Madagaskar
Kommt, schützt uns!

Madagaskar ist eine fabelhafte Insel. Hier leben Tiere und gedeihen Pflanzen, die es sonst nirgends gibt. Seit einem Jahr hält ein Putsch das Land in Atem und die Touristen fern. Mit fatalen Folgen für die Umwelt. Statt Besucher durch den dichten Regenwald zu führen, schlagen viele Einheimische geschützte Edelhölzer und jagen Lemuren.
Publiziert: 21.12.2016 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 22:10 Uhr
Text: Peter Hossli, Foto: Maria Schiffer

Madagaskar-Reise: Das Abenteuer beginnt

Es juckt in der Socke, klatschnass sind die Schuhe. Entlang mächtiger Bäume rinnen Regentropfen. Jetzt brennt es. Ein Blutegel hat sich durch den Stoff gezwängt und saugt genussvoll unterhalb des Knöchels. Der Stupser mit der glimmenden Zigarette erledigt ihn. «Sind die gefährlich?» «Nein», sagt Julien, der Reiseleiter, der durch den dichten grünen Dschungel von Madagaskar führt. «Blut lassen ist gesund.» Er greift an die Kehle, entfernt einen weiteren Egel. Der saugte am Hals.
«Psst», sagt er und verschwindet im Dickicht. Höllisch lautes Grölen ist aus der Weite zu hören, der Schrei eines Indris. Der Halbaffe markiert sein Territorium. Bald ist Julien zurück. «Folgt mir», flüstert er, stoppt nach zehn Minuten, berührt einen Baum und blickt zur Krone. Oben hockt einer. Der Indri hält sich mit der Linken am Stamm, mit der Rechten greift er einen Ast, nagt Blätter. «Ein Weibchen», sagt Julien. Zwei Meter höher sitzt kauend das Männchen. Der Lemur sieht die Besucher, bäumt sich auf, hüpft zum nächsten Stamm, acht Meter, hält inne, hopst, greift die baumelnde Liane, schwingt sich hoch, verschwindet im Gebüsch. Sieht aus wie ein fliehender vierjähriger Knabe im schwarz-weissen Bärenkostüm.

Lemuren auf Madagaskar

Mythische Kräfte besitzt das Tier für die Madagassen: Die Trierwelt auf Madagaskar ist einzigartig.


Ein Schauspiel, das es nur auf Madagaskar gibt. Der Indri, 75 Zentimeter lang und zwölf Kilo schwer, ist die grösste Lemuren-Art. Alle Versuche, ihn im Zoo zu halten, endeten tödlich. Mythische Kräfte besitzt das Tier für die Madagassen. Sie beschützen ihn – noch. «Es hat viele Indris», sagt Julien, ein kleiner buckeliger Mann, der älter aussieht als seine 43 Jahre. Zwanzig Familien tummelten sich vor zwanzig Jahren, heute seien es fünfzig. «Leider fehlen die Touristen, die sie bewundern.» «Das», sagt Julien, «bedroht die Tiere». Statt Touristen durch den Dschungel zu führen und ihnen verspielte Lemuren zu zeigen, schlagen viele Madagassen wieder Edelhölzer. Weil sie oft tagelang marschieren müssen, um kostbare Bäume zu finden, schiessen und grillieren sie unterwegs Lemuren. Seit 21 Jahren führt Julien europäische und amerikanische Reisende zu den Indris im Andasibe-Nationalpark, vor drei Jahren jeweils sieben Mal die Woche. Heute ist er froh, wenn er an einem Wochentag arbeitet. «Meine Aufträge sind weg», sagt er. «Wegen der Krise.» Erneut streiten sich die Politiker um die Macht auf der Insel im Indischen Ozean. Letztes Jahr putschte sich Discjockey Andry Rajoelina, 36, in den Präsidentenpalast. Ins Exil ging Marc Ravalomanana, 61, den Milch zum Millionär machte. Das US-Aussenministerium verhängte eine Reisewarnung. Neuseeland rät von Trips nach Madagaskar ab. Prompt sackten die Besucherzahlen ab, von 378 000 im Jahr 2008 auf 162 000 ein Jahr später. Ein einziges Paar übernachtet im Relais de Masoala, einem der besten Hotels des Landes. Trotz Hochsaison. Riesige Rudel Buckelwale schwimmen derzeit entlang der Küste. Amerikaner, die Meeressäuger so gerne bestaunen, bleiben fern. Kalt sind alle Betten im seit Jahren fertigen Sheraton in der Hauptstadt Antananarivo. «Politiker spielen Theater, wir zahlen den Preis», sagt Reiseleiterin Valisoa Rakotosolofo, 37. Sie führt ein eigenes Reisebüro, wartet vergebens auf Gäste, denen sie das Land zeigen könnte. «Dabei haben wir hier alles», sagt sie. «Nette Menschen, einmalige Natur, gutes Essen.» Von den politischen Tumulten würden Touristen nichts merken.
Die «Gier nach Rohstoffen» sei schuld, sagt sie. Davon hat Madagaskar reichlich. Unter dem Meeresgrund lagert Erdöl, im Osten Kobalt und Nickel. Überall liegt Gold. Um die Förderrechte der edlen Erze streiten sich seit Jahren französische und US-Konzerne. «Der DJ bevorzugt die Franzosen, der Milch-Baron die Amerikaner», sagt Rakotosolofo.
 

