Fix zur Gesellschaft
Wo ist das verflixte Parkticket?

Unsere Autorin ist etwas chaotisch. Aber sie findet es trotzdem sehr ärgerlich, dass sie jedes Mal ihren Parkschein suchen muss.
Publiziert: 12.04.2021 um 07:37 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 14:18 Uhr
Alexandra Fitz

Ich habe ein Problem. Also nicht bloss eins, aber dieses schleppe ich schon sehr lange mit mir rum. Ich kann nicht auf Tickets oder Billette aufpassen. Kaum hab ich sie in den Händen, verleg ich sie. Deswegen gebe ich, seit ich in Clubs und Theater darf, Tickets meiner Begleitung. Das ist mir schon länger nicht mehr passiert, weil ich beim besten Willen nicht weiss, wann ich das letzte Mal weder einen Club noch ein Theater besucht habe.

Ich weiss aber noch, wie ich mit zwei Freunden das erste Mal in der Mailänder Scala war. Als wir in der Parterre-Bar einen Apéro nahmen, verfinsterte sich das Licht. «Beim zweiten Mal», sagte der Opernexperte, «müssen wir langsam rein, beim dritten Verfinstern sehr rasch.» Doch mein Scala-Ticket war weg! Ich suchte überall, in jedem Fach der kleinen Tasche, dann auf dem Fussboden und fragte schliesslich den schmucken Barista, ob etwas abgegeben wurde. Der Opernfan wurde nervös und leicht hässig. Endlich zog ich das Ticket aus einem Seitenfach, von dem ich gar nicht wusste, dass es existiert, aber beim Reinstecken sicherlich gedacht hatte: «Hier drin find ich es wieder!»

Am schlimmsten sind Parktickets. Diese kleinen, schmalen Streifen, die vor der Schranke ausgespuckt werden, die man völlig gedankenversunken einsteckt und dann eben irgendwo hin legt. Schliesslich kramt man sie ja erst nach dem Einkauf wieder hervor. Oder in meinem Fall eben nicht. Letztens hatte ich das Zetteli sogar an der Kasse noch, bezahlte den Franken und stieg ins Auto. Doch dann war es wie vom Erdboden verschluckt. In keinem Hosensack – wie so oft. Auch nicht im Kofferraum bei den Taschen – wie so oft. Ich lief den Weg in der Tiefgarage wieder zurück und stand vor dem Automaten. Ein älterer Herr, bei der Kasse vis-à-vis bemerkte wohl, dass ich etwas suchte. «Hier ist ein Ticket übrig», sagte er und reichte es mir. «Mit dem kommen Sie auf jeden Fall raus.» Ich bedankte mich und schob das Ticket in den Automaten. Ein Franken. Dann kann es ja nicht meins sein. Egal, denke ich. Da ruft ein anderer älterer Herr von der Kasse, an der ich ursprünglich zahlte. «Entschuldigen Sie, hier ist auch ein Ticket!» Ich lief zu ihm und steckte auch dieses in den Schlitz. 50 Rappen. «Dann nehmen Sie lieber das», sagten die beiden Herren fast synchron.

Alexandra Fitz, stv. Leiterin SonntagsBlick Magazin.
Foto: Thomas Meier

Ich musste aber erst noch einmal zum Auto, um Münz zu holen, denn ich hatte ja eigentlich schon bezahlt. Ich schaffte es dann auch noch aus der Tiefgarage. Aber ich musste an diesem Tag leider noch in ein Einkaufszentrum, und es passierte schon wieder. Ich geh lieber wieder zu Fuss!

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