Studie zeigt
Die Schweiz ist bald ohne Gletscher

Der Gletscherschwund ist nicht mehr aufzuhalten, zu diesem Resultat kommt eine internationale Studie. Besonders betroffen von den katastrophalen Folgen: die Schweiz.
Publiziert: 06.01.2023 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2023 um 18:27 Uhr
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Die Schweizer Gletscher sind wohl verloren, schreibt das renommierte US-Magazin «Science» in seiner aktuellen Ausgabe. Auch wenn wir unsere CO2-Emissionen sofort stoppen würden, wäre dies nicht mehr zu verhindern. Bei einem Temperaturanstieg von 1,5 Grad schmilzt voraussichtlich fast jeder zweite der weltweit rund 215'000 untersuchten Gletscher gänzlich. Die Begrenzung auf 1,5 Grad erscheint aber immer unwahrscheinlicher. Erreicht die Erderwärmung zwei Grad, schmelzen weltweit sogar 70 Prozent der Gletscher.

Die aktuellen Klimaziele aller Länder reichen nicht, um den Anstieg auf 1,5 Grad zu beschränken, zeigen aktuelle Berechnungen. Das bedeutet, dass in den Alpen die Gletscher gänzlich verschwinden, genauso wie in Kanada, den USA und Neuseeland. Einzig in den hohen Bergen Asiens, in Teilen Alaskas und Russlands, der Arktis und der Antarktis gäbe es bei diesem Szenario Ende dieses Jahrhunderts noch Gletscher.

Katastrophale Folgen wie Dürren in den Sommermonaten und eine Reduktion der Biodiversität

Die ist aus vielerlei Gründen problematisch: Zum einen führen schmelzende Gletscher zu einem Anstieg des Meeresspiegels, was zu vermehrten und drastischen Überschwemmungen in Küstengebieten führt. Zum anderen hat ein Verschwinden der Gletscher auch drastische Auswirkungen auf die Schweiz: Gletscherwasser versorgt in den trockenen Sommermonaten unsere Flüsse, unsere Fauna und Flora und unsere Landwirtschaft mit Wasser. Verschwindet es, kommen auf die Schweiz Dürremonate mit katastrophalen Folgen für unsere Biodiversität und unsere Ernährungssicherheit zu.

Dieser Blick auf den Aletschgletscher wird es in Zukunft wegen der Klimakatastrophe nicht mehr geben.
Foto: Keystone
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Stärkere Klimaschutzmassnahmen, ziehen die Forscher als Fazit, sind unabdinglich, sagt der Co-Autor der Studie, Matthias Huss von der ETH Zürich zu SRF: «Auch wenn wir die Gletscher nicht so retten können, wie sie aktuell aussehen, bewirkt jedes Zehntelgrad eingesparter Erwärmung einen geringeren Rückgang und damit auch geringere negative Auswirkungen».

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