadt  von St. Petersburg mit ihren 2300 Prachtbauten zum Weltkulturerbe erklärt. In der Mitte steht das ehemalige Winterschloss der Zaren, die Eremitage, das eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt beherbergt. Und wer während der Weissen Nächte nach St. Petersburg kommt, erlebt diese Stadt im freudigen Ausnahmezustand. Bis Anfang Juli geht die Sonne nicht ganz unter, sodass die Stadt in einem besonderen Licht leuchtet.

Venedig des Nordens

St. Petersburg ist mit seinen rund 4,8 Millionen Einwohnern nicht nur eine der grössten Städte Europas, sondern gleichzeitig auch eine der schönsten – nicht umsonst wird sie das «Venedig des Nordens» genannt. Dies jedoch weniger wegen der Kanäle als vielmehr wegen der eindrücklichen Bauten der Stadt. Legenden, die Zarenfamilie und die russische Literatur haben der Stadt seit jeher zu ihrem Mythos verholfen. Allein die zahlreichen Paläste und herrschaftlichen Villen sind einen Besuch wert. Kaum zu glauben, dass all diese wie auch eine Vielzahl weiterer Prachtbauten innerhalb nur weniger Dekaden erbaut wurden. Peter der Grosse, Gründer der Metropole, hatte es offenbar ziemlich eilig, sein «Tor zum Westen» genau nach seinen Vorstellungen für die Ewigkeit bereitzustellen. Heute ist St. Petersburg eine moderne Stadt mit historischem Ambiente und vielen komfortablen Hotels, schicken Bars, erstklassigen Restaurants sowie einer schier nie endenden Anzahl von Sehenswürdigkeiten.

Die Zarenstadt an der Ostsee ist eine wunderschöne Mischung aus westeuropäischem und russischem Lebensgefühl.
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 Hier unsere 8 Highlights in St. Petersburg

1. Ausflug ins Bernsteinzimmer

Der Katharinenpalast war einst die Rokoko-Residenz der russischen Zaren. Er liegt rund 25 Kilometer südöstlich von St. Petersburg und verfügt über einen wunderschönen Park. Die Wohnanlage wurde 1717 entworfen und mehrmals umgebaut sowie erweitert. 1756 wurde der 325 Meter lange Palast von Kaiserin Elisabeth schliesslich im Stil des Rokoko umgestaltet. Bekannt ist das Herrschaftshaus für das nachgebaute Bernsteinzimmer, das in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren ging. Zeitdauer: 3 bis 4 Stunden

2. Restaurant Baku und Tsar

Ein Restaurant, das nicht in jedem Guide steht und eine tolle Alternative zur deftigen russischen Küche bietet, ist das Baku. Dort bereiten Köche aus der Hauptstadt Aserbaidschans, Baku, kaukasische und aserbaidschanische Spezialitäten zu. Die Speisekarte ist lang. Eine Vorreservation lohnt sich, denn das wunderbare Ambiente ist sehr beliebt. Wer doch lieber lokale Gerichte wünscht, der ist im Restaurant Tsar richtig. Dort ist sogar die Atmosphäre des St. Petersburg von Anfang des letzten Jahrhunderts spürbar. Zeitdauer: 1 bis 2 Stunden

3. Winterpalast Eremitage

Am Südufer der Newa liegt eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg: der Winterpalast der Zarenfamilie. Er ist ein Teil des Gebäudekomplexes «Eremitage», der zu den grössten Museen der Welt zählt – etwa 60 000 Kunstwerke verteilen sich auf über 350 Säle. Achtung: Die Eremitage ist derart weitläufig, dass ein Tag kaum ausreicht, um alle Kunstwerke zu sehen. Vor den Toren der Eremitage liegt der Palastplatz mit der 500 Tonnen schweren Alexandersäule. Zeitdauer: ganzer Tag; www.hermitagemuseum.org

4. Flaniermeile Newski-Prospekt

Die Strasse im Zentrum von St. Petersburg ist einmalig: Der Newski-Prospekt erzählt nicht nur die Geschichte vom Glanz des Adels im 19. Jahrhundert, sondern auch von den Hoffnungen des Bürgertums auf ein freiheitliches Russland der Jahrhundertwende. Die Flaniermeile ist ein idealer Ausgangspunkt für jeden Stadtrundgang. Hier befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten wie etwa die grosse St.-Petri-Kirche oder das 1785 entstandene Gebäude des Kaufhauses Gostiny Dwor. Zeitdauer: ganzer Tag

