Die Häfligers haben im Tessin ein altes Haus umgebaut
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«Wie Fass ohne Boden»:Die Häfligers haben im Tessin ein altes Haus umgebaut

Dona und Rolf Häfliger zeigen ihr umgebautes Traumhaus in Sommascona TI
«Diese Investitionen haben sich für uns gelohnt»

Dona (78) und Rolf Häfliger (83) haben sich im Rentenalter einen Lebenstraum erfüllt: In Sommascona TI haben sie ein altes Haus gekauft und umgebaut. Der Traum hat sie aber viel Geld und Aufwand gekostet.
Publiziert: 21.07.2024 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2024 um 14:58 Uhr
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Corine Turrini FluryRedaktorin Wohnen

«Wir haben uns schon immer gewünscht, ein altes Haus zu kaufen. In jungen Jahren hatten wir aber dafür das Geld nicht und jedes Mal haben andere Kaufinteressenten mehr geboten», sagt die gebürtige Engländerin Dona Häfliger (78). 

2015 hatte das Rentnerpaar Häfliger aber Glück und inzwischen auch das nötige Geld, um im Bleniotal ein Haus aus dem Jahr 1671 zu kaufen. «Wir hatten über ein Jahr schon nach einem passenden Objekt gesucht, bis wir dieses Zweifamilienhaus gefunden haben», sagt Kunstliebhaber Rolf Häfliger (83), der vor seiner Pensionierung 35 Jahre als Direktor eines renommierten international tätigen Schweizer Schmuckherstellers tätig war. Rund 600’000 Franken kostete das Traumhaus am Hang oberhalb von Sommascona. 

Villa für altes Haus verkauft

Davor lebte Familie Häfliger schon lang im Tessin und konnte 1967 bei Lugano eine Villa bauen. «Die Villa war wunderschön und auch im alten Stil erbaut. Sie war aber eben nicht wirklich alt», sagt die Ehefrau. Viele hätten nicht verstanden, dass das Ehepaar die Villa mit Pool und gepflegtem Garten und Umschwung verkaufen wollte. Mit einem Makler konnte die Villa aus biologischen Materialien an eine kaufkräftige Käuferin veräussert werden. Allerdings musste das Ehepaar innert nur drei Wochen ausziehen und ist im September 2015 in das noch nicht umgebaute alte Haus im Bleniotal gezogen. 

Mit diesem umgebauten Tessinerhaus mit ursprünglichem Charakter hat sich das Ehepaar Häfliger seinen Lebenstraum im Tessin erfüllt. Was ein Zweifamilienhaus war, haben sie zum Einfamilienhaus mit zehn Zimmern umgebaut.
Foto: Nando Meier
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Da die beiden erwachsenen Töchter kein Interesse an einer Wohnung im Zweifamilienhaus in Sommascona hatten, sollte aus dem um 1800 erweiterten Mehrfamilienhaus, das ursprünglich Kuhstall und zwischenzeitlich Wegzollhaus über den Lukmanierpass war, ein modernisiertes Tessinerhaus mit ursprünglichem Charakter werden. 

Höhere Umbaukosten als geplant wegen Überraschungen

Für Frühling 2016 waren der Umbau und die nötigen Renovierungen im und um das vormals teilrenovierte Haus geplant. Die Häfligers wollten während der Bauarbeiten im Haus wohnen bleiben. Bald schon stellte sich aber heraus, dass die Bauarbeiten umfassender und teuer werden sollten. Das alte Haus hatte unter anderem kein Fundament und ein undichtes Dach. «Wir hatten immer wieder Wasser auf dem Fussboden», erinnert sich die Hausbesitzerin. Beim Bau der Stützmauer im Garten rutschte zudem der Steilhang ab und schüttete fast die Haustür zu. Kurz: Kaum eingezogen, zogen die neuen Hausbesitzer während der rund neun Monaten Umbauzeit wieder aus und wohnten vorübergehend in einer Mietwohnung. 

Rund 700’000 Franken hat das Ehepaar insgesamt in den Umbau gesteckt. «Es gab einige Überraschungen und das ging ganz schön ins Geld, aber so ist das eben bei alten Gebäuden», sagt Hausbesitzer Häfliger. Dafür ist das dreistöckige Haus seither auch an die Wasserleitung im Dorf angeschlossen, ist isoliert, hat neu zwei Parkplätze auf dem Grundstück und mehrere Terrassen. Geplant wurden die Bauarbeiten von einem befreundeten Architekten unter Beizug von lokalen Handwerkern. 

Modernisiertes Einfamilienhaus mit ursprünglichem Charakter

Aus dem Zweifamilienhaus wurde ein Haus mit zehn Zimmern. Hier haben die Kunstliebhaber auch reichlich Platz für ihre Bilder. Auf zwei Etagen hat das Ehepaar je ein Wohnzimmer, die sie saisonal nutzen, eine neue Küche und ein Esszimmer, sowie Schlafzimmer mit Ankleide und neuem Bad, Büros und Gästezimmer für Familie, Verwandte aus England und Freunde. Was erhalten bleiben konnte, wurde belassen. «Den alten und traditionellen Stil, wie das Granitdach, die schrägen Wände sowie den alten Lärchenfussboden wollten wir erhalten», sagt die Ehefrau. Vieles, wie beispielsweise die beiden Eingangstüren aus Eichenholz auf Mass, sowie das Treppenhaus aus lokalem Kastanienholz sind neu. «Die Treppe zur obersten Etage war so schmal und steil wie eine Hühnerleiter. Das geht für uns nicht», sagt Dona Häfliger. 

Kostspielige Gestaltung im Aussenbereich

Auch wenn die Umbaukosten höher als erwartet waren, ist das Ehepaar absolut glücklich in ihrem Traumhaus. «Diese Investitionen haben sich für uns gelohnt», sagt Rolf Häfliger. Die beiden schwärmen vor allem von der Aussicht, den freundlichen und hilfsbereiten Dorfbewohnern und von der guten Luftqualität. «Sommascona hat den besten Luftqualitätswert im Tessin. Im Dorf war deshalb früher ein Sanatorium für Tuberkulose», erklärt Dona Häfliger, die selber Asthmatikerin ist. 

Entsprechend viel haben die Häfligers in den Aussenbereich mit Garten und Terrassen investiert, wo sie am liebsten sind. «Je nach Tageszeit und Sonnenstand verbringen wir die Zeit auf einem der Sitzplätze. Am liebsten beim kleinen Wasserfall im Garten», sagt die Ehefrau. Im Haushalt und im Garten hat das Rentnerpaar regelmässig Unterstützung. So hofft das rüstige Rentnerpaar, dass es seinen spät erfüllten Lebenstraum im Bleniotal noch längere Zeit geniessen kann. 

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