Ein Highlight des rheinischen Karnevals: der Rosenmontagszug in Köln.
Foto: J. Rieger, Köln/Festkomitee Kölner Karneval

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Die 16 verrücktesten Fasnachtsbräuche der Welt

Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür. Für ein paar Tage steht (fast) die ganze Welt Kopf. BLICK stellt die grössten und skurrilsten Fasnachts-Partys vor.
Publiziert: 08.01.2020 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2020 um 11:55 Uhr
Der historische Karneval in Venedig ist vor allem mit seinen Masken, Spektakeln und Feuerwerken der bekannteste Karneval der Welt.
Foto: sda
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Christian Bauer

Die wichtigsten Fasnacht-Termine 2020

Karneval in Venedig

8. - 25. Februar 2020

Kölner Karneval

20. - 26. Februar 2020

Nizza-Karneval

15. - 29. Februar 2020

Bonbon-Ball in Wien

21. Februar 2020

Carnevale d´Ivrea

21. - 26. Februar 2020

Narrenzunft in Rottweil

20. - 25. Februar 2020

Karneval von Teneriffa

21. Februar  - 1. März 2020

Royal Shrovetide in Ashbourne

25. - 26. Februar 2020

Nasenzug in Wolfach

25. Februar 2020

Karneval in Rio de Janeiro

21. - 26. Februar 2020

«Mardi Gras» in New Orleans

25. Februar 2020

Vevcani-Karneval in Nordmazedonien

13. - 14. Januar 2020

Der Karneval von Trinidad und Tobago 

24. und 25. Februar 2020

Karneval in Aarborg

23. Mai 2020

Notting Hill Carnival in London

30. und 31.  August 2020

Asakusa Samba Karneval

August 2020

1. Karneval in Venedig, Italien – Sich fühlen wie Casanova

Der historische Karneval in Venedig ist vor allem mit seinen Masken, Spektakeln und Feuerwerken der bekannteste Karneval der Welt.
Foto: Gettyimages

Der Karneval von Venedig zählt zu den berühmtesten Karnevalpartys der Welt. Erstmals erwähnt wurde das bunte Treiben vor 1000 (!) Jahren. Die heutigen Kostüme und typischen Halbmasken erinnern allerdings eher an die Zeiten von Frauenheld Giacomo Casanova (1725 – 1798). Seine eigenen Verführungskünste kann man auch heute noch in vielen Karnevalsbällen «testen». Zudem gibt es künstlerische Darbietungen und Paraden in Venedigs Gassen. Nicht verpassen: Beim «Volo dell’Angelo», dem Engelsflug, schwebt ein Engel in 99 Metern Höhe über den Markusplatz und symbolisiert damit den Beginn des Karnevals. 8. - 25. Februar.

www.venice-carnival-italy.com

So wird Karneval in Venedig gefeiert

Bald ist Fasnacht! Auch in Venedig findet jährlich der traditionelle Karneval statt, der mit stilvollen Kostümen einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt.

Bald ist Fasnacht! Auch in Venedig findet jährlich der traditionelle Karneval statt, der mit stilvollen Kostümen einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt.

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2. Der Rosenmontagszug in Köln, Deutschland: Karneval-Mania hoch zehn

Köln ist das Epizentrum des deutschen Karnevals. Die «fünfte Jahreszeit» ist hier am Ufer des Rheins nicht nur irgendeine Veranstaltung, sondern ein Lebensgefühl. Ab dem 11.11 bis zum Aschermittwoch prägt der Karneval die Stadt. Höhepunkt ist der Rosenmontagszug, zu dem jährlich etwa 1,5 Millionen Menschen strömen. Mit geschmückten Persiflagewagen werden nationale und internationale Politik- und Gesellschaftsthemen aufs Korn genommen. Tipp: grosse Tüte mitnehmen! Jedes Jahr werden tonnenweise «olle Kamelle», Karnevalbonbons, in die Menge geworfen. Das Thema dieses Jahres lautet im typischen Kölner-Dialekt:  «Et Hätz schleiht em Veedel» – Diese Session steht das Veedel im Mittelpunkt Verschiedene Karnevalszüge vom 20. bis 26. Februar.