5. Die teuersten Eier der Welt

Ein kulturelles Highlight ist die weltweit grösste Kunstsammlung des Juweliers Carl Fabergé. Die Firma Fabergé wurde 1842 in St. Petersburg gegründet und war der offizielle Ausstatter des russischen Kaiserhofs von 1885 bis zur Revolution 1917. Neben den russischen Zaren waren auch die Königin von England und die königliche Familie von Siam (heute Thailand) Kunden. Die millionenteuren Fabergé-Ostereier zählen zu den besten Goldschmiedearbeiten der Jahrhundertwende. Zeitdauer: 2 bis 3 Stunden; www.fabergemuseum.ru

6. Geschichte des Wodkas

Russland ohne Wodka? Undenkbar. Seit 2008 gibt es im historischen Zentrum von St. Petersburg, in der Nähe der Isaakskathedrale, sogar ein Museum, das dem Nationalgetränk gewidmet ist. Von der Entstehung über die Veredelung bis hin zum Wodka-Verbot wird hier die Geschichte des Gebräus erzählt. Klar: Am Ende der Führung sind Gäste zu einer Verkostung eingeladen; und wer dabei hungrig wird, kann sich darauf gleich im hauseigenen Restaurant hinsetzen. Zeitdauer: 1 bis 1. Stunden; www.vodkamuseum.su

7. Kulturdistrikt Neu-Holland

Die künstlich angelegte Insel im Herzen St. Petersburgs diente militärischen Zwecken. Eingebettet zwischen dem Moika-Fluss, dem Krjukow- und dem Admiralitätskanal im westlichsten Teil des Stadtzentrums, ist Neu-Holland heute als Parkanlage der Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt zahlreiche Cafés. Hier dürfen Gäste im Sommer auf dem Rasen liegen, was andernorts strikt verboten ist. Bis März können Besucher erstmals auf der 2000 Quadratmeter grossen Eisbahn Schlittschuh laufen. Zeitdauer: 1 bis 3 Stunden

8. Ballett-Tempel Mariinski-Theater

St. Petersburg ist die russische Balletthauptstadt. Wie wäre es mit Tschaikowskis romantischem Ballett «Der Nussknacker» im weltberühmten Mariinski-Theater, wo die Sopranistin Anna Netrebko ihre Karriere begann? Ein stilvoller Abschluss voller russischer Seele. Zeitdauer: 2 bis 3 Stunden; www.mariinsky.ru

Das müssen Sie über  St. Petersburg wissen: Fakten und Daten

Geschichte von St. Petersburg

Die Erbauung St. Petersburgs war ein Kraftakt, ausgetragen auf dem Rücken Zehntausender Zwangsarbeiter: Am 16. Mai 1703 gründete Zar Peter der Grosse die Stadt im morastigen Delta des Flusses Newa. Der Bauplatz war gänzlich ungeeignet, doch nach dem Willen des Zaren entstand hier die heute wohl schönste Stadt Russlands. Kritiker prophezeiten der neuen Hauptstadt einen baldigen Untergang. Dieser lässt bis heute auf sich warten.

Bei der 871 Tage dauernden Belagerung durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg starben eine Million Menschen; sie waren von der Versorgung abgeschnitten. Doch weil die Stadt nicht gestürmt wurde, blieben die Gebäude heil. Heute ist St. Petersburg zwar nicht mehr die Hauptstadt Russlands, doch sein geistiges und kulturelles Zentrum.

Zar Peter zwang seinem Reich einen westlichen Lebensstil auf. Und manchmal möchte man in dieser Fünf-Millionen-Metropole im hohen Norden meinen, man spaziere durch Paris – wenn da nicht die Zwiebeltürme der russisch-orthodoxen Kirche und Strassenschilder auf Kyrillisch wären.

UNESCO Weltkulturerbe

Die Unesco hat die Innenstadt mit ihren 2300 (!) Prachtbauten zum Weltkulturerbe erklärt. In der Mitte steht das ehemalige Winterschloss der Zaren, die Eremitage, das eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt beherbergt. Wer keinen Blick auf Michelangelo, van Gogh und Co. werfen möchte: Das prunkvolle Schloss allein lohnt den Besuch.

