Chaos zwischen SBB und Italien
Rösti und Cassis ducken sich weg

Politiker müssen Probleme lösen, die die Verwaltung selbst nicht gebacken bekommt. Im Streit zwischen Italien und den SBB versagen die Bundesräte Rösti und Cassis.
Publiziert: 31.12.2023 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2023 um 10:26 Uhr
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Da prallen zwei Kulturen aufeinander: Die Italie- ner sprechen eine mündliche Genehmigung aus und verabschieden sich in die Weihnachtsferien. Doch das passt nicht zum Schweizer Sicherheitsbedürfnis, wo schriftlich verwaltet wird. Die Folge: Wegen einer fehlenden schriftlichen Genehmigung fallen 38 von insgesamt 316 Verbindungen zwischen Brig und Domodossola aus. Dabei wäre das Bürokratie-Problem zwischen Rom und Bern einfach zu lösen.

Ärgerlich ist, dass sich Verkehrsminister Albert Rösti und Aussenminister Ignazio Cassis wegducken. Beide waren dieses Jahr in Rom und haben in den höchsten Tönen von der italienisch-schweizerischen Freundschaft geschwärmt. Doch wo bleiben die Magistraten, wenn man sie braucht? Ein kurzer Anruf beim Verkehrsminister – und Rösti hätte die Sache klären können. Ein kurzer Anruf beim Aussenminister – und Cassis hätte den italienischen Behörden Beine gemacht.

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«Doch der Bundesrat zeigt kein Bahn-Leadership.»
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Die Schweiz subventioniert das italienische Transportsystem mit Millionen Franken. Das Bahnland Schweiz ist weltweit berühmt und respektiert. Doch der Bundesrat zeigt kein Bahn-Leadership.

Der Bundesrat hätte im Streit zwischen SBB und Italien längst aktiv werden sollen.
Foto: imago images/Andreas Haas
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Es wird Zeit, dass Rösti und Cassis die Bahn-Bürokratie zur Chefsache machen. Worauf warten die Consiglieri federali Rösti e Cassis? Avanti, sonst ist der Zug abgefahren.

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