Dos and Don'ts in den Ferien
Reiseberater geben Verhaltenstipps fürs Ausland

Regeln und Sitten einer Feriendestination kennen Reiseberater am besten, die an den Orten, die sie anpreisen, unterwegs waren. Wir haben uns erklären lassen, wie man sich in Ländern wie Marokko, Japan, Island und Thailand korrekt verhält und Fettnäpfchen vermeidet.
Publiziert: 27.07.2024 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 14:11 Uhr
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Jonas DreyfusService-Team

In welchem Land steht man auf der Rolltreppe links und wertet Personal ab, wenn man ihm Trinkgeld gibt? Wo darf man im Schwimmbad nur nackt duschen und wo muss man seinen Finger ins Essen stecken, wenn man keinen Hunger mehr hat? Reiseberaterinnen und Reiseberater haben es und verraten.

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Sri Lanka

In Sri Lanka gilt es als unhöflich, gemeinsam mit einem Gast zu dinieren – ihm einen Teil der Speisen quasi wegzuessen. Wer bei einer Familie eingeladen ist, sitzt folglich alleine am Tisch, während die Gastgeber daneben stehen und zuschauen. Vielleicht setzt sich das Familienoberhaupt irgendwann dazu, um sich zu unterhalten. Wenn Sri Lanker jemanden sehr gut kennen, essen sie, wenn er fertig ist. Sonst erst, wenn die Person Wohnung oder Haus verlassen hat.

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Ruanda

Seit 2024 ist im 112 000 Hektar grossen Akagera-Nationalpark in Ruanda mit rund 50 000 Besuchern pro Jahr das Mitführen von Einwegplastik verboten. Dazu gehören neben Trinkflaschen auch Lebensmittelverpackungen, Plastikbesteck, Strohhalme etc. Am Eingang werden stichprobenartige Kontrollen durchgeführt. Wer diese Gegenstände im Gepäck hat, muss sie abgeben und darf den Park nicht betreten.

Touristen in Tokio, Japan. Eintauchen in eine faszinierende Kultur, in der man sich schnell und ungewollt daneben aufführt.
Foto: Getty Images
Luftaufnahme von Mauritius, bekannt für seine flachen, weissen Sandstrände.
Foto: Shutterstock
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Mauritius


Gut zu wissen: Im Inselstaat und Honeymoon-Paradies gibt es seit Juli 2023 ein striktes Vaping- und E-Zigarettenverbot, wie es in zahlreichen anderen Ländern schon länger besteht. Das Verbot gilt auch für die Einfuhr. Wer es missachtet, muss mit hohen Bussen rechnen. Generell ist Mauritius keine geeignete Destination für passionierte Raucher. Selbst «normale» Zigaretten dürfen nur in dafür vorgesehenen Zonen konsumiert werden, die nie besonders einladend gestaltet sind. Auch in Hotelzimmern und eigenen Autos ist Rauchen verboten.

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Japan

Das Land ist ein beliebtes Reiseziel der Schweizerinnen und Schweizer – Dos and Don'ts gibt es zahlreiche. Eine Auswahl:

  • Auf Rolltreppen gilt: Stehen auf der linken Seite.
  • Zu Verabredungen erscheint man idealerweise 5 bis 10 Minuten früher.
  • Essen und Trinken in öffentlichen Verkehrsmitteln ist tabu. Laute Unterhaltungen sind zu vermeiden.
  • Bargeld gibt man nicht in die Hand, sondern legt das Geld in dafür vorgesehenen Schalen oder Behälter.
  • Trinkgeld ist unüblich und kann als abschätzig verstanden werden.
  • In der Öffentlichkeit ist das Naseputzen unangebracht.
  • Essstäbchen sollten nicht senkrecht in Reis gesteckt werden, weil das an japanische Totenrituale erinnert.
  • Sushi sollte nicht in mehreren Bissen gegessen werden.

Ein Paar besucht einen Souk in Marrakesch, Marokko. Wer keine ungemütlichen Situationen erleben möchte, sollte sich mit den Gepflogenheiten vor Ort bekannt machen.
Foto: Getty Images/Image Source
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Marokko

Die beliebte Feriendestination gehört zu den Ländern, in denen man Menschen um Erlaubnis fragen sollte, bevor man sie fotografiert. Es kann auch vorkommen, dass man um ein kleines Trinkgeld gebeten wird.

6

Island

In Island und anderen skandinavischen Ländern ist es in den meisten Frei- und Hallenbädern aus hygienischen Gründen Pflicht, vor dem Gang ins Wasser nackt zu duschen. Man geht vom Garderobenschrank mit Badehose respektive Badekleid oder Bikini bekleidet zu den offenen Duschen in der Garderobe, zieht dort alles aus, seift sich den Körper ein und wäscht sich die Haare. Tafeln weisen darauf hin, dass dieser Vorgang obligatorisch ist. Duschgel und Shampoo stehen zur Verfügung.

Zwei Angehörige der Iban, der indigene Ethnie von Borneo, in traditionellen Kleidern.
Foto: Shutterstock
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Borneo

Als Touristin oder Tourist kann man auf Borneo die Iban besuchen – die indigene Ethnie der Insel. Zum Programm gehört, dass für die Besucher gekocht wird. Wenn ein Iban einem Gast einen Touristen Essen nachschöpfen will und dieser keinen Hunger mehr hat, darf er nicht abwinken oder mündlich zu verstehen geben, dass er satt ist. Stattdessen muss er ins Essen oder ins Getränk fassen. Konkret: Man steckt den Finger in den Reis – oder was auch immer man serviert bekommen hat – oder ins Glas mit dem Getränk.

Ein thailändisches Mädchen fährt auf dem Velo auf einer Landstrasse, um ihren Vater zu besuchen. In Thailand gilt der Kopf als heilig und darf nur in Ausnahmefällen von jemand anderem, als man selbst, berührt werden.
Foto: Getty Images
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Thailand

Es mag gut gemeint sein – doch einem Kind mit der Hand über den Kopf zu streicheln oder es dort sonst irgendwie zu berühren, ist in Thailand nicht gerne gesehen. Die buddhistische Lehre sagt, dass im Kopf als höchster Punkt des Körpers die Seele wohnt. Er gilt deshalb als heilig – auch bei Erwachsenen. Als besonders unrein gelten Fusssohlen. Sie sollten Touristen vom Blick einer thailändischen Person fernhalten. Auch, wenn sie am Boden sitzen.

Die Tipps stammen vom 25-köpfigen Berater-Team des unabhängigen, auf Fernreisen spezialisierten Reisebüros Travel Worldwide AG mit Sitz in Zürich.  

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