Ausflüge in St. Petersburg

  • Puschkin-Palast: Ausserhalb des Stadtgebiets befindet sich die Palastanlage von Puschkin. Zarin Elisabeth, die Tochter von Peter dem Grossen und Katharina I., liess vor den Toren der Stadt ihre Sommer­residenz bauen. Der Katharinenpalast, benannt nach ihrer Mutter, ist ein exzellentes Beispiel für russischen Barock. Absoluter Publikumsmagnet ist das rekonstruierte Bernsteinzimmer.
  • Peterhof: Die Sommerresidenz von Peter dem Grossen wird auch als Versailles des Nordens bezeichnet. Mag das Schloss selber nicht ganz mit dem Vorbild bei Paris mithalten, die Gartenanlage und die Wasserspiele tun dies allemal. Unzählige Brunnen und Fontänen sind über die Gartenanlage verteilt. Tipp: Schön ist die Anfahrt mit dem Boot von der Eremitage in der Innenstadt.

Nightlife der Stad

Die St. Petersburger Nächte sind wild. Nicht wundern: Striptease gehört dazu – auch in gewöhnlichen Bars.

Metro: Der grösste Club der Stadt zieht Studenten, Touristen und die St. Petersburger Boheme an. Auf drei Ebenen wird alles gespielt, wozu sich tanzen lässt. Halbnackte Tänzer erfreuen das weibliche Publikum. Adresse: Ligowski Prospekt 174

Jazz Philharmonic Hall: Im kleinen Konzerthaus, gegründet vom weltbekannten Jazz-Musiker David Goloschokin, finden erstklassige Konzerte statt.Adresse: Zagorodnyi Prospekt 27

Einkaufen in St. Petersburg

St. Petersburg ist ausserordentlich teuer. Beliebte Mitbringsel sind russische Handwerkskunst, Wodka oder Kaviar. Achtung: Nicht überall, wo Beluga draufsteht, ist auch Beluga drin!

Gostini Dvor
Seit über 200 Jahren werden im Gostini Dvor Waren feilgeboten. Jedes der zwei Stock­werke hat eine Länge von einem Kilometer. Adresse: Newski Prospekt 35

Dom Knigi
Im Jugendstilhaus der Nähmaschinenfirma Singer befindet sich der grösste Buchladen der Stadt. Er führt auch ausländische Bücher. Adresse: Newski Prospekt: 28

So kommen Sie nach St. Petersburg


Die Swiss fliegt täglich von der Schweiz aus nach St. Petersburg.

  • Einreise
    Für die Einreise ist ein Visum notwendig. Für Deutschschweizer ist die zuständige Botschaft in Bern, für Westschweizer in Genf. Rechtzeitig beantragen! Für die Fussball-WM ist Aufenthalt ab zehn Tage vor dem Beginn und bis zu zehn Tage nach dem Ende der FWM ist visumsfrei möglich, vorausgesetzt man hat einen gültigen Reisepass und eine FAN-ID. www.fan-id.ruwww.consulrussia.ch
  • Geld
    Die Währung ist der Rubel.
  • Reisezeit
    St. Petersburg ist eine Ganzjahresdestination. Jede Jahreszeit hat hier ihren eigenen Charme – der klirrend kalte Winter, wenn sich die Eisschollen in der Newa auftürmen, ebenso wie die hellen Nächte im Sommer. Im Juni/Juli wird es nachts kaum dunkel.
  • Schrift
    Die russische Schrift ist kyrillisch. Diese ist so weit leicht zu erlernen, dass man Strassenschilder und Hinweistafeln lesen kann. Das erleichtert die Orientieung.

Übernachtung in St. Petersburg

Luxus: Taleon Imperial Hotel
Preis: ab, 250 Franken
Adresse: Newski Prospekt 15

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Standard: Yards of Capella
Preis: ab 60 Franken
Adresse: Bolschaja Konjuschennaja 11
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Budget: Soul Kitchen Hostel
St. Petersburg International Hostel
Preis: Ab 20 Franken im Mehrbettzimmer
Adresse: Embankment river Moyka, 62/2,
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