Unterwegs in Südamerika
Die 10 schönsten Erlebnisse in Chile

Trockenste Wüste der Welt, höchster aktiver Vulkan, südlichster Zipfel Amerikas: Chile hat es in sich. Auf dem 4000 Kilometer langen Landstreifen im Westen Südamerikas treffen fast alle geografischen Extreme aufeinander.
Publiziert: 22.12.2018 um 16:56 Uhr
|
Aktualisiert: 29.01.2019 um 10:32 Uhr
Cornelia Krämer

1. Berge wie Nadeln im Parque Nacional Torres del Paine

Als einer der schönsten Nationalparks Südamerikas gilt der «Parque Nacional Torres del Paine» im südlichen Patagonien. Die Hauptattraktion sind drei Granitnadeln, die 2500 Meter in den stahlblauen Himmel ragen. Der Name passt: «Torres del Paine» bedeutet «Türme des blauen Himmels». Beliebt ist eine mehrtägige Wanderung auf der sogenannten W-Route, vorbei an Bergseen und Gletschern zu den drei Bergspitzen. Tipp: Die Schweizerin Jacqueline Straubhaar bietet mit ihrer Outdoor-Firma «Dragón de la Patagonia» Wandertouren an. www.dragondelapatagonia.com

2. Ab in die Antarktis!

Wer die Wildnis mag, fi ndet sein Glück in Feuerland, dem südlichsten Zipfel Chiles. Das Archipel ist ein Mix aus Fjorden, Gletschern und Wäldern. Ein Highlight ist ein Bootstrip durch die Magellan-Strasse zum Kap Hoorn. Zentrum der Aktivitäten ist die Stadt Punta Arenas. Tipp: Das argentinische Feuerland ist touristisch besser erschlossen. Vom argentinischen Städtchen Ushuaia fahren Schiffe in die nur etwa 1000 Kilometer entfernte Antarktis. 

3. Genialer Roadtrip

Die Fernstrasse Panamericana, die von Alaska bis ins südliche Chile führt, ist der Traum aller Roadies. Von den etwa 30 000 Kilometern verlaufen knapp 3400 in Chile. Während man die Panamericana gut mit einem Mietwagen bereisen kann, ist deren Verlängerung, die 1300 Kilometer lange Carretera Austral, nur etwas für Abenteurer. Die Schotterpiste führt an spektakulären Landschaften vorbei tief hinein nach Patagonien. Die Carretera Austral ist besonders bei Töfffahrern beliebt – und bei unerschrockenen Velofahrern.

Fremdartige Wesen: Ein Guanaco vor den Torres del Paine, den nadelförmigen Berggipfeln im Hintergrund.
Foto: Thinkstock

4. Wein degustieren

Chilenische Weine können es längst mit europäischen Spitzentropfen aufnehmen: Das grösste und älteste Weinbaugebiet ist das Valle de Maipo in der Nähe der Hauptstadt Santiago. Die 17 imposanten Weinkeller können leicht individuell besucht werden. Eine Besonderheit ist eine Tour mit dem Wein-Zug von Santiago ins Colchagua-Tal, wo Chiles beste Rotweine herkommen. Die Tour dauert acht Stunden und beinhaltet eine Degustation im Zug sowie Besuche verschiedener Winzer. www.rutadelvino.cl

5. Auf dem Vulkan

Unter den Anden brodelt es mächtig. Hier treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander und sorgen für Erdbeben und aktive Vulkane. Vor einem Jahr ist der zentralchilenische Vulkan Villarrica (2847 Meter) ausgebrochen und hat kurzzeitig Tausende von Menschen in die Flucht geschlagen. Mittlerweile kann man den Berg mit einem Bergführer wieder besteigen und in den zeitweise noch immer rauchenden Vulkanschlund blicken. Der Aufstieg gilt als nicht schwierig, dennoch wird genügend Fitness vorausgesetzt. 

2015 ist der aktive Vulkan Villarrica zum letzten Mal ausgebrochen. Heute finden wieder geführte Touren auf den 2840 Meter hohen Berg statt.
Foto: Thinkstock

6. Santiago de Chile

Die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile (6 Millionen Einwohner) hat genügend Sehenswürdigkeiten für ein paar Ferientage zu bieten. Kulturinteressierte zieht es zu «La Chascona», dem einstigen Wohnhaus des chilenischen Nationaldichters Pablo Neruda (1904–1973) oder zum Kunstzentrum «Centro Gabriela Mistral ». Nachteulen finden hier die besten Partys des Landes. Tipp: Gourmets ist der Mercado Central, der Lebensmittelmarkt, zu empfehlen, in dessen Restaurants frische Meeresfrüchte in allen Variationen angeboten werden.

Santiago de Chile ist nur 100 Kilometer von den Anden entfernt.
Foto: Thinkstock

7. Valparaíso

Keine Stadt in Chile trägt ihren Namen so gerechtfertigt wie Valparaíso: das Tal des Paradieses. Zwar ist die 280 000-Seelen- Metropole eine Hafenstadt, aber der Mix aus Verfall und quietschbunten Häusern hat schon viele Poeten und Musiker inspiriert. Neben der Unesco-geschützten Altstadt sind die schrägen Aufzüge in der hügeligen Stadt eine Besonderheit. Der «Ascensor Concepción» von 1883 ist der älteste und bietet einen schönen Blick auf Stadt und Meer.

