Erste Auswertung der Umfrage von ETH Zürich und DemoSCOPE
So soll das Klimaziel erreicht werden

Wie kann die Schweiz klimaneutral werden? Wer muss auf was verzichten? Dies will die Umfrageserie der ETH Zürich und des Sozialforschungsinstituts DemoSCOPE herausfinden. Die ersten Zwischenresultate zeigen, dass der Weg zum Erreichen des Klimaziels kompliziert wird.
Publiziert: 02.09.2022 um 00:33 Uhr
Zur Frage, ob freiwillige Massnahmen von Unternehmern ausreichen, zeigt eine eindeutige Richtung, die einer geringen Zustimmung. Freiwillige Massnahmen von Unternehmen reichen nicht aus. Dasselbe Meinungsbild zeigt sich bei freiwilligen Massnahmen durch Haushalte. Es ist also die «Freiwilligkeit», die für sich alleine nicht als ausreichend angesehen wird.
Foto: DemoSCOPE
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Die gute Nachricht vorweg: Eine deutliche Mehrheit der befragten Leserinnen und Leser von Blick.ch und Bluenews begrüsst Massnahmen gegen den Klimawandel. Aber bei der Frage, wie das von der Schweiz anvisierte Ziel «Netto null» bis 2050 erreicht werden soll, gehen die Meinungen auseinander.

So gibts zum Punkt «Einzelne Konsument:innen können nur sehr wenig zur Reduktion von Klimagasemissionen beitragen» zwar keine eindeutige Aussage. Bei der Frage, ob freiwillige Massnahmen von Unternehmen und Haushalten ausreichen, um das Klimaziel zu erreichen, war für die Teilnehmenden aber klar, dass Freiwilligkeit nicht ausreichen wird.

Das zeigen die ersten Auswertungen der Umfrageserie der ETH Zürich und des Sozialforschungsinstituts DemoSCOPE bei Usern von Blick.ch und Bluenews.ch, die uns vorliegen. Die Umfrage läuft noch: Wer will, kann hier teilnehmen.

Freiwilligkeit vs. Zwangsmassnahmen

Mit 56 Prozent ist für die Mehrheit der Befragten klar: Es braucht staatliche Massnahmen, um die Klimagasemissionen auf ein vertretbares Ausmass zu verringern. Auch bei der Frage, wen diese gesetzlichen Anordnungen betreffen sollen, sind die Meinungen gemacht: Unternehmen sollen gezwungen werden dürfen, Massnahmen zur Klimagasreduktion umzusetzen, Privatpersonen hingegen nicht.

Lukas Fesenfeld, Politikökonom an der ETH Zürich und der Universität Bern, ordnet das Resultat wie folgt ein: «Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die aktuelle Umfrage kein abschliessendes Stimmungsbild der gesamten Schweizer Bevölkerung aufzeigt, sondern der Leserinnen und Leser von Blick.ch und Bluenews.ch. Schweizweit befürwortet eine Mehrheit der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger durchaus kostenintensive und einschneidende Klimaschutz-Massnahmen für Haushalte.»

Energie sparen, weniger Fliegen

Massnahmen würden jedoch nur akzeptiert, wenn zugleich die Wirtschaft reguliert werde, Innovation staatlich gefördert und niedrige Einkommen zielgerichtet entlastet würden, ergänzt Fesenfeld. «Für die öffentliche Akzeptanz ambitionierter Klimapolitik kommt es also auf eine faire Verteilung der Kosten, eine sinnvolle Abstimmung von Massnahmen sowie eine transparente Kommunikation an.»

Viele Bürgerinnen und Bürger wollen selbst aktiv zur Reduktion der Emissionen beitragen. Am häufigsten genannt wurden «weniger Energie verbrauchen» (44 %), 39 Prozent wollen «weniger fliegen» sowie je 31 Prozent «weniger tierische Produkte essen» und auf «klimafreundliche Wohnungen setzen».

Deine Meinung ist gefragt

Die Umfrageserie der ETH Zürich und des Sozial- und Marktforschungsinstituts DemoSCOPE zum Thema Klimaziel «Netto null» läuft weiter.

Nimm hier via appnyx an der Umfrage teil.


Hinweis: appnyx ist eine App von DemoSCOPE, in der die ganze Umfrageserie bereitgestellt wird. Die Teilnahme ist anonym und es ist keine Registrierung erforderlich.

Die Umfrageserie der ETH Zürich und des Sozial- und Marktforschungsinstituts DemoSCOPE zum Thema Klimaziel «Netto null» läuft weiter.

Nimm hier via appnyx an der Umfrage teil.


Hinweis: appnyx ist eine App von DemoSCOPE, in der die ganze Umfrageserie bereitgestellt wird. Die Teilnahme ist anonym und es ist keine Registrierung erforderlich.

Wissen wir Bescheid?

Die Umfrageserie rund ums Thema Klimaziel beinhaltet mehrere Blöcke. So wurde neben möglichen Massnahmen gegen den Klimawandel auch das Wissen zu Klimagasemissionen abgefragt. Zum Beispiel, wie hoch der Anteil der Emissionen ist, der direkt in der Schweiz entsteht (es sind 36,5 Prozent).

