Wissens-Podcast «Durchblick»
Wie kann man trotz Demenz gut leben?

Diagnose Demenz – davor fürchten sich viele. Die Angst, nicht mehr selbständig leben zu können, Erinnerungen zu verlieren, vielleicht sogar die Liebsten nicht mehr zu erkennen. Doch was genau passiert im Gehirn? Und wie können Angehörige helfen? Alles dazu im Podcast.
Publiziert: 05.05.2022 um 15:25 Uhr
Jennifer Rieger, Sereina Tanner
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Als bei Corinne vor drei Jahren Alzheimer diagnostiziert wurde, stand sie mitten im Leben: Sie hatte drei Jobs, pflegte ihren kranken Mann. Die Diagnose war ein Schock – aber auch eine Erleichterung: «Ich wusste endlich, was los ist, und konnte offen kommunizieren. Jetzt haben alle Verständnis, wenn ich mal etwas vergessen habe.» Dank ihrer Schwester Evelyne und einem grossen Netzwerk an Freundinnen kann die 59-Jährige ein selbstbestimmtes Leben führen.

Corinne ist jung betroffen – denn das Alter ist der grösste Risikofaktor für eine Demenz-Erkrankung, erklärt Stefanie Becker, Direktorin von Alzheimer Schweiz. Von den 65- bis 69-Jährigen ist jeder Hundertste erkrankt, unter den 80- bis 84-Jährigen ist es schon jeder siebte und bei 90-Jährigen jeder Dritte.

Das Stigma von Demenz-Erkrankungen bekämpfen

Laut Prognosen wird die Anzahl der Betroffenen in der Schweiz stark ansteigen. Deshalb findet Stefanie Becker es wichtig, das Stigma der Krankheit zu bekämpfen. «Gesellschaftlich sind wir so geprägt, dass unser Geist, unser Gehirn, unsere Kompetenz das Höchste sind. Wenn wir Gefahr laufen, das zu verlieren, ist es automatisch mit einer Abwertung unserer Person verbunden.» Was oft dazu führe, dass Betroffene ihre Symptome aus Angst vor der Diagnose erst spät abklären lassen – und so auch zu spät Hilfe bekommen.

Wenn Menschen an Demenz erkranken, entwickeln sie oft Sprachprobleme. Viele vergessen, wie man Gegenstände verwendet oder verändern ihr Verhalten.
Foto: Shutterstock
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Wie erkenne ich Alzheimer?

Neben Vergesslichkeit können auch Orientierungsprobleme oder die Verschlechterung des sprachlichen Ausdrucksvermögens auf Alzheimer hinweisen. Vor allem das Vergessen von Alltäglichem und Schwierigkeiten bei vertrauten Abläufen sind Alarmzeichen. Auch Persönlichkeitsveränderungen und ungewohntes Verhalten sowie fehlender Antrieb und sozialer Rückzug sind Symptome, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Stellen Sie vermehrt eines dieser Symptome bei Ihnen oder bei jemandem in Ihrem Umfeld fest, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Mehr Infos über Alzheimer unter www.alz.ch

Neben Vergesslichkeit können auch Orientierungsprobleme oder die Verschlechterung des sprachlichen Ausdrucksvermögens auf Alzheimer hinweisen. Vor allem das Vergessen von Alltäglichem und Schwierigkeiten bei vertrauten Abläufen sind Alarmzeichen. Auch Persönlichkeitsveränderungen und ungewohntes Verhalten sowie fehlender Antrieb und sozialer Rückzug sind Symptome, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Stellen Sie vermehrt eines dieser Symptome bei Ihnen oder bei jemandem in Ihrem Umfeld fest, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Mehr Infos über Alzheimer unter www.alz.ch

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In der neuen «Durchblick»-Folge versuchen wir mit Hilfe von virtueller Realität, eine Demenz nachzufühlen. Wir hören, wie Alzheimer-Patientin Corinne ihr Leben meistert, finden heraus, wie die Suche nach einem Heilmittel voranschreitet – und warum es falsch ist zu denken, dass Erkrankte ihre Persönlichkeit verlieren.

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