Ausflug nachMaroantsetra: Masoala-Nationalpark

Roter Vari Fast ausgestorbene Lemuren-Art, die nur auf der Masoala Halbinsel lebt.
Foto: ZVG


Nur per Flugzeug ist Maroantsetra zu erreichen, eine auf den ersten Blick verschlafene Hafenstadt im Nordosten Madagaskars. Hier beginnen Trips zum famosen Masoala-Nationalpark. Es regnet, wie meist. Zwischen Piste und Flughafengebäude grasen Kühe. Buben rennen mit einem zerknüllten Ball. Klapperige Peugeots und verbeulte Renaults stehen vor der Eingangshalle. Sie gehören Fremdenführern, die auf Fluggäste warten, um sie in den Dschungel zu führen. Vergeblich. Niemand heuert sie an. Statt zu arbeiten, verziehen sich die hageren Männer ins Moulin Rouge, rauchen und trinken. Von der Bar an der Hauptstrasse zweigt ein ungeteerter Weg ab. Langsam nur geht es voran im gemieteten Auto. Regen verwandelte die Piste in eine schlammige Rutschbahn. Geduldig umkurvt der Fahrer die tiefen Schlaglöcher, bis er die rostige Karre stoppt. Zu Fuss geht es entlang eines schmalen Uferwegs, zu einem Zaun aus zugespitzten Bambusrohren. Dahinter liegt ein zweistöckiges Haus. Kinder spielen im Garten. Frauen waschen ihre Haare. Auf der Terrasse steht ein aufgeschwemmter, glatzköpfiger Kerl in Shorts. Er lutscht an einer Zigarre, kratzt sich im Schritt. Am Gürtel hängt eine Pistole. Einen Schatz bewacht er damit, mehrere Millionen Franken wert. Tausende Holzstämme liegen unter Wellblechdächern. Auf jedem prangt eine mit weisser Farbe eingestanzte Seriennummer. Es ist ostindischer Palisander, auch Rosenholz genannt, edles Material, das die Europäer zu horrend teuren Musikinstrumenten und die Chinesen zu Möbeln verarbeiten. Das Holz ist auf Madagaskar geschützt. Es zu schlagen oder auszuführen ist illegal. Hier in Maroantsetra lagert die madagassische Mafia den Palisander. Ein Kutter holt sie alle paar Wochen ab, schifft sie nach Toamasina, von wo Frachter sie nach Asien bringen. Fünf Gehminuten vom Holzlager liegt der kleine Hafen. Frauen verkaufen Bananen und belegte Brötchen. Männer in Fussballtrikots von Barcelona und Juventus hieven Kisten mit Bier und Coca-Cola von einem Holzkahn, Säcke mit Reis und Wellblech. Fünf Franken kriegen sie für die schweisstreibende Arbeit. Übermorgen, sagt einer, gibt es mehr, «sicher fünfzig Franken». Dann wird er Baumstämme laden. «Das bringt das Zehnfache.» Das Holzlager von Maroantsetra gehört dem madagassischen Premierminister, erzählt André, 68. Er verkauft Snacks in einem kleinen Laden, dazu Coca-Cola, Seife und Kondome. Seit Jahren kämpft er gegen die Holzmafia. «Die neue Regierung klaut unser Holz, zerstört das Land.» Wenn der Regenwald ganz weg sei, sagt er, «verändert sich das Klima, und dann ist Madagaskar verloren.» Neben seiner Theke hängt ein Poster, das den vertriebenen Präsidenten zeigt, einen Umweltschützer. «Seit er weg ist, boomt das Palisander-Geschäft.»


