Kultureller Aufschwung
10 Fakten über den Kosovo

Am 17. Februar feiert der Kosovo seinen Nationalfeiertag. Das jüngste Land auf dem europäischen Kontinent hat die Kriegswirren hinter sich gelassen und bietet für Reisende ganz besondere Reize. Wer das Abenteuer sucht, wird hier fündig.
Publiziert: 17.02.2019 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2020 um 09:57 Uhr
Samuel Schumacher
Daten und Infos zu Kosovo
  • Hauptstadt: Pristina
  • Fläche: 10 908 km2
  • Einwohner: 1,8 Millionen (Juli 2017)
  • Durchschnittliches Einkommen: 534 Franken pro Monat
  • Unabhängigkeit: 17. Februar 2008
  • Bevölkerungsstruktur: 92 % Albaner, 5 % Serben, 3 % andere
  • Amtssprachen: Albanisch und Serbisch
Kosovo Flagge
ZVG
  • Hauptstadt: Pristina
  • Fläche: 10 908 km2
  • Einwohner: 1,8 Millionen (Juli 2017)
  • Durchschnittliches Einkommen: 534 Franken pro Monat
  • Unabhängigkeit: 17. Februar 2008
  • Bevölkerungsstruktur: 92 % Albaner, 5 % Serben, 3 % andere
  • Amtssprachen: Albanisch und Serbisch
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1. Kosovos Pop-Export

Sie stürmt immer wieder die Charts: Die 28-jährige britische Popsängerin Rita Ora (geborene Rita Sahatçiu) ist eine Tochter des Kosovo. Sie kam 1990 in der kosovarischen Hauptstadt Pristina zur Welt und floh mit ihren Eltern und ihren Geschwistern ein Jahr später nach London. Die Kosovaren sind trotzdem mächtig stolz auf «ihren» erfolgreichen und hübschen Musikexport. Und Rita Ora ist es ebenso auf ihre Wurzeln – seit 2015 ist sie Ehrenbotschafterin des Landes.

2. Mirusha-Wasserfälle

Die Mirusha-Wasserfälle (auf Albanisch Ujëvarët e Mirushës) sind eines der eindrücklichsten Naturschauspiele des Kosovo. Über eine Strecke von knapp zehn Kilometern stürzen sie in das Tal der Gremnik-Berge, die zum Crnoljeva-Massiv gehören. Insgesamt 16 Wasserfälle sprudeln über die ­felsigen Kanten des bekanntesten Naturschutzgebiets des Landes. Dazwischen liegen 13 kleine Seen. Der grösste der 16 Wasserfälle ist ­imposante 22 Meter hoch. Perfekt für einen Sprung ins frische Bergwasser.

3. Kalaja e Novo Bërdës: Burgruine wie in «Game of Thrones»

Von weitem sieht die Burgruine von Kalaja e Novo Bërdës aus wie eines der heruntergekommenen Schlösser aus der Kultserie «Game of Thrones». Das Bauwerk thront mächtig auf einem erloschenen Vulkan. Gebaut wurde die Festung in der byzantinischen Zeit. Im 13. Jahrhundert wurde sie von serbischen Königen aufgemotzt und diente zur Sicherung der zahlreichen Minen, in denen primär nach Silber gesucht wurde.

Die Popsängerin Rita Ora stammt aus der kosovarischen Hauptstadt Pristina.
Foto: Getty Images
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4. Kaffeekultur

Sorry, Italien, aber den besten Kaffee gibts im Kosovo. Nirgendwo wird das schwarze Gebräu mit mehr Liebe zubereitet als im kleinen Balkanstaat – sagen die Kenner. Überall findet man hübsche kleine Kaffees mit silbrig glänzenden Espressomaschinen. Eines der bekanntesten ist das Café Soma nahe der Fussgängerzone «Nënë Tereza» im Zentrum Pristinas. Wer es wie die Kosovaren machen möchte, bestellt dort nicht etwa einen Espresso oder Cappuccino, sondern einen «Macchiato» (Espresso mit Milchschaum).

