Der kreislauffähige Haushalt
Wie aus Kerzenresten Grill-Anzünder werden

Immer mehr Unternehmen wollen «kreislauffähig» werden und keinen Abfall mehr produzieren. Das Schweizer Start-up Move The Date Switzerland sammelt Tipps, dank denen auch Privatpersonen im Haushalt weniger wegwerfen müssen.
Publiziert: 09.05.2022 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 14:37 Uhr
Jonas Dreyfus

Immer mehr Unternehmen verwenden den Begriff «Kreislaufwirtschaft», wenn sie auf ihre Bemühungen aufmerksam machen, nachhaltiger zu produzieren. So hat Ikea zum Beispiel angekündigt, bis 2030 «kreislauffähig» zu werden. Sprich: Nur noch erneuerbare und recycelte Materialien zu verwenden. Die Idee basiert auf dem Gedanken, dass Produkte nicht einfach ein Mal gebraucht und dann in den Abfall geworfen werden. Vorbild ist die Natur: Jedes abgefallene Blatt Laub wird dort automatisch kompostiert und bleibt damit im Kreislauf, der sich immer wieder selbst erneuert.

Kreislaufwirtschaft funktioniere auch zu Hause, sagt Nina Schaller von Move The Date Switzerland. Das Schweizer Start-up möchte Unternehmen mit «cleveren Zukunftsideen» sichtbar machen. «Mit unseren sogenannten Hacks zeigen wir auf unserer Website immer wieder Ideen für daheim.» Anfängerinnen und Anfängern empfiehlt Schaller drei Hacks.

Kerzenreste verwerten

Teelichter sind gemütlich, doch in den Aluminiumbechern bleibt immer relativ viel Wachs zurück. Aus ihm lässt sich zum Beispiel ein umweltfreundlicher Grill- und Ofenanzünder machen: Schmelze die Kerzenreste im Wasserbad in einer Metalldose oder einer Pfanne. Fülle Sägespäne in die Senkungen eines leeren Eierkartons und fülle sie mit dem flüssigen Wachs auf. Lass die Masse erkalten. Um ein Feuer damit zu entfachen, reisst du die Kartons auseinander und zündest die Stücke mit einem Streichholz an.

Das brauchst du für selbst gemachte Grillanzünder: Kerzenreste, Sägespäne, Eierschachteln.
Foto: movethedate.ch
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Seifenresten verwerten

Je kleiner eine Seife, desto unpraktischer zum Händewaschen. Wer die Reste sammelt, kann daraus Flüssigseife machen. Für 20 Gramm Seifenreste brauchst du 200 ml Wasser, eine Reibe, 1 Esslöffel Olivenöl und 6 bis 8 Tropfen ätherisches Öl. Reibe die Seifenreste möglichst fein, gebe sie in köchelndes Wasser und löse sie durch Rühren auf. Lasse die Masse rund zwölf Stunden abkühlen, bis sie dickflüssig wird. Rühre Olivenöl und ätherisches Öl ein. Füge je nach Festigkeit noch mal etwas Wasser hinzu. Rühre mit dem Mixer auf niedrigster Stufe alles gut um und fülle die Seife in deinen leeren Seifenspender. Die selbst gemachte Flüssigseife ist rund vier Wochen haltbar. Das Rezept funktioniert am besten mit Naturseife.

Gemüseresten verwerten

Gemüse zu rüsten, ohne Reste zu produzieren, ist unmöglich. Wer diese weiterverwerten möchte, kann daraus Bouillon machen. So gehts: Restabfälle in einem grossen Beutel einfrieren. Wenn er voll ist, die gesammelten Gemüsereste in einen Kochtopf geben und ihn mit Wasser auffüllen, bis alles gut bedeckt ist. Das Wasser einmal aufkochen und danach eine halbe Stunde köcheln lassen. Brühe durch ein Sieb in ein Gefäss giessen. Das Rezept funktioniert mit Zwiebelabfällen genauso wie mit Kartoffelschalen oder Strünken von Blumenkohl.

Am 13. Mai ist Stichtag

«Move the date» heisst soviel wie «Verschieben wir das Datum». Gemeint ist der sogenannte Oversthoot Day: Ein Stichtag, der jedes Jahr sowohl für die Menschheit als auch für die Schweiz berechnet wird. Spezialisten vergleichen dabei, wie viele natürliche Ressourcen wir verbrauchen und, wie viele davon in der gleichen Zeit nachwachsen. Sobald wir mehr von der Natur verbraucht haben, als der Planet im ganzen Jahr erneuert, ist der Overshoot Day erreicht. Das Start-up respektive die Bewegung #MoveTheDate macht sich zum Ziel, das Datum so weit wie möglich nach hinten zu verschieben. Dieses Jahr ist der Overshoot Day bereit am 13. Mai. MoveTheDate Switzerland lanciert zu diesem Anlass einen Contest zum Thema zukunftsfähige Mobilität mit dem Snowboard-Profi Pat Burgener.

«Move the date» heisst soviel wie «Verschieben wir das Datum». Gemeint ist der sogenannte Oversthoot Day: Ein Stichtag, der jedes Jahr sowohl für die Menschheit als auch für die Schweiz berechnet wird. Spezialisten vergleichen dabei, wie viele natürliche Ressourcen wir verbrauchen und, wie viele davon in der gleichen Zeit nachwachsen. Sobald wir mehr von der Natur verbraucht haben, als der Planet im ganzen Jahr erneuert, ist der Overshoot Day erreicht. Das Start-up respektive die Bewegung #MoveTheDate macht sich zum Ziel, das Datum so weit wie möglich nach hinten zu verschieben. Dieses Jahr ist der Overshoot Day bereit am 13. Mai. MoveTheDate Switzerland lanciert zu diesem Anlass einen Contest zum Thema zukunftsfähige Mobilität mit dem Snowboard-Profi Pat Burgener.

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