Urwald und die wilde Natur


So bewilligt die neue Regierung den Holzschlag an Orten, wo gar kein Palisander wächst. Holzräuber bringen dorthin Stämme, lassen sie waschen und mit falschen Zertifikaten versehen. Ortskundige leisten die beschwerliche Arbeit. Vor kurzem noch führten sie Touristen durch feuchte Urwälder. Sieben Franken pro Tag kriegt, wer gefällte Palisanderbäume zum Hafen schleift. Als Reiseleiter verdienten sie jeweils 50 Franken, plus Trink gelder. André ist pessimistisch: «Touristen können den Urwald nicht retten. Es braucht amerikanische Soldaten, die diese Verbrechen stoppen.»

Die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt



Über mehrere Hügel verteilt liegt Antananarivo, mit zwei Millionen Einwohnern die grösste Stadt Madagaskars. Gelbe Citroëns und Renault 4 fahren als Taxis an kolonialen Häusern vorbei. Sie vermitteln den Anschein einer mittelgrossen französischen Stadt – vor 30 Jahren. Am Strassenrand gibts knusprige Baguettes zu kaufen. Es riecht nach rohem Fleisch, das in den Verkaufsständen entlang der Strassen an Haken hängt; und nach beissenden Abgasen der veralteten Autos.
Eine Frau sitzt auf dem Boden, stillt ihr Baby und bietet gleichzeitig 17 Tageszeitungen feil. Jede berichtet über den schwelenden Streit zwischen DJ und Joghurt-Baron. Beim Taxistand, hinter dem Bahnhof, beim Blumenmarkt – überall stehen kleine Tische, behangen mit handbeschriebenen Schildern. Es sind Telefonzellen und Telekom-Shops zugleich. Minuten für Mobiltelefone gibt es zu kaufen. Wer kein eigenes Gerät besitzt, kann hier für ein paar Rappen telefonieren.
Vor den Hallen des Bauernmarkts am Stadtrand warten Lastwagen, die von der ganzen Insel Getreide und Gemüse, Früchte und Gewürze hinkarren. Nirgends ist der Reichtum Madagaskars deutlicher zu sehen als hier. Bei den Ständen mit zwanzig verschiedenen Reissorten und anderen, die überquellen mit Chilischotten, Erdbeeren und Vanille. Gut gemästete Truthähne kollern neben Kartoffelbergen. Adrette Frauen lassen sich nach dem Einkaufen gleich neben dem Geflügel ihre Haare pflegen. Es sind keine Afrikanerinnen. Madagaskar ist nicht Afrika, darauf legen die Madagassen grossen Wert. Erst vor rund 2000 Jahren begann sich die Insel zu bevölkern, zuerst aus Indonesien und Malaysia, später von der arabischen Halbinsel, zuletzt aus Ostafrika. Sie fanden eine einzigartige Natur vor, die sich isoliert vom Rest der Welt entwickelte. Vor 165 Millionen Jahren blieb die Insel bei der Trennung von Afrika und Asien im Indischen Ozean liegen. Keinerlei fremde Einflüsse störten fortan die Evolution. Das brachte eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt hervor. Da etwa Schlangen nie natürliche Feinde hatten, entwickelten sie kein Gift. Die einheimischen Vögel können am Stück nicht weiter als 200 Meter fliegen. Sie verliessen die Insel nicht – nie lernten sie den Weitflug. 99 der weltweit 100 Lemurenarten gibt es auf Madagaskar.
 

Schon mal den Halbaffen gesehen?


