Wolfsangriff auf Hirtenhund
Bundesrat Rösti macht es sich zu einfach

Die Bilder des von einem Wolf angegriffenen und verletzten Hirtenhundes Fly gehen ans Herz. Politische Schnellschüsse sind jetzt trotzdem nicht angebracht, findet Blick-Redaktor Peter Aeschlimann.
Publiziert: 11.08.2024 um 15:43 Uhr
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Peter AeschlimannRedaktor

Hirtenhunde haben den anspruchsvollsten Job auf der Alp: Sie müssen stark und entschlossen genug sein, um unsere Nutztiere vor Räubern schützen zu können. Gleichzeitig dürfen sie keine Gefahr für Bergtouristen und deren Fidos darstellen.

Fly ist dieser Spagat gelungen. Als der Wolf sich den Schafen näherte, stürzte sich der Hirtenhund mutig auf den Eindringling. Dabei zog er sich Verletzungen zu.

Wer dieses Ereignis nun zum Anlass nimmt, ein lockereres Abschussregime zu fordern, betreibt Polemik. Herdenschutzhunde haben einen Job: die Abwehr von Wolf oder anderen Raubtieren. Wenn es hart auf hart kommt, unter Einsatz ihres Lebens.

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Das funktioniert in der Regel gut. Auf der ganzen Welt werden seit Jahrtausenden Hunde gezüchtet, um Herden zu schützen.

Falsches Signal

In diesem Jahr hat der Bund das nationale Zuchtprogramm für Herdenschutzhunde indes gestoppt. Welche Hunde infrage kommen, wer sie züchtet und ausbildet, ist künftig Sache der Kantone. Nur finanziell will sie der Bund weiterhin unterstützen.

Es ist falsches Signal, das Bundesrat Albert Rösti von der SVP damit aussendet. Herdenschutz mit Hunden ist wirksam – aber auch komplex. Umso dringender benötigt es einheitliche Regeln.

Echte Naturfreunde scheuen diesen Aufwand nicht. Nur wer es sich einfach machen will, greift sofort zur Flinte.

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