Travel Guide
Alles, was du für eine Reise nach Costa Rica wissen musst

Dschungelabenteuer, Beachspass und gute Infrastruktur: Costa Rica boomt. In diesem Travel Guide beantwortet Reisejournalist Christian Bauer die wichtigsten Fragen zu einer Reise in die «Schweiz Mittelamerikas».
Publiziert: 23.02.2024 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2024 um 23:01 Uhr
Christian Bauer

Wie kommt man nach Costa Rica?

Edelweiss Air fliegt das ganze Jahr 2- bis 4-mal pro Woche von Zürich direkt in die Hauptstadt San José. Mindestens ein Mal in der Woche geht es von dort zudem weiter nach Liberia in den Norden Costa Ricas. Liberia ist vor allem für Reisende interessant, welche Beachferien im Nordwesten verbringen wollen.

Was benötigt man für die die Einreise nach Costa Rica?

Die Einreise geht einfach und schnell. Für die Einreise für bis zu 30 Tagen benötigt man nur einen Reisepass, der noch sechs Monate gültig sein sollte. Es empfiehlt sich, das Rückflugticket in ausgedruckter Form dabeizuhaben. Manchmal fragt der Grenzbeamte nach einem Beweis, dass man das Land wieder verlassen will. Auch sollte man das erste Hotel und die Reiseroute nennen können.

Costa Rica – die Perle Mittelamerikas
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Strände, Regenwälder, Vulkane:Costa Rica – die Perle Mittelamerikas

Wie funktioniert das Reisen im Land?

Zu allen Ecken des Landes kommt man mit dem Bus. Expressbusse verbinden die grösseren Orte, während lokale Busse auch die kleineren Dörfer bedienen.

Die Busbahnhöfe sind oft etwas chaotisch, aber die Menschen helfen gerne und zeigen einem sowohl den richtigen Billett-Schalter als auch den richtigen Bus. Grössere Orte haben zum Teil mehrere Busstationen, von wo aus Busse in die verschiedenen Regionen starten. Einfach im Hotel oder den Taxifahrer fragen.

Die Busse sind sehr günstig, allerdings muss man Sitzfleisch mitbringen: Die Reisegeschwindigkeit ist langsam.

Private Shuttle/Taxi: Zwischen den wichtigsten touristischen Zentren verkehren zudem private Shuttleservices und Taxis, die schneller und bequemer sind als die öffentlichen Busse. Für Gruppen bieten diese ein gutes Preis-Leitungs-Verhältnis.

Flugzeug: Zwei Airlines (Sansa und Green Airways) verbinden Ziele innerhalb Costa Ricas. Diese lohnen sich vor allem, wenn man von der Hauptstadt (oder dem Norden) in den Süden reisen will. Allerdings gilt für die kleinen Flugzeuge ein Maximalgewicht für das Gepäck von 14 Kilogramm. Rechtzeitig reservieren, in der Hauptsaison sind die Routen schnell ausgebucht.

Uber: In der Metropolregion der Hauptstadt San José und in den grösseren Touristenorten, operiert mittlerweile auch Uber.

Mietwagen: Die beste Art, Costa Rica zu bereisen, ist ein Mietwagen, mit dem man in eigenem Tempo und stressfrei seine Wunschziele erreichen kann. Das Autofahren ist etwas chaotischer als in der Schweiz, aber für jeden ohne Probleme machbar. Bei der Miete auf eine Vollkasko-Versicherung achten, die auch Unterboden- und Glasschäden enthält.

Costa Rica erlebt seit der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom. Grösster Touristenmagnet sind die Nationalpärke. Auf dem Bild zu sehen ist der Strand des Manuel Antonio Nationalparks – einer der schönsten des Landes.
Foto: Caso Rica Tourismus
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Die besten Deals bekommt man, wenn man das Fahrzeug rechtzeitig online (oder über einen Reiseveranstalter) bucht. Die meisten touristischen Strecken sind mit einem normalen PW gut zu meistern. Wer die weniger entwickelte Osa-Halbinsel oder abgelegenere Spots besuchen will, sollte ein Allradfahrzeug mieten.

