Absicherung und Preis
Pauschalreise oder individueller Trip: Was ist besser?

Individuell seinen Trip zusammenstellen oder die Pauschalreise eines Reiseveranstalters buchen? Das sind die Vor- und Nachteile beider Reiseformen.
Publiziert: 29.02.2024 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2024 um 11:22 Uhr
Christian Bauer

In Zeiten des World Wide Web kann man heute auch die abenteuerlichsten Reisen individuell zusammenstellen und buchen. Und dennoch boomen Reiseveranstalter und sogar die längst totgeglaubten Reisebüros widersetzen sich der Digitalisierung. Pauschalreisen sind so beliebt wie seit langem nicht mehr. Grund ist die Corona-Krise, in der Reiseveranstalter ihr ganzes Können unter Beweis stellen konnten.

Individuell oder pauschal – wo bin ich besser abgesichert?

Solange es auf der Reise zu keinerlei Problemen kommt, macht es keinen grossen Unterschied, ob man den Flug und das Beachhotel auf Mallorca selbst bucht oder über ein Reisebüro. Doch sobald etwas schiefgeht, trumpft ein Reiseveranstalter mit seinen Vorteilen auf.

Denn egal, ob der Flug ausfällt, das Hotel pleite gegangen ist oder der Transfer nicht am Flughafen auftaucht: Der Reiseveranstalter ist verpflichtet, für alles, was im gebuchten Package beinhaltet ist, für Ersatz zu sorgen. Dafür stehen meist 24-Stunden-Hotlines zur Verfügung, die sich sofort um die Lösung des jeweiligen Problems kümmern.

Ob man seine Ferien individuell zusammenstellt oder ob man eine Pauschalreise bucht: Jede Reiseform hat ihre Vor- und Nachteile.
Foto: Shutterstock
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Kommt es vor Reiseantritt zu einer offiziellen Reisewarnung, kann in der Regel die Pauschalreise kostenlos storniert werden. Insbesondere am Anfang der Corona-Pandemie, als plötzlich viele Flugverbindungen gestrichen wurden, haben Reiseveranstalter alle Mittel und Hebel in Bewegung gesetzt, ihre Kunden zurück in die Schweiz zu bringen.

Wer seine Reise individuell bucht, muss sich bei Problemen selbst um eine Lösung oder einen Ersatz kümmern.

Dies gilt auch beispielsweise bei Mängeln in der Unterkunft. Kommt kein Wasser aus der Dusche, muss man sich als Individualreisender selbst mit dem Hotelmanagement «herumstreiten», während Pauschalreisende dafür ihren Reiseveranstalter oder deren Vertretung im Land ansprechen können, die sich dann an das Hotel wenden.

Bei Mängeln, die nicht behoben werden können, kann man bei einer Pauschalreise eine Preisminderung verlangen. Ist man individuell unterwegs, scheitert diese oft, da man sich im Streitfall an örtlichen Gepflogenheiten und Gesetzgebungen halten muss. Meist ist der Aufwand zu gross für das gesparte Geld.

Maximale Freiheit oder «easy travelling»?

Während die Vorteile einer Pauschalreise eindeutig auf der rechtlichen Seite liegen, spielen individuelle Trips ihren Trumpf bei der freien Gestaltung der Reise aus.

Zwar bietet Reiseveranstalter immer öfter die Möglichkeit, Reisen auf persönliche Wünsche auszurichten, dennoch besteht ein Grossteil der Reisen aus fertigen Arrangements, bei der man vorwiegend nur die Unterkunftskategorie anpassen kann. Dies gilt insbesondere bei «komplexeren» Trips, wie beispielsweise längere Rundreisen in einem Land oder einer Region.

Hat man die Reise erst einmal angetreten, gibt es wenig Spielraum, das Programm zu ändern. Möchte man beispielsweise länger in einer Stadt bleiben, lässt sich das kaum arrangieren, weil alle Unterkünfte und Erlebnisse schon fest gebucht sind.

Solche Reisen sind «einfach», da man sich um nichts kümmern muss, dafür bleibt die Spontanität auf der Strecke.

Ganz im Gegenteil zur individuellen Reise, wo man das Programm ganz nach Lust und Laune gestalten kann.

Welche Reiseform ist günstiger?

Eine allgemeine Antwort ist schwierig, da das Spektrum von Pauschalreisen von einfachen Flug-und-Hotel-Arrangements bis zu mehrwöchigen Entdeckungsreisen reicht. Studien in den letzten Jahren haben allerdings gezeigt, dass man oft günstiger wegkommt, wenn man seine Reise individuell zusammenstellt.

Nehmen wir als Beispiel eine Reise nach Thailand. Ein Schweizer Reiseveranstalter bietet derzeit eine achttägige Rundreise ab 2500 Franken an. Diese beinhaltet private Transfers, eigene Reiseleitung, gute Hotels – all das muss natürlich bezahlt werden, plus will der Schweizer Veranstalter auch einen Gewinn einstecken. Wer dieselben Spots individuell bereist, was in Thailand sehr einfach möglich ist, und auch bei den Hotels Abstriche macht, kommt mit einem Bruchteil dieses Budgets aus.

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