Claude Cueni über grosse und kleine Verpackungen
Sitzungsgelder für Asphaltkleber

Kurz bevor meine Frau 2008 starb, musste ich sie mehrmals notfallmässig ins Spital bringen. Wäre ich in einen von Asphaltklebern verursachten Stau geraten, wäre mir mindestens der Kragen geplatzt.
Publiziert: 28.04.2023 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2023 um 20:13 Uhr
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Claude CueniSchriftsteller

Gut, dass die Klimakleber nun «Fachkräfte» suchen, insbesondere Psychologen, wobei fraglich ist, ob diese Fachkräfte Ewigpubertierende von ihren Angstpsychosen heilen können, zumal Gläubige in Scientology-ähnlichen Sektenblasen kaum ansprechbar sind. Hilfreich wäre auch Nachhilfe in Geografie, denn Asien besteht nicht nur aus weissen Sandstränden, wo vom Sitzen Erschöpfte Erholung finden, sondern auch aus Ländern, die die Luft verpesten, um den Lebensstandard zu erreichen, den auch die Asphalt-Potatoes genossen haben.

Klimaproteste wären in China eigentlich angebrachter, aber leider ist dort keine Medienpartnerschaft möglich und örtliche Polizeikräfte benehmen sich nicht wie deutsche Polizeibeamte, die ausrücken, um Demonstranten gegen aufgebrachte Autofahrer zu schützen.

Eine Fachkraft sollte auch den Unterschied zwischen Moral und Gesetz erläutern. Während Gesetze scharfe Konturen haben und für alle gelten, ist Moral dehnbar und kann wie auch das Geschlecht täglich gewechselt werden. Übrigens: Stammt die Idee des Gesellschaftsrates eigentlich von Ravensburger?

Die Welt wird auch in 100 Jahren nicht untergehen. Europa mag seinen Niedergang fortsetzen, aber Europa ist nicht die Welt. Untergehen werden jene, die für einen Monatslohn von 1280 Schweizer Franken ihre Zeit in Märtyrerpose auf dem Asphalt vertrödeln und zu spät erkennen, dass sie nichts, aber auch gar nichts für das Klima getan haben. Ganz im Gegensatz zu all den Hochmotivierten, die mit Freude und Leidenschaft erfolgreich in Labors geforscht haben.

Aber wie Stuart Basden, einer der Gründer von Extinction Rebellion, bereits am 10. Januar 2019 schrieb: Es geht gar nicht um das Klima, es geht um einen Systemwechsel, eine Gesellschaft ohne Demokratie. So wie es auch Multimillionärin Greta Thunberg in ihrem neuen Buch fordert: Öko-Diktatur statt Kapitalismus. Sie wollen ausgerechnet Multimilliardäre wie Aileen Getty bodigen, die Erbin des Öl-Tycoons J. Paul Getty, die ihre Religion mitfinanziert.

Claude Cueni (67) ist Schriftsteller und lebt in Basel. Zuletzt erschien sein Thriller «Dirty Talking».

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