Alternativen zu Kuhmilch im Nachhaltigkeitscheck
Wie ökologisch sind Milchalternativen?

Wer einen Milchcafé oder Cappuccino bestellt, wird oft gefragt, mit welcher Milch er ihn gerne hätte. Milchalternativen sind präsenter denn je. Doch wie nachhaltig sind Hafer-, Mandel- oder auch Kartoffelmilch?
Publiziert: 11.05.2023 um 11:05 Uhr
Lia Bachmann

Immer mehr Menschen greifen aus Gesundheits- und Nachhaltigkeitsgründen zu pflanzlichen Milchalternativen. Doch welche der vielen Möglichkeiten ist tatsächlich nachhaltiger als herkömmliche Kuhmilch?

Kartoffelmilch

Kartoffeln sind eine der ertragreichsten Nutzpflanzen und können in vielen Regionen der Welt angebaut werden. Bei der Herstellung von Kartoffelmilch werden die Kartoffeln geschält, gekocht und zusammen mit Wasser gemixt. Die Herstellung von Kartoffelmilch ist sehr energieeffizient und benötigt wenig Wasser. Dazu kommt, dass sie eine attraktive Alternative für Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten ist, da sie soja- und nussfrei ist.

Hafermilch

Auch Hafer ist eine Pflanze, die in vielen Teilen der Welt angebaut werden kann. Zur Produktion von Hafermilch werden Haferkörner gemahlen und mit Wasser vermischt. Ein weiterer Vorteil von Hafermilch verglichen mit Kuhmilch ist, dass sie weniger Treibhausgasemissionen verursacht und weniger Wasser benötigt. Ausserdem ist Hafermilch oft günstiger als Mandel- oder Sojamilch, was sie zu einer erschwinglichen Option macht.

Kuhmilch ist die beliebteste «Milchsorte» und wird weltweit in grossen Mengen produziert. Allerdings sind Kühe in der Schweiz laut dem WWF für 34 Prozent der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Foto: imago images
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Mandelmilch

Mandelmilch wird aus gemahlenen Mandeln und Wasser hergestellt. Sie ist zwar eine der beliebtesten Milchalternativen, verursacht aber eine deutlich grössere Umweltbelastung als Kartoffel- oder Hafermilch. Mandeln benötigen viel Wasser und Land. Hinzu kommt, dass 80 Prozent der weltweit verarbeiteten Mandeln aus Kalifornien stammen, schreibt die deutsche Albert-Schweitzer-Stiftung. Die dortigen riesigen Monokulturen liessen der ursprünglichen Flora und Fauna keinen Platz mehr übrig, zudem benötigten die Mandelbäume in der Hitze viel Wasser.

Kuhmilch

Kuhmilch ist die beliebteste «Milchsorte» und wird weltweit in grossen Mengen produziert. Allerdings sind Kühe in der Schweiz für 34 Prozent der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich, schreibt der WWF Schweiz. Eine Kuh stosse beim Wiederkäuen täglich 300 bis 500 Liter Methan aus. Dazu kommen Bedenken hinsichtlich der Tierhaltung und des Wohlergehens der Kühe.

Fazit

Kartoffel- und Hafermilch sind eindeutig die nachhaltigsten der vier verglichenen Milchoptionen. Sie sind energieeffizienter in der Herstellung und benötigen weniger Wasser und Land als die anderen Milch-Varianten. Mandelmilch hat den Vorteil, dass sie cremiger ist als die anderen beiden Milchalternativen. Dafür ist sie teurer und weniger umweltfreundlich.

Nicht vergessen sollte man zudem, dass der Anbau der Rohstoffe, der Transportweg und die Verpackung eine Rolle bezüglich Nachhaltigkeit spielen.

Die Entscheidung, welche Milchalternative man wählt, hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Wer einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Ansatz verfolgen möchte, wählt am besten Kartoffel- oder Hafermilch aus der Region.

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