Fix zur Gesellschaft
Ferien mit Kindern, Teil 1: 11

Unsere Autorin fährt zum ersten Mal mit Kindern in die Ferien und merkt schnell: Das braucht Nerven!
Publiziert: 29.07.2018 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2022 um 11:03 Uhr
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Alexandra FitzCo-Ressortleiterin Gesellschaft

Ja, ich war mit Kindern im Urlaub. Ja, es war mein erstes Mal. Ja, sie leben noch. Und ja – wie Sie ­merken – ich auch. Vorneweg: Es war überragend. Nicht aber die Fahrt in die Ferien. Dabei fing alles so organisiert an. Ich half beim Kofferpacken, denn der Platz, so ­sagten wir ihnen, ist arg begrenzt.

Das verstanden sie und wollten zu meiner Überraschung auch gar nicht jedes Stofftier und Strandkleidchen mit­nehmen. Ein kurzes Geschichtlein, und dann war Schicht im Schacht. Wir zwei «Erwachsenen» luden das Auto und konnten nicht schlafen. Vor Auf­regung vielleicht? Um 4 Uhr weckten wir die drei Mädels (6, 8 und 11) und setzten sie ins Auto.

Die Ostschweiz schlief noch, die Autobahn gegen Süden war quasi leer. Ein paar Stunden Ruhe. Denkste. Warum schlafen Kinder, die man mitten in der Nacht weckt und denen man sogar das Pyjama anlässt, nicht? Ich denke an die Schlaf­tabletten ­meiner Grossmutter. Sorry, war so.

Schlafende Kinder auf der Fahrt in die Ferien? Leider nur ein Wunschdenken unserer Autorin.
Foto: Keystone

Das kostet Ihnen viel Nerven

«Haben wir den Hund?», fragt meine Freundin nach über ­einer ­Stunde Fahrt. Die Kinder geben Entwarnung: An Bord! Ich denke: Das kleine Mischlingsding ist so still, ­wären die Gofen bloss wie der Hund. «Wie ­lange gehts noch?» Ich glaubte immer, diese Frage sei ein Witz aus Film und Fernsehen. Sicher habe ich sie als Knirps auch vom Rücksitz aus gerufen, aber ich kann mich halt nicht daran erinnern. Auf jeden Fall braucht es viel Nerven, wenn sie das erste Mal bei Chur (wir starteten in Sargans!) gestellt wird. Die Antwort blieb dann auch immer gleich sarkastisch: «Noch hunderttausend Stunden!»

Das Abwechseln zwischen lachenden, singenden und streitenden Kindern machte die Fahrt zwar kurzweilig, aber leitete die «Erwachsenen» auch auf die Drohschiene: «Wenn ihr nicht sofort aufhört zu streiten, steigt ihr bei der nächsten Raststätte aus.» «Ihr geht nicht in den Pool, ohne Znacht ins Bett.» Bla, bla, bla. Da fällt einem total viel des «Nichtdürfens» ein.

Für die Rückfahrt hatten wir eine bessere Taktik: Wir bestachen die Kinder. Jedes durfte sich eine Tüte Gummibärchen zusammenstellen. Über die Menge an buntem Kleberzeugs sahen wir hinweg. ­Diese Stille. Diese Zufriedenheit. Herrlich. Bis nach 30 Minuten kam: «Mami, mir ist schlecht!»

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