Hier zeigte sich, dass nur 10 Prozent der 1660 Teilnehmenden diesen Anteil annähernd richtig einschätzen. Knapp 63 Prozent glaubten, dass der Hauptteil der Emissionen im Ausland entsteht. Dafür wurden die Ursachen für die Emissionen relativ gut eingeschätzt. Einzig bei der Mobilität hielten die Befragten den Anteil höher, als er tatsächlich ist.

Viele hoffen auf technische Innovationen, um den Schadstoffaustoss zu reduzieren. Zum Beispiel CO₂ direkt aus der Luft filtern, wie dies das Schweizer Start-up Climeworks tut.
Foto: KEYSTONE

Hoffen auf technische Lösungen

Aufgrund der ersten Auswertung dieser Befragung lässt sich sagen, dass ein Grossteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf technische Innovationen hofft, um den Schadstoffausstoss zu reduzieren. Zum Beispiel CO₂ direkt aus der Luft filtern, wie es das Schweizer Start-up Climeworks tut. Diese Technologien sollen auch entsprechend gefördert werden.

Zudem sprechen sie sich für ein Anreizsystem aus. Sprich: Wer weniger Emissionen verursacht, soll belohnt werden. Einige Kantone bieten zum Beispiel hohe Rabatte bei der Motorfahrzeugsteuer an, wenn ein Elektroauto eingelöst wird. Dennoch glauben nicht alle Befragten, dass die Förderung bei der Verhaltensänderung viel bewirkt.

Die Frage nach CO₂-Abgaben polarisiert weiterhin. In der aktuellen Befragung bei Usern von Blick.ch und Bluenews.ch ist eine knappe Mehrheit dagegen. Lukas Fesenfeld von der ETH weist darauf hin, dass in repräsentativen Umfragen CO₂-Abgaben auf Treibstoffe sowie Lebensmittel durchaus befürwortet würden.

Jedoch betont der Politikökonom, dass oftmals die Kosten des Klimaschutzes anstatt der Vorteile in den Vordergrund der politischen Debatte gerückt werden. Dies kann die Zustimmung für Klimapolitik schmälern und erklären, warum bei Volksabstimmungen Vorschläge wie das CO₂ Gesetz im Juni 2021 knapp scheitern.

Was darf das Klimaziel kosten?

Sobald also die Belastung fürs eigene Budget im Fokus der Debatte steht, werden mögliche Massnahmen kritisch betrachtet. Fesenfeld sagt, dass die öffentliche Akzeptanz für ambitionierte Klimapolitik auf Produktions- und Konsumseite steige, wenn Massnahmen als wirkungsvoll und gerecht wahrgenommen würden.

Folgendes Feedback einer Person, die an der Befragung teilnahm, greift diesen Punkt auf: «Ich lebe schon bescheiden und klimafreundlich – weil ich mir Flugreisen, Autofahren oder Festivals nicht leisten kann. Darum lasse ich mir das Fleischessen oder die heisse Dusche nicht nehmen.» Das heisst, nicht alle sollen gleich viel reduzieren müssen.

Sag uns, wie du zum Thema Klimawandel stehst, und nimm an der Umfrageserie teil.

Einblick in die Ergebnisse

Eine erste Auswertung der Umfrageserie von ETH Zürich und des Sozial- und Marktforschungsinstituts DemoSCOPE zeigt: Das Thema Klimawandel ist präsent. Die Notwendigkeit von Massnahmen wird erkannt.

In der appnyx App kannst du noch mehr Ergebnisse zu dieser Umfrageserie nachlesen – und an weiteren Umfragen teilnehmen.

Eine erste Auswertung der Umfrageserie von ETH Zürich und des Sozial- und Marktforschungsinstituts DemoSCOPE zeigt: Das Thema Klimawandel ist präsent. Die Notwendigkeit von Massnahmen wird erkannt.

In der appnyx App kannst du noch mehr Ergebnisse zu dieser Umfrageserie nachlesen – und an weiteren Umfragen teilnehmen.

Informationen zur Umfrage

Stichprobe: Beim Wissens-Check haben 1660 Personen teilgenommen, bei der «Netto null»-Umfrage 662 Personen. Die Ergebnisse sind nicht gewichtet. Die Stichprobe deckt die geografische und demografische Struktur der Leser:innen von Blick.ch und Bluewnews.ch ab und gibt nicht das Gesamtbild der Schweizer Bevölkerung wieder.

Fehlerquote: Unter der Annahme einer Zufallsstichprobe beträgt der maximale Fehlerbereich für Prozentangaben +/– 3,8 %. Zeitraum: Die Daten wurden im August 2022 erhoben. Projektpartner: ETH Zürich, DemoSCOPE. Verantwortliche: Lukas Fesenfeld (ETH), Stefan Klug (DemoSCOPE)

Stichprobe: Beim Wissens-Check haben 1660 Personen teilgenommen, bei der «Netto null»-Umfrage 662 Personen. Die Ergebnisse sind nicht gewichtet. Die Stichprobe deckt die geografische und demografische Struktur der Leser:innen von Blick.ch und Bluewnews.ch ab und gibt nicht das Gesamtbild der Schweizer Bevölkerung wieder.

Fehlerquote: Unter der Annahme einer Zufallsstichprobe beträgt der maximale Fehlerbereich für Prozentangaben +/– 3,8 %. Zeitraum: Die Daten wurden im August 2022 erhoben. Projektpartner: ETH Zürich, DemoSCOPE. Verantwortliche: Lukas Fesenfeld (ETH), Stefan Klug (DemoSCOPE)

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