Fix zur Gesellschaft
Mandarinli sind fein, und manchmal Saukoge!

Mandarinen gehören zum Dezember. Unsere Autorin isst ganz viele davon. Sie ärgert sich oft über deren Unbeständigkeit und wünscht sich Kohlenhydrate.
Publiziert: 13.12.2020 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2020 um 11:03 Uhr
Alexandra Fitz

Wenn Sie jetzt gleich denken, diese Fitz schreibt schon wieder übers Essen, dann kann ich nur sagen: Tja, ich esse und trinke halt gern. Und in der Weihnachtszeit dreht sich eben halt schon vieles darum. Und man ist auch sentimentaler als sonst und erinnert sich an die Dezember-Tage in der Kindheit. Wo man eben Chrömle gemacht hat oder zuhauf diese kleinen orangen Früchte ass und wusste: Weihnachten ist nah!

Meine Damen und Herren, es geht um Mandarinen. Diese Baby-Orangen gehören zum Dezember wie Erdbeeren zum Juni. Und auch wenn man Lebkuchen, Schoggi und Nüsse im Samichlaussäckli lieber hatte als das gesunde Mandarinli, gehörte es doch hinein. Einmal machte ich sogar eine Mandarinen-Diät, so was kann auch wirklich nur einer pubertierenden Frau einfallen. (Vielleicht ist hier der Hinweis angebracht: Achtung, nicht nachmachen!) Ich ass also nur noch Baby-Orangen und wollte vor Weihnachten ein paar Pfunde loswerden. Die wurde ich los. Aber was dann in den Weihnachtstagen passiert ist, muss ich Ihnen ja nicht erzählen. Ich konnte dann sicher zwei Advente keine Mandarinen mehr riechen. Selbertschuld.

Apropos riechen. Was bei den Mandarinli nicht so gut ist, ist der bleibende Geruch an den Fingern. Und wenn man sie schält, spritzt es in alle Richtungen (auch auf die Tastatur, sorry, Chef!). Letztens habe ich ganz viele Mandarinli gegessen anstatt Chrömle. Aber irgendwie war ich nicht ganz zufrieden. Kennen Sie das, wenn Sie nach einem Apfel oder eben einer Baby-Orange doch noch Lust auf Kohlenhydrate haben? Ich denke, Sie kennen das ganz genau.

Alexandra Fitz, stv. Leiterin SonntagsBlick Magazin.
Foto: Thomas Meier

Manchmal nervt mich die Unbeständigkeit der Mandarnli. Man kauft so ein grosses Netz. Zu Hause haut man sich die Teile rein. Zuhauf. Sättigt ja nicht. Kohlenhydrate, wo seid ihr? Und dann ist eins uu fein. Sauer, stark, saftig. Man schält ein zweites, fummelt schön säuberlich die weissen Häutchen weg, entfernt jeden noch so kleinen dieser Fäden, die am Fruchtfleisch kleben. Endlich. Und dann im Mund? Eine endlose Enttäuschung. Fad, schwach, trocken. Man knatscht quasi nur auf der Haut rum. Übrigens kann es auch innerhalb einer Frucht unbeständig zu- und hergehen. Das macht sauer. Mandarinli sind also au Saukoge, bin wahnsinnig froh, gibt es noch Chrömle!

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