Internet und Surfen mit dem Handy in Costa Rica

Kostenloses W-LAN findet man in Costa Rica in jedem Hotel, Café oder Restaurant. Dennoch empfiehlt es sich, eine lokale SIM-Karte mit genügend Datenvolumen zu kaufen.

In Costa Rica gibt es drei Anbieter, Claro, Liberty und Kolbi, die sich bei den Preisen kaum unterscheiden. Angeboten werden verschiedene Daten-Pakete mit unterschiedlichen Laufzeiten.

Beispielsweise kostet ein 5-GB-Datenvolumen von Claro für 30 Tage 10'000 Colones (etwa 17 Franken).

Die Netzabdeckung der Anbieter schwankt. Man kann deshalb kaum eine Empfehlung geben. Ich benutze immer Claro, womit ich gut zurechtkomme.

SIM-Karten kann man (fast) überall kaufen: Kiosk, Supermärkte und natürlich bei den Anbietern direkt. Am Flughafen in San José habe ich nur einen Schalter von Claro entdeckt (Januar 2024). Die Verkäufer helfen gerne bei der Aktivierung.

Wichtig ist, dass das Simlock des Handys entsperrt ist und es zwei SIM-Karten akzeptiert.

Ist Costa Rica ein sicheres Reiseland?

Costa Rica ist ein sicheres Reiseland. Die Kriminalitätsrate ist niedriger als in anderen Ländern Zentralamerikas.

Allerdings sollte man auf kleinere Diebstähle achten. Das gilt insbesondere für die Party- und Rotlichthotspots in der Hauptstadt San José und den Touristenzentren, Jacó, Tamarindo und Puerto Viejo.

Wer nachts unterwegs ist, sollte nur die entsprechende Bargeldmenge dabeihaben und alle Wertsachen in den Hotelsafe legen. Falls im Ausgang doch etwas wegkommen sollte, ist der Verlust zu verschmerzen.

Bei Reisen mit dem Bus immer ein Auge auf sein Gepäck haben – auch auf den Rucksack, den man als Handgepäck mit in den Bus nimmt.

Bei Reisen mit dem Mietwagen keine Wertsachen im Fahrzeug lassen und wann immer möglich, auf einem bewachten Platz parkieren. Bewachte Parkplätze finden sich in jedem grösseren Ort und an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Ist Costa Rica ein teures Reiseland?

(Fast) jedes Land der Welt ist günstiger als die Schweiz, dennoch ist Costa Rica kein Budget-Reiseziel.

Costa Rica erlebt derzeit einen Touristenboom, was die Preise für Mietwagen und Unterkünfte nach oben treibt. Insbesondere die exquisiten Ökolodges, von denen viele an spektakulären Orten inmitten der Natur liegen, verlangen mittlerweile Preise auf europäischem Niveau.

Am unteren Ende der Hotelqualität ist zudem das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht immer gut: Qualität und Preis passen manchmal nicht zusammen.

Kann ich Streetfood ohne Bedenken geniessen?

Ja, Costa Rica ist ein hoch entwickeltes Land, so dass man ohne Bedenken überall essen kann. Aber Costa Rica liegt in den Tropen, da ist «Reisedurchfall» (vor allem zu Beginn der Reise) nichts Ungewöhnliches. In der Regel klingt dieser schnell wieder ab.

Obwohl offiziell das Leitungswasser als trinkbar gilt, sollte man dennoch auf abgepacktes Wasser zurückgreifen.

Welche gesundheitlichen Gefahren gibt es?

Costa Rica ist ein tropisches Land mit höheren gesundheitlichen Risiken als in Europa. Allerdings sind Touristen kaum von Tropenkrankheiten betroffen – speziell, wenn man sich in den touristischen Regionen aufhält. Je nach Länge und Reiseart sind eventuell Impfungen oder Auffrischungen nötig. Deshalb sollte man sich etwa vier Wochen vor Reiseantritt mit seinem Arzt beraten. Wichtig ist ein Schutz vor Moskitos (lange Kleidung, Antibrumm), die verschiedene Krankheiten übertragen können. Einen ersten Überblick bietet www.osir.ch.

