Wissenschaftler klären auf
Ist es umweltschädlich, ins Meer zu pinkeln?

Toiletten sind an den meisten Stränden Mangelware. Deshalb wählen viele Badegäste den Gang ins Meer um sich zu erleichtern. Doch ist das eigentlich schädlich für die Umwelt?
Publiziert: 29.06.2020 um 11:32 Uhr
|
Aktualisiert: 07.07.2020 um 08:09 Uhr

Wissenschaftler der American Chemical Society sagen: Nein. Denn die Harnstoffmenge im Urin ist im Vergleich zu den Wassermassen minimal. Die Forscher rechneten aus, selbst wenn jeder Mensch täglich ins Meer pinkeln würde, würde der Harnstoffanteil nur ein sechzig-Billionstel der gesamten Wassermenge ausmachen.

Auch Tiere lassen Wasser

In die Ozeane zu urinieren, ist daher legitim. Denn Fakt ist, auch riesige Meeresbewohner müssen sich erleichtern. So gibt ein Blauwal durchschnittlich pro Tag 1000 Liter Urin ins Meer ab.

Urin besteht zu 95% aus Wasser. Der Rest setzt sich vorwiegend aus Natrium, Chloriden und Kalium zusammen. Bestandteile, die ohnehin im Meerwasser enthalten sind.

Wenn am Strand die Toiletten fehlen begeben sich viele ins Meer, um sich zu erleichtern.
Foto: imago images/A. Friedrichs
1/7

Aufgepasst bei Korallenriffen

Doch auch beim grössten Natur-WC gibt es Ausnahmen. An Korallenriffen sollte man sich nicht erleichtern, denn der Stickstoff im Harn fördert das Algenwachstum. Bedecken zu viele Algen Korallenriffe, bekommen diese weniger Licht. Und das kann langfristig zum Absterben der Riffe führen. Bekanntes Beispiel ist der Maja-Beach auf der Thailändischen Insel Kho Phi Phi. Nach dem Kinohit «The Beach» musste der Strand gesperrt werden, damit sich die Korallenriffe von den Touristenmassen erholen konnten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?