www.koelnerkarneval.de

3. Die Schlacht der Blumen: Fasnacht in Nizza, Frankreich

Das wichtigste Ereignis des Jahres an der Côte d'Azur ist der Karneval von Nizza mit Blumen-Kämpfe und Feuerwerk.
Foto: Gettyimages

Frankreichs grösstes Fasnachts-Happening findet jedes Jahr im südfranzösischen Nizza statt. Seit dem 13. Jahrhundert verwandelt sich die Stadt an der Côte d'Azur in eine bunte Riesenparty – eine der grössten der Welt. Neben verschiedenen Paraden (Thema dieses Jahr ist der Energieverbrauch der Welt) ist die  «Bataille de Fleurs», der Kampf der Blumen, das Highlight der Feierlichkeiten. Dabei ziehen 16 sorgfältig und bis ins kleinste Detail dekorierte Blumenwagen durch die Stadt. Von Gladiolen, Gerberas, Rosen und Margeriten reicht die Blütenpracht, welche die Artenvielfalt der Blütenpflanzen der Côte d’Azur repräsentiert. Bis zu 100 000 Blumen werden dabei in die Menge geworfen. Von 15. bis 29. Februar.

 www.nicecarnaval.com

4. Sexy Naschkatzen auf dem Bonbon-Ball: Fashing in Wien, Österreich

Das Herzstück des Wiener Faschings sind grosse Tanzbälle. Highlight und süssester aller Bälle ist der traditionellen Bonbon-Ball der Süsswarenverkäufer. Seit Ende der achtziger Jahre gehört er zu den populärsten und beliebtesten Tanzveranstaltungen Österreichs und ist eine echte Institution des Wiener Faschings. Die hervorragende Reputation verdankt der Anlass den wunderhübsch gekleideten Damen, die alljährlich an der Miss-Bonbon-Wahl teilnehmen. Natürlich dürfen auch beim Bonbon-Ball Wiener Walzer und Ballettvorführungen nicht fehlen. Am 21. Februar.

www.bonbonball.at

5. Schlacht der Orangen: Fasnacht-Spass in Ivrea, Italien

Einmal im Jahr wird die Kleinstadt Ivrea zum Schlachtfeld: Orangen-Karneval in Italien.
Foto: Gettyimages

Eines der verrücktesten Karnevalsrituale Italiens findet jedes Jahr in der Nähe von Turin, im piemontesischen Ivrea statt: die Schlacht der Orangen. Etwa 4000 Teilnehmer bewerfen sich mit (geschälten) Orangen. Der Spass symbolisiert den Kampf der Bevölkerung gegen die Tyrannei der Obrigkeit. Rund 500 Tonnen Orangen, die aus Kalabrien und Sizilien angekarrt werden, fallen der Orangenschlacht von Ivrea jährlich zum Opfer.

Carnevale d´Ivrea  - Von 21. bis 26. Februar, Battaglia delle Arance  -  22 Februar.

 www.storicocarnevaleivrea.it

6. Der Narrensprung in Rottweil, Deutschland: Zurück zu den Wurzeln

Am 17. November im Jahre 1310 wurde in Rottweil im Schwarzwald die Fasnacht erfunden. In einer Urkunde wird hier das Wort «Fasnet» zum ersten Mal erwähnt. Daher gilt Rottweil als einer der Geburtsorte der allemannischen Fasnacht. Auf die Tradition wird hier freilich geachtet: Das Aussehen der Narren-Figuren ist genau vorgegeben. Eines haben sie alle gemeinsam: eine kunstvolle Holzlarve und bunte Kleider. Highlight der Veranstaltungen sind die «Narrensprünge» am Fasnachtsmontag und -dienstag, wenn die Narren durch die Strassen ziehen. Von 20. bis 25. Februar.