Den Halbaffen diente das Land einst als Flüchtlingsinsel, lautet die These vieler Biologen. Die stärkeren afrikanischen Affen jagten ihre kleineren und langsameren Verwandten. Die Gejagten stiegen in Ostafrika auf Treibholz und liessen sich von der Strömung 400 Kilometer weit nach Madagaskar tragen. Gegen 90 Prozent der Pflanzen sind endemisch, das heisst, es gibt sie ausschliesslich auf Madagaskar. Die meisten verwenden die Madagassen als Heilpflanzen. Malaria heilen sie mit Kräutertee. Ein Kraut hilft gegen Schnupfen, etliche andere fördern angeblich die Lust. Regelmässig entsenden europäische und US-Pharmakonzerne ihre Biologen nach Madagaskar, um neue Pflanzen aufzuspüren, aus denen sie Pillen entwickeln.
 

Das Wildnis der Natur


Ein Motorboot bringt Touristen von Maroantsetra nach Masoala. Die Fahrt beginnt sanft, vorbei an Kindern, die vom Ufer winken, an Dschunken, die Lebensmittel transportieren und Fischerbooten, von denen Frauen Crevetten aus dem Fluss ziehen. Dann geht es aufs offene Meer. Wellen so hoch wie Felsen schlagen gegen das Schiff. Jeder klammert sich fest. Angst liegt im Gesicht des fünfjährigen Leonard, der mit dem Vater mitfährt. Für zimperliche Menschen ist diese Fahrt nichts. Wer sie aber übersteht, erreicht einen der schönsten Orte der Welt. Masoala – allein der Name ist magisch. Gleich hinter goldenen Sandstränden beginnt primärer Regenwald. Eine Wanderung durch den dichten Dschungel ist eine Meditation, ein Eintauchen in eine satte, grüne Märchenwelt, die riecht, tönt, nie stillsteht. Bald ist vergessen, dass keine E-Mails eintreffen, nirgends CNN läuft.
Nur drei Stunden pro Tag hat es Strom. An einem einzigen Flecken funktioniert das Mobiltelefon – auf einem Stein in Meeresnähe. Reiseleiter, die hier oft wochenlang ausharren, besteigen den Brocken jeweils abends und sagen ihren Kindern und Frauen gute Nacht. Die Geräusche in Masoala entspringen allesamt der Natur. Die Lemuren, die schreien. Der Wind, der leise Farne bewegt. Das Meer, das rauscht. Die Insekten, die zirpen, summen, manchmal lästig, manchmal verträumt. Alle paar Minuten öffnet und schliesst sich der Himmel. Acht Meter Regen fällt jedes Jahr, so viel wie sonst nirgends auf der Welt. Und doch kämpft jeder Baum, jeder Strauch um den letzten Tropfen. Einige aggressiv, andere besonders erfinderisch, geistreich, hintertrieben. Schmarotzer treffen auf Parasiten. Es gibt Bäume, die ihre Wurzeln so tief wie möglich in den Boden treiben, andere legen sie oberflächlich an, ziehen Wasser aus dem Nebel und der gesättigten Luft. Auf Bäumen wachsen Orchideen, Farne auf Sträuchern, Moose auf Wurzeln. Sie scheinen sich gegenseitig zu helfen. Dabei tobt ein unerbitterlicher Kampf um Licht und Nährstoffe. Eine Lianenart etwa umgarnt einen Baum. Ist sie gross genug, würgt sie ihn zu Tode. Bald darauf stirbt auch die Liane. Armand Marozafy, 45, wuchs in Masoala auf, lernte Deutsch, damit er die Touristen versteht. Als 2003 der Zürcher Zoo die Masoala-Halle eröffnete, war Marozafy dabei. Er gilt als erfahrenster Fremdenführer des Parks. Nervös drückt er Blätter weg, hastig springt sein Blick den Baumkronen entlang, steigt hier noch einen Hügel hoch, dort ein Tobel runter. Seit zwei Tagen hat er keinen Lemuren gesehen. «Es hat heute weniger Tiere als noch vor drei Jahren», sagt er, «wegen der Jäger.» Obwohl für die Madagassen die Lemuren heilig sind, schiessen Einheimische sie – «gegen ein Kopfgeld der Holzmafia», sagt Marozafy. Ein Teufelskreis, bei dem immer die Umwelt verliert. Sterben die Halbaffen aus, wissen die Holzfäller, bleiben die Touristen daheim, der Schutz des Dschungels ist nicht mehr nötig. Ungehindert können edle Hölzer geschlagen werden. «Geht es so weiter, gibt es auf Madagaskar in fünf Jahren keinen Palisander mehr», sagt Marozafy, «und in zehn sind die Lemuren weg.»
Wie ist das zu stoppen? «Mit Touristen, sonst ist Madagaskar verloren.» Ökotouristen müssen es sein, betont er. Bleiben die weg, folgen jene, die in Hinterhöfen und schmierigen Herbergen Mädchen und Knaben suchen. «Kinder sind keine touristischen Souvenirs», warnen in Hotels bereits Poster.
 

