Sea Life Konstanz
Auf die Schnelle Ferien machen

Noch keine Pläne fürs Wochenende? Gut so. Wir haben für Sie die besten Ausflugsziele für Familien aufgespürt. Tauchen Sie ab in die bunte Unterwasserwelt des Sea Life Konstanz. Oder wagen Sie einen Flug in einem Wasserflugzeug. Unsere Tipps für Tierliebhaber, Technikfreaks und Wissenshungrige.
Publiziert: 01.07.2016 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:05 Uhr
Text: Alice Massen. Fotos: Gerry Nitsch

Mit einem Mal wird es dunkel, ein Schatten schwebt aus der Ferne herbei. Plötzlich wirds laut in der Menge: «Da!» Ein über zwei Meter langer Schwarzspitzen-Riffhai bringt sie in Aufruhr, er schiesst in Sekundenschnelle über unsere Köpfen durchs Wasser. Geräuschlos und höchstens eine Handbreit entfernt. Dann folgt bereits das nächste Highlight – eine grüne Meeresschildkröte paddelt schwerelos durchs tiefe Blau und saust im nächsten Moment wieder davon. Mitten in den Schwarm exotischer Fische, vorbei an bunten Korallen. Das Staunen nimmt kein Ende.

Sea Life - Das Meer um die Ecke

Was an einen gelungenen Tauchgang erinnert, ist etwas ganz anderes: Wir sind zu Besuch im Sea Life Konstanz (D), einem Grossaquarium, das Besucher in eine verborgene Welt führt, hin zu ihren Bewohnern. So nahe kommt man Fischen und anderen Tieren dieser Biosphäre selten – zumindest, wenn man trockenen Fusses darin eintauchen möchte.

Ohne Zweifel: Richtiges Tauch-Feeling ist im Sea Life, direkt an der Grenze zu Kreuzlingen TG, garantiert. Schon am Eingang stimmt uns Blubber-Sound auf die bevorstehende Reise durch die Meeresgewässer ein – vor uns liegt eine zauberhafte Welt. Unendliches Blau und noch mehr plätscherndes Wasser. «Sie lernen nun über 3000 Süss- und Salzwasserfische kennen – diese leben in 30 naturgetreu gestalteten Becken», sagt Lisa-Maria Sauer, Marketing-Koordinatorin des Sea Life. Na dann los!

Über 3000 Fische gibt es im Sea Life zu bestaunen: Im gläsernenTunnel tauchen Besucher vollends in ihr blaues Reich ab.
Foto: Gerry Nitsch (7), ZVG

Langsam betreten wir einen schneeweissen Raum, in dem es uns kalt entgegenfegt: eine Gletscherhöhle mit echten Eiswänden. Unser Atem dampft. «Das ewige Eis! Hier liegt der Ursprung unserer Reise und der Wasserwelt», erklärt die Fachfrau. Denn nicht nur die Bewohner des nassen Elementes sind Thema im Sea Life, sondern auch ihr Lebensraum und somit die Natur. Überall hängen Info-Tafeln mit spannenden und oftmals lustigen Fakten über die schwimmenden Bewohner.

Eine grosse Familie

Für deren Wohlbefinden sorgen im Sea Life sechs Meeresbiologen und Aquaristen. Zu ihren Aufgaben gehören Fütterung, Rundumbetreuung und Reinigungsarbeiten ohne Ende. Denn in den Becken, die insgesamt 700'000 Liter Wasser fassen, gibts immer etwas zu putzen. Trotz Umwälzpumpen und Frischwasserversorgung gilt es, die Scheiben regelmässig zu reinigen. Mühsam! «Im kalten Wasser des Rheinbeckens ist die Reinigungsarbeit besonders hart. Danach können wir aber ins warme Rote Meer eintauchen», verrät Aquaristin Katharina Irl. Seit zwei Jahren arbeitet sie in der tierisch schönen Unterwasserwelt, und all die kleinen und grossen Schützlinge sind ihr mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. «Wir sind eine grosse Familie», sagt sie.

Für uns liegt das Rote Meer noch weit weg. Wir stehen am Anfang des zweistündigen Rundgangs, blicken erst auf das Leben im rauschenden Rhein und im Bodensee: auf Saiblinge, Forellen und Barben. Langsam folgen wir der Meeresbrise und landen im Rotterdamer Hafen, wo Süss- und Salzwasser zusammenkommen.

Ein perfekter Ausflug Schiffswrack inklusive

Die liebevoll gestaltete Kulisse führt uns dort zurück ins 16. Jahrhundert, zu einem Schiffswrack, das in den Fluten liegt. Seemöwen kreischen ab Band, zur düsteren Stimmung passen die glitschigen Aale, die sich durch die Becken schlängeln. Inzwischen haben wir vollkommen vergessen, dass wir vor einem Aquarium stehen. Einzig die von den Beckenscheiben platt gedrückten Kindernasen erinnern daran.

Am oberen Ende der Becken kommt man den Tieren besonders nahe. Die meisten sind dort offen – man riecht das Wasser, hört es plätschern, sieht die Fische Luft schnappen oder deren Flossen aus dem kalten Nass ragen. Rochen und Katzenhaie wirbeln mitunter derart wild durch ihr Reich, dass den Besuchern schon mal Wasser ins Gesicht spritzt. «Die Rochen wissen haargenau, dass wir sie beobachten. Sie spüren alles, sogar den menschlichen Herzschlag», erklärt ihr Betreuer.

Ins angrenzende Berührungsbecken darf man doch ein wenig auf Tauchgang gehen, zumindest mit den Händen. Ein kleiner Seestern wartet auf Streicheleinheiten, Hai-Eier können ertastet werden.

Das Rote Meer in Konstanz: Amadeus und Clementine

Endlich erreichen wir das Rote Meer – und damit die Tiefen des Meeres. Ein acht Meter langer Tunnel führt durch das 320 000-Liter-Becken – über uns nur Wasser. Im Salzwasser tummelt sich eine bunte Gemeinschaft. Mittendrin lebt das Schildkrötenpaar Amadeus und Clementine, die Publikumslieblinge. Die beiden sind allerdings weit weniger lieb als manche denken. «Ich hab vor den beiden weit grösseren Respekt als vor Hai-Lady Sam», sagt Katharina. «Obwohl die erklärte Leibspeise der Schildkröten Brokkoli ist, schnappen sie nach allem – auch nach meinen Fingern.»

Weit verträglicher sind die zehn Eselspinguine. Watscheln die Frackträger um ihren Betreuer Dennis Kübler, herrscht Ausnahmezustand – bei Mensch und Tier. Dieses lustige Spektakel lässt sich jeweils bei den Fütterungen beobachten, die per Lautsprecher verkündet werden. Nach dem Appell muss man sich sputen. Denn die Pinguine lassen keine Verspätung zu. «Bringe ich den Tieren nicht um Punkt 11 und 15 Uhr ihr Fressen, machen sie einen Aufstand», sagt der Pinguinflüsterer. Auch sonst sind die kleinen Watschler Gewohnheitstiere. Kübler: «Deshalb bin ich auch 365 Tage für sie da.» 

Dicklich stehen die Vögel im Eis – und entzücken die Zuschauer von Neuem. Ohne Zweifel: Ein Besuch im Sea Life Konstanz vertreibt schlechte Laune, selbst an den grauesten Nieseltagen.

Ferien am Meer sind erholsam – auch wenn sie nur ein paar Stunden dauern.

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