www.narrenzunft-rottweil.de

7. Der Marathon der Männer zur Fasnacht: Puerto de la Cruz, Teneriffa 

Stöckelschuhe, Marathon, Männer: Das passt nicht ganz zusammen! Oder? In Puerto de la Cruz auf Teneriffa schon: Beim Mascarita Ponte Tacon, dem Marathon der Männer, liefern sich Männer ein erbarmungsloses Wettrennen über Hindernisse und Kopfsteinpflaster. Einzige Bedingung: Stöckelschuhe und Frauenkleider. Ein Spass, vor allem für die Zuschauer. Zudem gibt es auf Teneriffa verschiedene Karnevalsumzüge und Oldtimertreffen. Von 21. Februar bis 1. März. Marathon der Männer: 28. Feruar.

www.todotenerife.es

8. Royal Shrovetide in Ashbourne, England: Fussballspiel der Superlative

Wer hat’s erfunden? In diesem Fall wahrscheinlich die Engländer. Das verrückteste Fussballspiel der Welt: Hunderte Mitspieler, ein Spielfeld von fünf Kilometer Länge, zwei Tage zu je acht Stunden Spielzeit. Jährlich kämpfen die Unter- und Oberstadt von Ashbourne im Nordwesten Englands um den ehrvollen Sieg des «Royal Shrovetide» Fussballspiels – und das schon seit dem 12. Jahrhundert. Dann verwandelt sich das Provinzstädtchen in ein Gewirr von kämpfenden Menschenkörpern. Zum Glück gibt es althergebrachte Regeln: Das Töten eines Gegners ist strengstens verboten.  25. und 26. Februar.

9. Der Nasenzug in Wolfach, Deutschland

Das kleine Dorf Wolfach im Schwarzwald ist eine Fasnachtshochburg. Zwölf Umzuge stemmen die Bewohner in der Fasnachtszeit aus dem Boden. Der skurrilste von allen ist der Nasenzug, bei dem Männer ihren Riechkolben, ihren Gesichtserker, den Zinken in aberwitzige Figuren verkleiden. Lärmend im Gänsemarsch ziehen die Männer durch das Städtchen. Ob an dem Sprichwort «Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes» doch etwas Wahres dran ist? Frauen sind natürlich strengstens verboten. Schleicht sich doch mal eine in den Zug, wird sie in den eisigen Dorfbrunnen geworfen. Am 25. Februar.

www.narro-wolfach.de

10. Samba-Karneval, Sex und Sonnenbrand in Rio de Janeiro, Brasilien

Karneval in Rio ist eines der größten und farbenprächtigsten Feste der Welt mit Parties, Musik und der farbenfrohen Parade
Foto: Gettyimages

Der Karneval von Rio ist der bekannteste der Welt. Das liegt vor allem an den sexy Sambatänzerinnen, die gerne viel Haut zeigen. Tausende von Tänzern, Bigbands und Perkussionisten ziehen durch die Strassen der Millionen-Metropole an der Südatlantikküste und verwandeln Rio in einen kunterbunt tobenden Hexenkessel.

Epizentrum des Karnevals ist der Sambodrom im Zentrum Rios, der knapp 90‘000 Personen Platz bietet. Die grossen Samba-Schulen Rios tanzen in mehrstündigen Paraden durch den Riesenbau des brasilianischen Star-Architekten Oscar Niemeyer. Doch auch ausserhalb der Paradestrecke ist die Millionenmetropole in Tanzstimmung. Praktisch kein Quartier wird von den «baterias», den trommelnden Bands, und ihrem tanzenden Gefolge verschont. 21. bis 26.Februar.