Madagaskar: Hat die Insel eine Zukunft?

Paradies An der Ostküste Madagaskars liegt die traumhafte Insel Saint Marie.
Foto: ZVG


Nach drei Stunden im Wald ertönt die Brandung. Ein magischer Moment, wenn durchs Dickicht der Indische Ozean erscheint. Kesselgrosse Muscheln liegen am Strand. Buben rennen, spielen fangen, belustigen sich an den bleichen badenden Reportern. 50 verschiedene Fischarten schwimmen in der Lagune. «Haben die Leute keine Arbeit, fangen und essen sie die Fische», warnt Marozafy. Um das zu verhindern, hat er sich vor sechs Jahren mit dem französischen Lehrer Olivier Fournajoux, 44, zusammengetan. Die beiden kauften Land im Masoala-Park, gleich neben dem kleinen Dorf, wo 100 Menschen leben, darunter der fünfjährige Leonard und sein Vater. Sie stellten ein paar Bungalows auf, spannten Moskitonetze, legten Wasserleitungen, bauten eine Küche, betrieben mit Holzkohle. Mit dem Geld, das sie mit der AROL Eco-Lodge verdienen, ermutigen sie die Dorfbewohner, den Wald zu schützen. Sie verbesserten die Wege und das Abwassersystem, erstellten eine Schule, heuerten drei Lehrer an, die insgesamt 34 Kinder unterrichten. Von den Dorfbewohnern erwarten sie Gegenleistungen: Sie müssen der Lemuren-Jagd abschwören, die Edelhölzer stehen lassen, sie dürfen keine Fische fangen in der Lagune. Derzeit vier Frauen beschäftigt Fournajoux als Köchinnen und Zimmermädchen. Sie verdienen das Dreifache, was Holzfäller kriegen. Jetzt muss er eine der Frauen entlassen. «Es kommen zu wenige Touristen», sagt Fournajoux. Das Einkommen im Dorf schrumpft. Einige machen sich bereits wieder auf, bei Palisander-Fällern anzuheuern. Andere schiessen Lemuren. «Wir dürfen den Madagassen nicht böse sein», sagt Fournajoux. «Sie müssen überleben.» Und das, ist er überzeugt, «geht am nachhaltigsten mit sanftem, ökologischen Tourismus».

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Auf zur Vanille-Insel
Madagaskar liegt 400 Kilometer östlich von Mosambik im indischen Ozean. Von der Schweiz ist die viertgrösste Insel der Welt am bequemsten über Paris mit Air France zu erreichen. Das charmante Hotel Chalet des Roses (chaletdesroses.com) in Antananarivo ist idealer Startpunkt. November und Dezember gelten als beste Reisezeit. Bis 1960 war Madagaskar eine französische Kolonie. Neben Französisch ist zudem Englisch Amtssprache. Da viele Deutsche und Schweizer Madagaskar bereisen, sprechen etliche Reiseleiter gut deutsch. Auch Valisoa Rakotosolofo (tropicorchidtravel.ch). Die Madagassin organisiert individuelle Trips. Rund die Hälfte der Besucher des Masoala-Nationalparks haben zuvor die Masoala-Halle im Zürcher Zoo besucht. Direkt am Strand in Masoala liegt die Arol Eco-Lodge (arollodge.free. fr). Die Besitzer schützen den Regenwald mit einem Teil ihrer Gewinne. Es empfiehlt sich eine Malaria-Prophylaxe. Von den politischen Wirren im Land merken Touristen kaum etwas.
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