Barbie inspiriert die Kleinen
«Mädchen sollen wissen, dass sie alles werden können»

Dass Barbie lange mehr kann, als nur gut auszuschauen, ist kein Geheimnis. Über 200 Berufe übt die Puppe heute aus. Die Schweizer Bergführerin Evelyne Binsack (52) wurde nun zum Role Model gewählt und bekam damit ihr eigenes Barbie-Modell.
Publiziert: 15.11.2019 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2019 um 13:55 Uhr
Anne Sophie Carruzzo

«Du kannst alles sein». So geht der neue Slogan von Barbara Millicent Roberts, kurz Barbie. Zum 60-Jahr-Jubiläum macht Hersteller Mattel auf die sogenannte «Dream Gap» aufmerksam. Der Begriff beschreibt die Lücke zwischen Mädchen und ihrem voll entfalteten Potenzial. Eine Studie zeigt nämlich, dass Mädchen ab fünf Jahren beginnen, an ihrem Potenzial zu zweifeln. Barbie will ein Vorbild sein und Mädchen dazu ermutigen, ihre Träume zu verfolgen.

Rund um die Welt werden in diesem Sinne Barbie Role Models gekürt. In der Schweiz durfte Evelyne Binsack (52) diesen Titel und damit verbunden ihre eigene Barbie entgegennehmen. Binsack ist Bergführerin, Bestseller-Autorin und Abenteurerin aus Leidenschaft. Sie erinnert sich noch gut an ihre erste Barbie. «Ich hatte meine Barbie gerne, weil sie verkörperte alles, was ich mir unter äusserer und innerer Schönheit vorstellte», sagt die 52-Jährige im Gespräch mit BLICK.

«Barbie ist schön und das ist nicht grundsätzlich schlecht»

Doch Barbie wurde in ihren 60 Jahren stark für ihr Aussehen kritisiert. Die Puppe sei zu unrealistisch und sorge für Komplexe bei jungen Mädchen, wurde dem Hersteller Mattel vorgeworfen. Wäre die erste Barbie ein Mensch gewesen, hätte sie wahrscheinlich weder laufen, noch richtig atmen können – die Beine waren zu lang, die Füsse zu klein und die Taille definitiv zu dünn dafür.

Barbie ist ein Vorbild für kleine Mädchen und vertritt die Haltung: «Du kannst alles sein!»
Foto: Getty Images
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Binsack sagt über die Puppe: «Ich finde, Barbie wird manchmal etwas stark kritisiert. Die Puppe ist schön, das ist nicht grundsätzlich schlecht.» Inzwischen gibt es Barbie in allen möglichen Körperformen und Hautfarben — und die Puppe übt über 200 Berufe aus.

Barbie ist mehr als nur ein Spielzeug

Die Botschaft der aktuellen Barbie-Kampagne findet Binsack gut: «Mädchen sollen wissen, dass sie alles werden können, was sie wollen.» Gleichzeitig sollen die Kleinen laut Binsack aber auch nicht in einer Blase aufwachsen: Sie müssen sich bewusst sein, dass es harte Arbeit braucht, um seine Träume zu erreichen. «Aber wenn Sie ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren und nicht aufgeben, dann werden sie ihre Träume verwirklichen können», so die Bergführerin.

Binsack weiss, was es heisst, durchzubeissen. Mit dem Fahrrad, dem Schlitten und zu Fuss war sie ganze 484 Tage unterwegs – von zu Hause bis an den Südpol. Auch am Nordpol war sie schon, trotz Strapazen und organisatorischer Hürden. Der Glaube an sich selbst und ihr Durchhaltevermögen hat sie bis auf den Mount Everest gebracht.

«Barbie ist wertvoll für junge Mädchen», findet Binsack. «Sie dient als Verkörperung von Träumen und Vorstellungen.» Diese Visualisierung könne den Mädchen helfen, zu realisieren, was ihre Leidenschaft überhaupt sei, meint Binsack. «Wenn ein junges Mädchen ihre Leidenschaft findet, dann ist der ganzen Welt gedient. Denn ein Mensch mit Leidenschaft setzt sich ein und bewegt etwas.»

