Keine neuen Fälle in Wuhan
China meldet grossen Durchbruch bei Coronavirus-Infektionen

Zum ersten Mal seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet.
Publiziert: 19.03.2020 um 16:09 Uhr

Stimmen diese Angaben, wäre das ein grosser Erfolg, der darauf hindeuten könnte, dass die strengen Abschottungsmassnahmen in der Volksrepublik funktioniert haben.

Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist, ist jedoch unklar. So hatte China mehrfach mit Änderungen bei der Zählweise der Infektionen für Verwirrung bei internationalen Beobachtern gesorgt. Ein Epidemiologe, der die Plausibilität der chinesischen Angaben einschätzen kann, war zunächst nicht zu erreichen.

Glaubwürdigkeit von China leidet

Die Glaubwürdigkeit der Behörden hatte auch durch massive Vertuschungsversuche gelitten. Für landesweite Bestürzung und Anteilnahme hatte so der Tod des Arztes Li Wenliang gesorgt, der früh vor dem Ausbruch einer neuartigen Lungenkrankheit gewarnt hatte, aber laut Berichten gezwungen wurde, diese «Gerüchte» nicht weiter zu verbreiten. Der 34-Jährige starb, weil er selbst an Covid-19 erkrankte.

China meldet erstmals keine inländischen Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Foto: keystone-sda.ch
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Zudem hatte das renommierte chinesische Wirtschaftsmagazin «Caixin» berichtet, dass Proben des Virus bereits im Dezember gezielt vernichtet worden seien. Obwohl anfangs also wertvolle Zeit verloren ging, loben Wissenschaftler die später getroffenen Massnahmen.

60 Millionen Menschen unter Quarantäne

Chinas Führung hatte Ende Januar damit begonnen, etwa 60 Millionen Menschen in der besonders schwer betroffen Provinz Hubei faktisch unter Zwangsquarantäne zu stellen. In der Millionenmetropole Wuhan, wo das Virus ursprünglich ausgebrochen war, dürfen die meisten Menschen schon seit Wochen nicht mehr auf die Strasse. Auch im Rest des Landes wurde das öffentliche Leben stark eingeschränkt.

Angst vor importierten Fällen

Auch wenn es laut den offiziellen Angaben keine lokalen Neuinfektionen mehr geben soll, stieg die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen - was Ängste vor einer möglichen zweiten Ausbreitungswelle schürt. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Donnerstag mitteilte, wurden 34 neue «importiere Fälle» registriert.

Chinas Präsident Xi Jinping hatte am Mittwoch davor gewarnt, dass die Viruskontrolle und die wirtschaftliche Entwicklung vor dem Hintergrund des sich verschärfenden globalen Ausbruchs weiterhin eine «Herausforderung» bleibe. Bei einer Sitzung des Ständigen Ausschusses des Politbüros forderte der Staatschef die Menschen dazu auf, wachsam zu bleiben und «unermüdliche Anstrengungen» bei der Prävention und Bekämpfung der Epidemie zu unternehmen.

Immer noch neue Todesfälle

China beklagt täglich noch immer neue Todesfälle. Am Donnerstag kamen acht Tote hinzu, womit die Gesamtzahl der Opfer auf 3245 Fälle stieg. Insgesamt wurden auf dem chinesischen Festland 80'928 Infizierte registriert, von denen sich mehr als 66'000 wieder erholt haben. (SDA)

Coronavirus, Sars-Cov-2, Covid-19 – Was ist was?

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.

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