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Flammen-Inferno in Paris:So sieht es im Inneren der Kathedrale aus

Drama von Notre-Dame
Das sind die wichtigsten Fakten zum Inferno

Bald ist es zwei Tage her, seit das Feuer im Pariser Wahrzeichen Notre-Dame wütete. Paris steht unter Schock. Die Ermittlungen und Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. BLICK schaut auf zurück: Das müssen Sie über die Katastrophe wissen.
Publiziert: 17.04.2019 um 20:29 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2022 um 16:04 Uhr
So sieht die zerstörte Kathedrale aus der Luft aus.
Foto: Screenshot Gigarama
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Helena Schmid

Wann wurde das Feuer entdeckt?

Paris, 18.20 Uhr: In der Notre-Dame findet gerade eine Messe statt. Der Feueralarm geht los. Mitarbeiter überprüfen das Gebäude, finden keine Flammen. Trotzdem wird die Kirche evakuiert. Um 18.43 Uhr geht ein zweiter Alarm los. Diesmal gibt es keine Zweifel mehr: Im Dachstock ist ein Feuer ausgebrochen, es brennt.

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Warum hat es gebrannt?

Das Feuer dürfte mit der laufenden Renovierung der Kirche in Verbindung stehen. Am Tag des Brandes arbeiteten die Bauarbeiter der Firma Les Bras Frères im Dachstock – mit elektrischen Werkzeugen. Als der Alarm losging, waren sie aber schon im Feierabend. Die Staatsanwaltschaft befragte die Mitarbeiter der Baufirma und der Kirche. Derzeit gehen die Ermittler von einem Unfall aus.

Wie gross ist der Schaden?

Das Dach des Hauptschiffs, der Mittelturm, sowie der Dachstock sind den Flammen zum Opfer gefallen. Im Innern wurde der Altar schwer und die Orgel leicht beschädigt. Einige Gemälde erlitten einen Wasserschaden. Die Struktur der Kathedrale blieb weitgehend erhalten. Auch die drei bekannten Rosenfenster überstanden den Brand, die Dornenkrone Jesu wurde rechtzeitig gerettet. Hätten die Feuerwehr nur Minuten länger gebraucht, um das Feuer einzudämmen, wäre Notre-Dame verloren gewesen. Drei Personen verletzten sich beim Einsatz: zwei Polizisten und ein Feuerwehrmann. Der Schaden dürfte sich auf mehrere hundert Millionen summieren.

Von den Kunst- und Kirchenschätzen in Notre-Dame hat mehr überlebt, als angesichts der Flammen erwartet werden konnte.
Foto: Screenshot
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Ist es noch gefährlich?

Die Einsatzkräfte machen grosse Fortschritte bei der Sicherung des Gebäudes. Zurzeit ist das Gebiet noch abgesperrt – zu gross ist die Gefahr, dass sich Trümmer lösen und herunterstürzen könnten. Gemäss Angaben von Augenzeugen sind die Trümmer in der Kirche mit giftigem Blei überzogen – eine Gefahr für die Einsatzkräfte. Diese sind aber entsprechend ausgerüstet, zudem werden die giftigen Gase beim Abkühlen des Bleis kondensieren und keine Gefahr mehr darstellen.

Wie geht es jetzt weiter?

Präsident Macron kündigte bereits am Abend des Brandes an, dass die Kathedrale wieder aufgebaut würde. Am Dienstag wandte er sich noch einmal an sein Volk und versicherte: «Wir werden handeln und wir werden erfolgreich sein.» Es gilt nun einzuschätzen, was repariert, ausgetauscht und verbessert werden kann. Ein detaillierter Laser-Scan aus dem Jahr 2015 könnte als Bauplan dienen. Macron gab sich optimistisch: Die Kirche werde nach den Arbeiten noch schöner und glanzvoller sein, als vor der Katastrophe.

Wer bezahlt das?

Der Wiederaufbau der Jahrhunderte alten Kirche dürfte teuer werden. Wie viel Geld nötig ist – dazu gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben. Am Geld dürfte die Mission aber nicht scheitern: Bereits am Tag nach dem Brand haben Privatpersonen und Konzerne Millionen-Beträge versprochen. Die Spenden summieren sich auf über 700 Millionen Franken. Zu den Spendern gehören Apple, L'Oréal, Gucci, Öl-Konzern Total sowie die Stadt Paris. Zahlreiche Organisationen und Hochschulen haben bereits angekündigt, beim Wiederaufbau zu helfen.Air France gab am Mittwoch bekannt, man würde die Helfer gratis befördern.

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Wann steht die Notre-Dame wieder?

Emmanuel Macron kündigte am Dienstagabend an, man werde Notre-Dame innerhalb von fünf Jahren wieder aufbauen. Experten sehen den straffen Zeitplan des Präsidenten eher kritisch: Sie rechnen damit, dass die Reparaturen mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen dürften. Jedoch könne die Kathedrale allenfalls schon in fünf Jahren für Besucher wieder geöffnet werden, parallel zu den Bauarbeiten.

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