Kolumne «Abgeklärt & aufgeklärt» über KI
Wie intelligent ist der natürliche Mensch?

Eine grosse Frage. Für einmal denkt und antwortet nicht der Kolumnist, sondern die künstliche Intelligenz.
Publiziert: 12.06.2023 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2023 um 18:34 Uhr
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René ScheuPhilosoph und Geschäftsführer des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP)

Ich habe den Chatbot Chat-GPT gebeten, eine allgemeinverständliche «Blick»-Kolumne zu Chancen und Nebenwirkungen der Künstlichen Intelligenz zu schreiben. Bitte sehr:

«Liebe Leserinnen und Leser,

künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema, das uns alle betrifft. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Technologie, und wie beeinflusst sie unser Leben?

KI ermöglicht es Maschinen, Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Sie kann Muster in Daten erkennen, Sprache verstehen und Entscheidungen treffen. Dadurch eröffnen sich zahlreiche Anwendungsbereiche, wie personalisierte Empfehlungen, effizientere Prozesse und sogar medizinische Diagnosen.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die wir beachten müssen. Der Schutz der Privatsphäre ist ein wichtiges Thema, da KI auf Daten basiert. Es ist entscheidend, dass wir unsere Daten verantwortungsvoll nutzen und vor Missbrauch schützen.

Ein weiterer Aspekt sind die Auswirkungen auf Arbeitsplätze. KI kann bestimmte Aufgaben automatisieren und dadurch Jobs überflüssig machen. Gleichzeitig eröffnen sich jedoch auch neue Möglichkeiten und Berufe im Bereich der KI. Es ist wichtig, dass wir uns anpassen und weiterbilden, um mit den Veränderungen Schritt zu halten.

Die Frage der Kontrolle ist ebenfalls von Bedeutung. KI kann lernen und Entscheidungen treffen, aber wir müssen sicherstellen, dass wir die Kontrolle behalten. Es ist wichtig, dass Menschen die letzten Entscheidungen treffen und die Ergebnisse von KI kritisch hinterfragen.

Die Entwicklung von KI ist eine spannende Reise, die uns viele Chancen bietet. Doch wir sollten auch vorsichtig sein und uns bewusst machen, dass KI nicht perfekt ist. Sie kann nicht die menschliche Empathie und Kreativität ersetzen. Es liegt an uns, KI verantwortungsvoll einzusetzen und die Potenziale zu nutzen, die sie bietet. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, eine Zukunft zu gestalten, in der Mensch und Maschine harmonisch zusammenarbeiten.»

Halten Sie den Text für klüger und besser formuliert als manches, was sie sonst lesen? Gar für intelligenter als das, was Sie selbst zu fassen imstande wären?

Scharf gefolgert: Entweder hat der Mensch nun tatsächlich eine algorithmische Superpotenz geschaffen, die – ohne Bewusstsein – bessere (Sprach-)Entscheidungen trifft als er selbst. Oder es zeigt sich im Umkehrschluss etwas anderes, was manche immer schon ahnten: Der Mensch ist auch bloss ein Meinungsautomat, der Phrasen drescht.

Was ist Ihnen lieber? Wobei: haben Sie überhaupt eine Wahl?

René Scheu ist Philosoph und Geschäftsführer des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) in Luzern. Er schreibt jeden zweiten Montag im Blick.

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