www.rio-carnival.net

11. «Mardi Gras» in New Orleans

«Mardi Gras» heisst der Karneval in New Orleans. Bis dem «fetten Dienstag», ab dem dann die Fastenzeit eingeleitet wird, wird die Stadt im Süden der USA von den Gecken beherrscht.  Mit bemaltem Gesicht und farbigem Kopfschmuck bietet eine Schönheit die bunten Glasperlenketten am Mardi Gras in New Orleans an. Weltberühmt wurde der seit 1909 durchgeführte Umzug durch den Biker-Film «Easy Rider». Mardi Gras ist der Höhepunkt der Karnevalsveranstaltung. Selbst nach dem Hurrikan «Katrina», der grosse Teile von New Orleans zerstört hatte, kamen Tausende für die Paraden. Munter mit dabei sind auch Hunde, die ihre eigene Parade laufen dürfen. Am 25. Februar.

12. Vevcani-Karneval in Nordmazedonien

In Vevcani, einem nordmazedonischen Dorf mit 2500 Einwohnern, gehen die Uhren anders: Es rief sich 1991 als eigene Republik aus, hat eigene Pässe und Geldscheine; auch wenn bis heute kein Staat die «Republik Vevcani» anerkannt hat. Am 14. Januar wird auch ihr besonderes Fest zu Ehren des heiligen Vasilij gefeiert. Dabei gucken Männer aus Tellern, um Politiker zu persiflieren. Das Motto der Vevcaner: «Andere schlagen sich die Köpfe ein, wir haben unseren Karneval». 13.und 14. Januar.

13. Der Karneval von Trinidad und Tobago 

Eine Pappnase reicht hier nicht. Wer am Carnival auf Trinidad teilnehmen will, muss sich einer Masband, einer Maskengruppe, anschliessen. Hie kommen die Leute, um mitzumachen. Die Veranstaltung ist bekannt für farbenfrohe Kostüme und ausgelassene Feiern der Teilnehmer.  24. und 25. Februar.

14. Der verspätete Karneval in Aarborg, Dänemark

Der Karneval in der dänischen Stadt Aarborg ist an sich nichts Besonderes. Hier gibt es alles, was man sich von einem ordentlichen Fasching erhofft: Umzüge, verkleidete Menschen und eine riesen Gaudi. Aber irgendwie bringen die Aarborger jedes Jahr den Kalender durcheinander: Den Karneval feiert man hier im Mai. Schuld ist das Wetter: Erst Ende Mai ist es warm genug für eine Outdoor-Party. Somit ist der Karneval von Aarborg der letze im Jahr – gut für alle, die sich schon ab Aschermittwoch auf die nächste fünfte Jahreszeit freuen.  Am 23. Mai.

www.visitaalborg.de

15. Hitziger Notting Hill Carnival in London

Den Notting-Hill-Karneval, der 1959 von Einwanderern aus der Karibik ins Leben gerufen wurde, beschreiben die Organisatoren als «grösstes Fest der Kultur, Vielfalt und Inklusivität» in Grossbritannien. Im Zentrum stehen Farben, Tanz und Musik. Beim Notting Hill Carnival feiern jährlich mehr als eine Million Besucher. Selbst einige Polizisten können sich dem Charme des Strassenfestivals nicht entziehen und tanzen mit. 30. und 31.  August.

16. Samba-Rhythmen in Japan - Asakusa Samba Karneval

Die Frage des Asakusa Samba Carnivals von Tokio ist jedes Jahr dieselbe: Welche der rund 40 Sambaschulen mit rund 3500 Tänzern ist die beste? Bekannt ist das närrische Treiben in Japan erst seit 1981. Damals lud der Bürgermeister des Stadtteils Asakusa die Gewinner der Parade von Rio de Janeiro ein. Heute kommen bis zu 500 000 Besucher an das Festival. Bewertet werden in Tokio wie in Rio nicht nur der gekonnte Hüftschwung, sondern auch die Kostüme. Asakusa Samba Carnival findet in der zweiten Hälfte im Ausgut statt.

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