5. Die erste Kosovarin auf dem Everest

Als die Bergsteigergruppe im nepalesischen Everest Basecamp ihr mitteilten, dass sie sie nicht mit auf den Gipfel nehmen würden, weil das alles zu hart sei für Frauen, spornte das Uta Ibrahimi (36) nur noch mehr an. Die ehemalige Marketingfrau und erfolgreiche Tourismus-Organisatorin schnappte sich ihren Sherpa und bestieg mit ihm alleine den höchsten Gipfel der Welt. Sie war die erste Kosovarin auf dem Everest – nun will sie auch die restlichen dreizehn 8000er besteigen. Wer mit der quirligen jungen Frau auf Kletter- oder Wandertour gehen oder mit ihr im Freien Yoga machen will, kann sich auf ihrer Homepage durch ihr Outdoor-Angebot klicken. www.butterflyoutdoor.com

6. Kosovarisches Nationaltheater

Das Nationaltheater in der Hauptstadt Pristina ist das einzige Theater des Landes. Es wurde 1946 gegründet und nach dem Ende des Unabhängigkeitskriegs gegen Serbien 1999 zum «Nationaltheater» erklärt. Über 400 Eigenproduktionen sind in dem altehrwürdigen Haus schon aufgeführt worden, darunter auch politisch äusserst mutige und umstrittene Produktionen – manchmal sogar unter Polizeischutz. Etwas weniger umstritten sind die Aufführungen des kosovarischen Nationalballetts, die ebenfalls hier stattfinden.

7. Auf dem Weg nach Europa

Kosovo und die EU, bisher eine eher unglückliche Liebesgeschichte. Die Kosovaren wünschen sich kaum etwas so sehr, wie endlich zur EU zu gehören. 23 der 28 EU-Mitgliedstaaten haben das Land sogar bereits anerkannt (alle ausser Griechenland, Rumänien, der Slowakei, Spanien und Zypern). Die EU-Mission Eulex versucht daher seit Jahren, dem Kosovo beim Aufbau von rechtsstaatlichen Strukturen zu helfen. Trotzdem: Der Weg nach Europa ist für die Kosovaren noch ein weiter. Gemeinsam mit den Weissrussen brauchen sie noch immer ein Visum, wenn sie in den Schengenraum einreisen möchten.

8. Kulturmetropole Peja

Die Stadt am «Weissen Drin», dem grössten Fluss des Landes, strotzt nur so vor kulturhistorischen Baudenkmälern. Nicht nur das Weltkultur­­erbe-Kloster Visoki Dečani der 100 000-Einwohner-Stadt zieht Besucher an. Auch die Rote Moschee (1173 erbaut), die «Blei-Moschee» Kurshumli oder die «Bannerträger-Moschee» Bajrakli locken mit schönen Ornamenten und viel Historie. Die Kirche der heiligen Katharina ist das spirituelle Zentrum der katholischen Albaner der Region. Auf einem Themenweg können die religiösen Stätten in circa zwei Stunden erkundet werden.

9. Brezovica: Kosovos Skiresort

Gerade mal 68 Personen wohnen in dem kleinen, serbisch-dominierten Dorf im Süden des Kosovo. Als Wintersportort ist Brezovica aber der wohl bedeutendste Spot des Landes. Der rund 80 Kilometer lange Gebirgszug, der sich zwischen dem Kosovo und Mazedonien erstreckt, erreicht Höhen von über 2000 Metern. Im Skizentrum (einem von drei Wintersportanlagen im Kosovo) warten neun präparierte Pisten und mehrere Tiefschneehänge auf Skifahrer und Snowboarder. Einst sollten sie als Ausweichhänge für die im Jahr 1984 in Sarajevo ausgetragenen Olympischen Winterspiele dienen. Auf Schneebegeisterte warten freie Pisten und eine Traumkulisse.

10. Gjeravica: Kosovos höchster Gipfel

Mit 2566 Metern ist der Gjeravica der höchste Berg des Kosovo – offiziell, zumindest. Denn als vor ein paar Jahren die Grenze zu Mazedonien neu gezogen wurde, stand da plötzlich der «Maja e Njerit» auf kosovarischem Gebiet. Mit 2568 Metern ist der Gipfel um satte zwei Meter höher als der Gjeravica. Nur offiziell anerkannt ist er noch nicht. Nichtsdestotrotz bleibt der «kleinere» Berg im Westen des Landes weiterhin einer der beliebtesten Wanderziele. Die besten Routen findet man unter www.hiking.njeri.net

Zu Besuch in Kosovos Hauptstadt Pristina

Was wissen Sie über dieses Land? Im Kosovo ist alles auf Anfang gestellt. Die Bewohner der Hauptstadt Pristina sind jung und schaffen sich ihre Chancen selber.

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Tanya König

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