Kommentar zur neuen SRF-Krimireihe «Die Beschatter»
Es geht doch

Heute Abend startet die neue SRF-Krimiserie «Die Beschatter», die den abgesetzten Quotenhit «Wilder» ersetzen soll. Im Gegensatz zum Nordic-Noir-Mehrteiler ist die Reihe aus Basel von Michael Steiner ein mit leichter Hand inszenierter Krimiklamauk.
Publiziert: 30.10.2022 um 16:16 Uhr
Jean-Claude Galli

Ein Schweizer Krimi am Sonntagabend? Das ist normalerweise eine Zangengeburt, gerade wenn wir an die bisher missglückten «Tatort»-Episoden aus Zürich denken. Doch es geht auch anders: Auf dem gleichen Sendeplatz startet heute die neue SRF-Krimireihe «Die Beschatter». Sie verbindet Comedy und Spannung und funktioniert aus zwei Gründen: Erstens liebt der streitbare Regisseur Michael Steiner (53) im Gegensatz zu den «Tatort»-Machern seine Figuren und lässt sie Dinge sagen, die von normalen Menschen und nicht vom Reissbrett stammen.

Und Steiner versucht, den Eigenheiten einer Region auf den Grund zu gehen und sie in die Handlung einzubinden. Der Zürcher kann dabei auf Drehbuchautorin Simone Schmid (43) zählen, die aus Basel stammt.

Entspannung und ein «Löli»

Die wichtigsten Dinge bei einer gelungenen Observation, erklärt Hauptfigur und Privatermittler Leo Brand eingangs seinen Detektivschülern, seien das Vermeiden von Augenkontakt, Entspannung und das Finden eines «Löli», der den Beschatteten ablenkt.

Jean-Claude Galli, Redaktor People der Blick-Gruppe.
Foto: Thomas Meier
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Diesen Ratschlag exerziert Steiner selber perfekt. «Die Beschatter» sind mit leichter Hand inszeniert, eine Wohltat im Vergleich zu den Zürcher Übungen. Und den «Löli» hat er auch gefunden. Es ist der Detektivschüler Milan, gespielt von Dardan Sadik (30), Tollpatsch vom Dienst und Konterpart des weiblichen Serien-Maskottchens Agotha, verkörpert durch Meryl Marty (32).


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