Eine junge Frau erfrischt sich an einem Trinkbrunnen. Aufgrund der anhaltenden Dürre werden die ersten öffentlichen Brunnen abgestellt. Trotzdem ist die Wasserversorgung in der Schweiz nicht gefährdet.
Foto: KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Gratis und franko
Das gibt es in der Schweiz kostenlos

Viele finden, das Leben in der Schweiz sei zu teuer. Trotzdem bieten die meisten Städte eine Menge kostenloser Angebote, die man für wenig Geld oder sogar gratis nutzen kann. Dabei geht es auch um die Erfahrung, Dinge miteinander zu teilen.
Publiziert: 17.06.2019 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2019 um 17:08 Uhr
Florentina Walser

Man glaubt es kaum – aber auch in der Schweiz gibt es Sachen, die gratis zu haben sind.

Kostenlose Coworking Spaces  für die Arbeit

Kein Platz fürs eigene Büro? Coworking Spaces in der ganzen Schweiz bieten günstig oder kostenlos Arbeitsplätze an. Im gemütlichen Hauptsitz Coworking Space in Bern zahlt man 20 Franken pro Tag. Arbeiten im Effinger – ebenfalls in Bern – kostet 30 Franken pro Tag. Topmoderne Arbeitsplätze gibt es im Dreispitz Coworking Space in Basel. Sogar ganz gratis ist das Büro Züri. Wer dort arbeiten will, braucht sich vorher lediglich zu registrieren. Ohne Konsumpflicht lässt sich auch das Kaffeehaus Mitte in Basel als kostenloser Arbeitsplatz nutzen. 

Gratis Essen mit Foodsharing

Brot vom Beck, frisches Obst und Gemüse – und alles kostenlos! Der Verein Foodsharing Schweiz setzt sich dafür ein, in Bäckereien und Läden übrig gebliebene Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten. Foodsaver holen die Lebensmittel ab und bringen diese in die Fairteiler: Öffentlich zugängliche Kühlschränke, bei denen sich jede und jeder bedienen darf. Die Kühlschränke werden regelmässig kontrolliert und gereinigt, Verdorbenes wird entsorgt. Fairteiler gibt es überall in der Schweiz.

In Co-Working-Spaces kann man für nur wenig oder gar kein Geld top-ausgerüstete Arbeitsplätze beziehen.
Foto: Getty Images/Westend61 / Westend61
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Handy laden mit Chimpy-Powerbank

Sollte unterwegs der Handyakku zur Neige gehen, kann man sich für vier Franken eine Powerbank ausleihen. Dazu braucht man lediglich zum nächsten Kiosk, Avec oder Press and Books-Laden zu gehen und dort nach einer «Chimpy»-Powerbank  fragen. 15 Franken kostet das Depot, behalten kann man die Powerbank zwei Wochen. Wer sie unbeschädigt zu einer Verkaufsstelle zurückbringt, erhält das Depot dort zurück. 

Kultur gratis für alle

Jeden Mittwoch ist der Eintritt ins Kunsthaus Zürich gratis. Führungen im Bundeshaus in Bern oder dem Forschungszentrum Cern in Genf sind kostenlos. Von Dezember bis Februar kann man auf einer Kunsteisbahn auf dem Bundesplatz gratis Eislaufen, an den Zürcher Glatteistagen ist auch die Schlittschuhmiete gratis. Wer sich für exotische Pflanzen begeistert, kann kostenlos die Pflanzenhäuser der Botanischen Gärten in Bern, Basel und Zürich besuchen.

Medizinische Beratung

Medizinischen Rat erteilen auch Apotheken. Die Atmosphäre ist dort oft etwas anonymer als beim Hausarzt – aber die Beratung in der Regel kostenlos. In den meisten Apotheken ist das Gespräch in einem separaten Zimmer möglich, auf Wunsch auch mit einer Frau respektive Mann, wenn es sich um ein geschlechtsspezifisches Problem handelt.

Velos kostenlos

Das Veloverleihsystem Züri rollt  bietet an mehreren Standorten gratis Velos an. Von Mai bis Oktober kann man beim Veloverleih Zug gegen Abgabe eines Depots für einen Tag gratis radeln. Bei take a bike Luzern kostet das Registrieren einen Franken, dafür kann man rund um die Uhr Mietvelos beziehen. Wer länger als vier Stunden radelt, bezahlt einen Zuschlag von zwei Franken. 

Pumpstationen für gratis Velo-Pneus

Egal ob es das eigene oder ein geliehenes Velo ist: Wenn dem Pneu die Luft ausgeht, kann man in Zürich, Basel, Luzern und St. Gallen auf in der Stadt verteilte öffentlich zugängliche Pumpstationen zurückgreifen. Wo sich die nächstgelegene Velopumpe befindet, lässt sich für jeden Kanton am einfachsten im Internet herausfinden.

Wasser immer gratis

Schweizer Hahnenwasser ist eines der saubersten der Welt, muss kaum aufbereitet oder gereinigt werden und ist somit ein nachhaltiges Lebensmittel. Hahnenburger zu trinken lohnt sich aber nicht nur fürs Portemonnaie, sondern ist auch gut für die Umwelt. Laut trinkwasser.ch ist das Trinkwasser ab Hahn rund 450 mal weniger umweltbelastend als Schweizer Mineralwasser aus dem Supermarkt.

Werken, Nähen, Reparieren ohne zu zahlen

Die wenigsten haben heute noch eine Werkbank, eine Nähmaschine, Töpferscheibe oder einen Lötkolben. Im Werkbereich Dynamo in Zürich kann man für 50 Franken einen ganzen Tag lang nähen, bohren, schweissen oder drucken. Einige Geräte können tage- und wochenweise ausgeliehen werden. Die Universalwerkstatt des Tüftelwerks in Luzern bietet einen Bereich für Elektronik-Arbeiten an – nutzen kann man das Angebot für 10 Franken pro Tag. Viele Quartier- und Gemeinschaftszentren verschiedener Städte bieten Ähnliches an. So zum Beispiel die Quartierwerkstatt Viktoria in Bern, wo für ab 10 Franken pro Stunde Schreinerei, Schlosserei, Garage und Spritzkabine frei zur Verfügung stehen.

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