Tauchen in Thailand
Nemo gesucht – und gefunden!

Bunte Korallen, witzige Fische und das Gefühl der Schwerelosigkeit: Tauchen macht süchtig. Zu Besuch auf der Taucher-Insel Koh Tao in Thailand.
Publiziert: 18.03.2015 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 17:05 Uhr
Von Christian Bauer

Der kleine Nemo verteidigt seine Wohnung mit Herzblut. Wild traktiert der orange-weisse, kleine Clownfisch meine Taucherbrille. Angst vor dem Seemonster, als das ich ihm erscheinen muss, hat er nicht. Mutiger Kerl. Nemo, bekannt aus dem Trickfilm «Findet Nemo», lebt in einer rosa  Anemone vor der Küste der thailändischen Insel Koh Tao, dem beliebtesten Taucherparadies der Weltmeere. Nirgends sonst werden mehr Tauch-Brevets ausgestellt als auf der Mini-Insel im Golf von Thailand, die neben den berühmten Schwestern Koh Phangan und Koh Samui im warmen Tropenwasser schwimmt.

Auf unserem blauen Planeten gibt es eindrucksvollere ­Dive-Locations, Koh Tao ist dennoch einer der besten Orte, um seine ersten Unterwassererfahrungen zu machen. Mehr als 40 Tauchschulen buhlen um die Gunst der jungen Kundschaft. Der Konkurrenzkampf hält die Preise niedrig und die Qualität hoch. Der Padi Open Water ­Diver, der Grundkurs, kostet unter 300 Franken, Übernachtung inklusive. Luxus kostet einen Aufpreis. Aber wozu? Auf dem hippen Koh Tao mit seinen jungen, relaxten Travellern verbringt man kaum Zeit im Zimmer. Zu schön ist das Tauchen, zu süffig die Cocktails und viel zu prickelnd die Partys.

Wir buchten den Padi Open Water bei Ban’s Diving Resort, dem lokalen 5-Sterne-Gigant des Tauchsports. Seit den 90er-Jahren hat Ban’s schon über 150 000 Padi-Scheine ­ausgegeben. Weltrekord! Während des viertägigen Grundkurses  absolviert man nebst der Theorie auch vier Tauchgänge bis zu einer Tiefe von 18 Metern. Das souveräne Handling der Sauerstofftanks, Schläuche und auch der Tarierweste wird zunächst im hauseigenen Pool geübt. Ab Tag drei tuckert man mit dem Boot hinaus aufs Meer.

Seeanemonenbewohner Clownfisch: Berühmt seit seiner Hauptrolle im Trickfilm «Findet Nemo».

Weste, Neoprenanzug, und zuletzt Sauerstofflaschen anlegen, Luftschlauch und Atemregler kontrollieren, Taucherbrille spülen, und ab gehts in eine neue, aufregende Welt.

Gefleckte Muränen schlängelten sich durch den Korallenwald, ein Schwarm junger ­Barracudas umkreiste uns, und Farbkasten-bunte Fische flitzten durch neonfunkelnde Korallen. Absolutes Highlight war eine Schildkröte, die gemächlich ihre Bahnen zog. Wer wollte sich da auf Unterwasser-Geschicklichkeitsübungen konzentrieren? Nach vier Tauchgängen fühlt man sich noch etwas unsicher, dennoch ist die schwerelose Welt im Deep Blue berauschend. Also machten wir nach dem Grundkurs gleich ­noch den Advanced Open Water Diver. Dieser erweitert die Praxis, getaucht wird bis zu einer Tiefe von 30 Metern. Berauschend ist ein nächtlicher Tauchgang im leuchtenden Plankton. Herrlich.

Und dann war da noch der neugierige Hai, zehn Stockwerke unter der Wasseroberfläche, der mich wegen Luftmangel zu einem Notaufstieg zwang. Nicht jeder kann so mutig sein, wie klein Nemo von der rosa Anemone. Aber das ist eine andere Geschichte ...

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