Kommentar zu Magdalena Martullo-Blocher
«Seven Thinking Steps» für die Ems-Chefin

Der Sparwahn und der rabiate Führungsstil von Ems-Chefin Magadalena Martullo-Blocher könnten sich langfristig rächen, meint SonntagsBlick-Wirtschaftsredaktor Thomas Schlittler.
Publiziert: 05.11.2023 um 01:14 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2023 um 08:17 Uhr
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Thomas SchlittlerWirtschaftsredaktor
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Magdalena Martullo-Blocher hat Ems-Chemie 2003 von ihrem Vater übernommen, im Alter von 34 Jahren. Die Dreifach-Mutter hat es geschafft, den Konzern erfolgreich weiterzuführen. Betreffend Wachstum, Rendite und Dividende war sie gar erfolgreicher als ihr Vater. Respekt!

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Die Schock-Bilder aus Domat/Ems zeigen: Ein Teil des Erfolgs wurde auf Kosten der Substanz erwirtschaftet. Das kann nicht ewig gut gehen.

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Die drei Blocher-Schwestern erhalten Jahr für Jahr eine Dividende, die höher ist als die Personalausgaben für sämtliche 2700 Angestellten. Das ist ausserordentlich. Wird gleichzeitig auf Kosten des Personals und seiner Sicherheit gespart, ist das jedoch nur noch ausbeuterisch.

Werk der Ems-Chemie in Domat/Ems.
Foto: Thomas Schlittler
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Von sämtlichen neuen Mitarbeitenden eine medizinische Eintrittsuntersuchung zu verlangen, ist zudem asozial. Würden das alle Firmen machen, hätten Kranke kaum mehr eine Chance auf einen Job.

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Martullo-Blocher war bisher erfolgreich mit ihrem rabiaten Führungsstil. Die junge Generation ist jedoch kaum mehr bereit, sich von Vorgesetzten anbrüllen zu lassen. Ein Risiko!

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Gute Mitarbeitende sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Jede Chefin ist ersetzbar, 2700 Mitarbeiter nicht. Es dürfte sich deshalb lohnen, ihnen Sorge zu tragen.

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Eigentlich ist alles gesagt. Sechs Gedanken reichen. So effizient sind Journalisten!

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