Schlagerkönigin fünfmal im Hallenstadion
Warum viele Helene Fischer unrecht tun

Helene Fischer gilt bei den meisten noch immer als Schlagersängerin. Sprich: auch als bieder. Sie ist alles andere als das.
Publiziert: 24.09.2023 um 09:56 Uhr
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Michel ImhofTeamlead People

«Ich bin Helene Fischer verfallen» schrieb ich im März 2014 als Kommentar im «Blick am Abend» – während ich an der Zürcher Hochschule der Künste studierte und dort mit der Aussage für Schmunzler sorgte. Heute, fast zehn Jahre später, besuche ich die Konzerte der Schlagerkönigin regelmässig. Am ersten ihrer Auftritte im Zürcher Hallenstadion hörte ich am Dienstag jemanden «Sie ist mittlerweile Pop – das Publikum weiterhin Schlager» sagen. Das dürfte wohl daran liegen, dass die meisten Schweizer die Bezeichnung Schlagersängerin noch immer mit Biederkeit verbinden und Fischer in genau diese Schublade stopfen.

Helene Fischer gastierte diese Woche für fünf Konzerte im Hallenstadion.
Foto: Marco Masiello
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Ich wagte ein Experiment: Ich nahm Freunde zu einem ihrer Auftritte mit, die keine grosse Ahnung der hohen Kunst der «Fischerin» hatten. Und erlebte Erstaunen über ihr Niveau und darüber, dass sie tanzt, artistische Einlagen bietet – und dabei jeden Ton ihrer Musik trifft, die mittlerweile im Pop angekommen ist. «Was die leistet, ist unglaublich», war der Grundtenor meines Begleittrupps. Sie liefere eine Show, die mit Weltstars wie Taylor Swift und Beyoncé mithalten könne. Heute Abend spielt Helene Fischer ihr letztes Konzert im Hallenstadion. Und auch dort – so bin ich mir sicher – werden viele zur Erkenntnis kommen: Fischer ist nicht nur Schlagerkönigin – sie ist die erfolgreichste Sängerin Kontinentaleuropas. Und das verdient.

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