Das müssen Sie jetzt über Corona wissen
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Fragen zum Virus:Das müssen Sie jetzt über Corona wissen

Trotz grossen Risiken werden erste Studien durchgeführt
Erste Patientin kriegt möglichen Corona-Impfstoff

Forscher auf der ganzen Welt versuchen, einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu entwickeln. Nun erhielt in Seattle (USA) die ersten Testpersonen eine Injektion. Dabei wurden Forschungsschritte ausgelassen. Wissenschaftler warnen vor grossen Risiken.
Publiziert: 18.03.2020 um 11:27 Uhr
|
Aktualisiert: 18.03.2020 um 13:20 Uhr

Unter Hochdruck wird an einem Impfstoff gegen das Coronavirus geforscht. Doch nun könnte der erste kleine Durchbruch vollbracht sein. In den USA haben Freiwillige einen möglichen Impfstoff injiziert bekommen, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.

Darunter die 43-jährige Jennifer Haller aus Seattle. Als erster Person wurde ihr ein möglicher Impfstoff gegen das Virus gespritzt. «Das ist eine wunderbare Möglichkeit für mich, etwas zu tun und zu helfen», sagt Haller. Nach der Spritze verliess sie den Untersuchungsraum mit einem Lächeln und sagte: «Ich fühle mich grossartig.»

Vorgehensweise ohne Erfolg und riskant

Am Projekt des «National Institutes of Health» (NIH) werden in den nächsten Wochen 45 gesunde Freiwillige teilnehmen. Sie bekommen jeweils zwei Dosen von bis zu einem halben Milligramm gespritzt. Dafür erhalten sie rund 1000 Franken als Entschädigung.

Sie ist die Erste: Jennifer Haller kriegt in Seattle den möglichen Impfstoff.
Foto: keystone-sda.ch
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Eigentlich müsste der experimentelle Impfstoff zuerst an Labortieren umfassend ausprobiert und erforscht werden. Doch dieser Schritt wurde übersprungen. Es sei bisher nicht gelungen, Mäuse zu züchten, die man mit der Lungenkrankheit infizieren könnte. Unter Wissenschaftlern ist das schnelle Vorgehen deshalb umstritten. Sie warnen vor grossen Risiken, wie die AP berichtet.

Impfstoff erst in ein bis anderthalb Jahre für alle erhältlich

Zudem könnte es sein, dass der Wirkstoff gar nicht wirksam ist. Denn auf diese Weise hat die Forschung in den letzten Jahrzehnten noch nie einen zugelassenen Impfstoff gegen ein Virus hervorgebracht.

«Die erste Testphase hat in Rekordzeit gestartet werden können», sagte Anthony Fauci (79), Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten. Er habe so etwas noch nie erlebt. Doch auch Fauci warnt: Der Impfstoff könnte frühestens in einem bis anderthalb Jahren für den Masseneinsatz zu Verfügung stehen. (sib)

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