Impf-Studie aus den USA zeigt
Im Oktober geborene Kinder bekommen seltener Grippe

Eine kürzlich in den USA durchgeführte Studie zeigt ein erstaunliches Muster auf. Kinder, die in einem bestimmten Monat geboren wurden, sind häufiger gegen die Grippe geimpft und erkranken seltener daran.
Publiziert: 25.02.2024 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2024 um 10:56 Uhr

Eine am Mittwoch in der Fachzeitschrift «The BMJ» veröffentlichte Studie aus den USA beschäftigt sich mit dem optimalen Zeitpunkt für die Grippeimpfung bei kleinen Kindern – und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen. Christopher Worsham, Charles Bray, Anupam Jena und Joseph Newhouse haben herausgefunden, dass im Oktober geborene Kinder deutlich häufiger gegen die Grippe geimpft sind als ihre Altersgenossen. Und nicht nur das: Die Oktober-Kinder erkrankten deutlich seltener an der Influenza. Dafür schauten sich die Forscher an, wie viele Influenza-Diagnosen gestellt wurden.

Die Forscher der Harvard Medical School untersuchten für die Studie anonymisierte Krankenversicherungsdatensätze von mehr als 800'000 Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren. Sie alle erhielten in den Jahren 2011 bis 2018 zwischen August und Januar eine Grippeimpfung.

Kinder, die im Oktober geboren wurden, werden häufiger gegen die Grippe geimpft, als Altersgenossen, die in einem anderen Monat Geburtstag haben.
Foto: Keystone
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Bei 2,7 Prozent der Kinder, die im Oktober geboren und geimpft wurden, wurde in dem Zeitraum eine Grippe diagnostiziert. Zum Vergleich: Bei Kindern, die im August oder Januar geboren und geimpft wurden, waren es drei Prozent. Bei Kindern, die im September oder Dezember geboren und geimpft wurden, waren es noch 2,9 Prozent. Kinder, die im November zur Welt kamen und geimpft wurden, kamen auf einen Prozentsatz von 2,8.

Das ist der beste Zeitpunkt für die Grippeimpfung

«Es gibt viele Variablen, wenn es um den Zeitpunkt und die Schwere der Grippesaison oder das Risiko einer Person, krank zu werden, geht, und viele davon liegen ausserhalb unserer Kontrolle», so Anupam Jena, einer der leitenden Wissenschaftler bei der Studie. «Eine Sache, auf die wir einen gewissen Einfluss haben, ist der Zeitpunkt der Impfung und es sieht so aus, als ob der Oktober tatsächlich der beste Monat für Kinder ist, um sich gegen Grippe impfen zu lassen.»

Jena und sein Kollege Worsham hatten bereits 2020 in einer Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, untersucht, wie der Geburtsmonat die Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass Kinder überhaupt gegen die Grippe geimpft werden. Kleine Kinder werden in den USA zumeist jährlich um ihren Geburtstag herum untersucht. Zu diesem Zeitpunkt erhalten sie folglich auch die meisten ihrer Impfungen.

Immunsystem von Kindern ist nicht schwächer

Nun verhält es sich bei der Grippeimpfung aber so, dass diese im Frühjahr und Sommer oft nicht erhältlich ist. Eltern machen dann keinen neuen Termin aus, sobald das Vakzin wieder verfügbar ist. Bedeutet: Kinder, die im Frühjahr oder Sommer Geburtstag haben, bekommen die Grippeimpfung oft nicht.

«Diese Studie kann den Menschen helfen, den besten Zeitpunkt für die Grippeimpfung ihrer Kinder zu bestimmen – vor allem für diejenigen, die nicht im Oktober geboren wurden», so Worsham.

Auch wenn Kleinkinder gefühlt ständig verschnupft sind, ist ihr Immunsystem keineswegs schwächer als das von Erwachsenen, wie Wissenschaftler schon vor mehreren Jahren herausfanden. «Erwachsene werden nicht so oft krank, weil wir Erinnerungen an diese Viren gespeichert haben, die uns schützen», erklärte Donna Farber vom Columbia University Medical Irving Center in New York damals. (nad)

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