Rückblick auf 60 Jahre Barbie
  • 1959: Die erste Barbie überhaupt taucht im Fernsehen auf. Sie trägt einen schwarz-weiss gestreiften Badeanzug. Die Nachfrage ist im ersten Produktionsjahr bereits gross – es wurden 350'000 Modelle verkauft.
  • 1969: «Coloured Francis» heisst die erste dunkelhäutige Barbie-Puppe. Sie kommt 1967 in den Handel und sorgtezwei Jahre später für Schlagzeilen. Eltern kritisieren die dünne Taille und grosse Oberweite der Puppe. Um der Kritik entgegenzuwirken, gibt es ein paar Veränderungen.
  • 1979: Nach 20 Jahren kommt die «Black Barbie» heraus. Sie wird jedoch von afrikanischen Ländern stark kritisiert. Mattel verspricht, das Model zu verbessern.
  • 1990: Erst zehn Jahre nach diesem Versprechen setzt Mattel dies auch um. Es gibt eine afrikanische Puppe, die ein grosser Erfolg wird. 1988 bekommt Barbie erstmals einen Beruf. Sie wird zum «Doctor Barbie».
  • 1999: Die Kritik an der Taille hört nicht auf und so wird sie um ein paar Millimeter erweitert. 1997 erscheint das Lied «Barbie Girl» von Aqua und verleiht der Puppe weiter Prominenz. Im Jahr 2001 kommt Barbies erster Film «Barbie in: Der Nussknacker» in die Kinos.
  • 2009: Zum 50. Geburtstag gibt es an der New Yorker Fashion Week eine Show nur für Barbie. Gemeinsam mit Designern wie Calvin Klein und Vera Wang wird eine Kollektion für Barbie in Lebensgrösse entwickelt.
  • 2019: Im Jahr 2015 kommt die «Hello Barbie» zu den Kindern nach Hause. Die Puppe kann Gesprochenes speichern und den Kindern Antworten. Das Modell hat starke Medienpräsenz und wird heftig kritisiert, unter anderem wegen der Furcht von der Abhörung dritter.
  • 1959: Die erste Barbie überhaupt taucht im Fernsehen auf. Sie trägt einen schwarz-weiss gestreiften Badeanzug. Die Nachfrage ist im ersten Produktionsjahr bereits gross – es wurden 350'000 Modelle verkauft.
  • 1969: «Coloured Francis» heisst die erste dunkelhäutige Barbie-Puppe. Sie kommt 1967 in den Handel und sorgtezwei Jahre später für Schlagzeilen. Eltern kritisieren die dünne Taille und grosse Oberweite der Puppe. Um der Kritik entgegenzuwirken, gibt es ein paar Veränderungen.
  • 1979: Nach 20 Jahren kommt die «Black Barbie» heraus. Sie wird jedoch von afrikanischen Ländern stark kritisiert. Mattel verspricht, das Model zu verbessern.
  • 1990: Erst zehn Jahre nach diesem Versprechen setzt Mattel dies auch um. Es gibt eine afrikanische Puppe, die ein grosser Erfolg wird. 1988 bekommt Barbie erstmals einen Beruf. Sie wird zum «Doctor Barbie».
  • 1999: Die Kritik an der Taille hört nicht auf und so wird sie um ein paar Millimeter erweitert. 1997 erscheint das Lied «Barbie Girl» von Aqua und verleiht der Puppe weiter Prominenz. Im Jahr 2001 kommt Barbies erster Film «Barbie in: Der Nussknacker» in die Kinos.
  • 2009: Zum 50. Geburtstag gibt es an der New Yorker Fashion Week eine Show nur für Barbie. Gemeinsam mit Designern wie Calvin Klein und Vera Wang wird eine Kollektion für Barbie in Lebensgrösse entwickelt.
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