In Costa Rica gibt es etwa zwei Dutzend giftige Schlangen und ein paar unangenehme Spinnen. Die Gefahr, dass man als Tourist von einer Schlange gebissen wird, ist allerdings sehr gering.

Das Gesundheitssystem ist gut.

Wann ist die beste Reisezeit für Costa Rica?

Die Hauptsaison ist die Trockenzeit in den Monaten November bis April. Dann kann es an den beliebtesten Destinationen teilweise recht voll werden. Es empfiehlt sich, Unterkünfte und Mietwagen rechtzeitig zu buchen.

Ab Mai setzt langsam der Regen ein, der in den Monaten August bis Oktober sein Maximum erreicht. Oft sind Überlandfahrten wegen angestiegener Flüsse und Überschwemmungen mit Schwierigkeiten verbunden.

Dennoch kann Costa Rica auch in der Regenzeit besucht werden. Der Vorteil: kaum Touristen und niedrige Preise.

Was sind die wichtigsten Reiseziele?

Nicoya-Halbinsel 

Die Halbinsel im Nordwesten ist vor allem als Beachdestination bekannt. Die Buchten bieten schöne Strände, die Infrastruktur an Beachresorts ist gut ausgebaut. Surfer finden hier ebenfalls ideale Bedingungen. Zentrum der Beach- und Partyferien ist der Ort Tamarindo.

Zentrale Pazifikküste 

Wer nicht viel Zeit mitbringt und «Costa Rica im Miniaturformat» erleben will, ist an der zentralen Pazifikküste genau richtig: Hier finden sich einige der malerischsten Nationalparks (beispielsweise der Nationalpark Manuel Antonio) und einige der schönsten Strände des Landes. Beliebtester Ort für Beach und Fun ist Jacó.

Der Süden und die Osa-Halbinsel 

Auch wenn das Reisen in Costa Rica noch das Flair des Abenteuers vermittelt, ist das Land doch gut erschlossen – ausser im Süden und auf der Osa-Halbinsel. Hier sind die Strassen schlecht, die Infrastruktur etwas dürftig und die Natur wild. Wer Abenteuer sucht, sollte sich ein Allradfahrzeug mieten und sich auf die Osa-Halbinsel mit dem unglaublichen Corcovado-Nationalpark aufmachen, dem Landstrich mit der grössten Biodiversität der Welt.

Valle Central und San José 

Ein Ort in Costa Rica lohnt definitiv keinen Besuch: Die Hauptstadt San José ist hässlich und deprimierend. In der Umgebung, im sogenannten Valle Central, finden sich dennoch einige lohnende Ausflugsziele. Hier befinden sich die meisten Kaffeeplantagen, die interessanten Führungen zum Anbau und Produktion von Kaffee anbieten.

Die Karibikküste 

Die Karibikküste ist weniger entwickelt als die Regionen am Pazifik, dennoch hat sich eine gute touristische Infrastruktur herausgebildet. Wer Beachfun und Party sucht, sollte sich nach Puerto Viejo aufmachen. Naturliebhaber zieht es in den Norden zum Tortuguero-Nationalpark, in dem man besonders gut Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten kann.

Das Hochland und die Vulkane 

Ein Highlight Costa Ricas ist das zentrale Gebirge, das sich wie ein Rückgrat durch die Mitte des Landes zieht. Hier befinden sich Dutzende Vulkane (der berühmteste ist der Vulkan Arenal), die man teilweise besteigen kann. Während an den Küsten tropischer Regenwald wächst, findet man in der Höhe Nebelwald, der durch die Lage in den Wolken besonders mystisch wirkt. Besonders schön sind die Wälder im Monteverde-Nationalpark.

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