8. Faszination Atacama-Wüste

Grosse Teile Nordchiles sind von der Atacama-Wüste bedeckt, der trockensten und hochgelegensten Wüste der Welt. Manche Regionen werden von der Nasa als Testgelände für Marsmissionen genutzt. Nirgends auf der Erde sind die Konditionen lebensfeindlicher, sprich: den Bedingungen auf dem Roten Planeten ähnlicher als hier. Grösster Touristen magnet der Atacama-Wüste ist das «Valle de la Luna», das bei Sonnenuntergang in Pink-, Lila- und Goldtönen funkelt. Im Städtchen San Pedro de Atacama lassen sich Touren in die spektakuläre Landschaft buchen. Tipp: Die Region ist bekannt für Sandboarding – Snowboarding auf Sand.

Staubtrocken: die Atacama-Wüste.
Foto: Thinkstock

9. Geysire

Grosse Magmafelder unter der Anden-Bergkette bringen das Grundwasser zum Kochen. Im auf 4300 Metern Höhe unweit San Pedro gelegenen El Tatio befinden sich die höchstgelegenen Geysire der Welt. Dutzende Fontänen versprühen ihren Wasserdampf – bei Sonnenaufgang ein unvergessliches Erlebnis. Wer kein Mietauto hat, kann um vier Uhr nachts mit einer Tour von San Pedro starten. Tipp: Badesachen nicht vergessen. In Thermalpools kann man sich aufwärmen.

10. Sterne beobachten

Die trockene Luft und klare Atmosphäre der Atacama-Wüste eignet sich besonders gut, um Sterne zu beobachten. Bei San Pedro de Atacama befindet sich auf 5000 Meter über Meer das grösste Radioteleskop der Welt: ALMA. Dank seiner 66 Antennen und der klaren Luft bildet es himmlische Objekte bis zehnmal detaillierter ab als sonstige Teleskope. Tipps: Das Kontrollzentrum des ALMA kann am Wochen ende besucht werden. Auch ohne Teleskop ist eine Sternentour von San Pedro de Atacama aus ein Erlebnis. www.almaobservatory.org

Informationen: www.chile.travel

Chile - Land der Extreme

Dieses Land hat vermutlich die seltsamste Form der Welt: Chile ist 4300 Kilometer lang, durchschnittlich nur 180 Kilo meter breit und erstreckt sich über 39 Breitengrade von Norden nach Süden, was in etwa der Strecke Schweiz–Westafrika entspricht.

Dementsprechend extrem sind die Unterschiede der Regionen und Ökosysteme. Der Norden ist durch die Atacama- Wüste geprägt. Die Region liegt im Regenschatten des Andengebirges. Zudem verhindern kalte Meeresströmungen (Humboldtstrom) die Bildung von Wolken an der Küste. Dies macht die Atacama-Wüste zur trockensten Wüste der Welt.

 In Mittelchile lässt sich das Klima etwa mit demjenigen um das Mittelmeer vergleichen – hier wachsen die berühmten Weine des Landes. Was dem Norden an Niederschlägen fehlt, macht der Süden wieder wett: In Patagonien und Feuerland ist es sehr feucht und kühl.

 Nicht nur die Nord-Süd-Ausdehnung ist extrem, auch von Westen nach Osten weist Chile ein dramatisches Relief auf. In weniger als 200 Kilometern steigt das Land vom Meeresspiegel bis zu Höhen von über 6000 Metern an. So schön das Anden-Panorama ist, so gefährlich ist das Gebirge.

 Denn die Anden sind mit 7500 Kilometern nicht nur die längste Gebirgskette der Welt, sondern auch das Ergebnis mehrerer Erdplatten, die sich unter Südamerika schieben: Erdbeben und aktive Vulkane sind die Folge. Die Erde kommt hier nie zur Ruhe: Das letzte Erdbeben ereignete sich im September 2015, der letzte nennenswerte Vulkanausbruch vor etwa einem Jahr (Vulkan Calbuco im «Lake District»).

Diese extreme Geografie beschert den Reisenden einerseits intensive Erlebnisse, erfordert aber zugleich auch, dass man Zeit für die Transportwege einberechnet.

Dieses Land hat vermutlich die seltsamste Form der Welt: Chile ist 4300 Kilometer lang, durchschnittlich nur 180 Kilo meter breit und erstreckt sich über 39 Breitengrade von Norden nach Süden, was in etwa der Strecke Schweiz–Westafrika entspricht.

Dementsprechend extrem sind die Unterschiede der Regionen und Ökosysteme. Der Norden ist durch die Atacama- Wüste geprägt. Die Region liegt im Regenschatten des Andengebirges. Zudem verhindern kalte Meeresströmungen (Humboldtstrom) die Bildung von Wolken an der Küste. Dies macht die Atacama-Wüste zur trockensten Wüste der Welt.

 In Mittelchile lässt sich das Klima etwa mit demjenigen um das Mittelmeer vergleichen – hier wachsen die berühmten Weine des Landes. Was dem Norden an Niederschlägen fehlt, macht der Süden wieder wett: In Patagonien und Feuerland ist es sehr feucht und kühl.

 Nicht nur die Nord-Süd-Ausdehnung ist extrem, auch von Westen nach Osten weist Chile ein dramatisches Relief auf. In weniger als 200 Kilometern steigt das Land vom Meeresspiegel bis zu Höhen von über 6000 Metern an. So schön das Anden-Panorama ist, so gefährlich ist das Gebirge.

 Denn die Anden sind mit 7500 Kilometern nicht nur die längste Gebirgskette der Welt, sondern auch das Ergebnis mehrerer Erdplatten, die sich unter Südamerika schieben: Erdbeben und aktive Vulkane sind die Folge. Die Erde kommt hier nie zur Ruhe: Das letzte Erdbeben ereignete sich im September 2015, der letzte nennenswerte Vulkanausbruch vor etwa einem Jahr (Vulkan Calbuco im «Lake District»).

Diese extreme Geografie beschert den Reisenden einerseits intensive Erlebnisse, erfordert aber zugleich auch, dass man Zeit für die Transportwege einberechnet.

Mehr

 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?