Eklat im Grönland-Streit
Trump sagt Besuch in Dänemark ab

US-Präsident Donald Trump hat im Streit um einen Kauf von Grönland ein geplantes Treffen mit der dänischen Regierungschefin abgesagt. Grund sei deren mangelndes Interesse an einem Verkauf.
Publiziert: 21.08.2019 um 02:17 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2019 um 13:08 Uhr
US-Präsident Donald Trump möchte Grönland kaufen.
Foto: keystone-sda.ch
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Donald Trump will Grönland. Aber Dänemark denkt nicht daran, über einen Verkauf zu verhandeln. Nun eskaliert der Streit: Der US-Präsident gab am Dienstagabend bekannt, dass er seinen Besuch in Dänemark verschieben werde. Dies weil die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen gesagt habe, dass sie kein Interesse daran habe, über einen Verkauf zu reden.

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Die Ministerpräsidentin habe den USA und Dänemark «einen sehr grossen Aufwand» erspart, indem sie so direkt gewesen sei, dafür danke er ihr, fügte Trump hinzu.

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Der stellvertretende Sprecher des Weissen Hauses, Judd Deere, erklärte wenig später, zu diesem Zeitpunkt sei der gesamte Besuch des Präsidenten in dem Land abgesagt.

Der US-Präsident hatte am Sonntag ein Interesse am Kauf der Insel bestätigt, die als autonomes Gebiet zu Dänemark gehört. Ein Kauf wäre «sicherlich strategisch interessant» und «im Grunde genommen ein grosses Immobiliengeschäft», sagte der einstige Immobilienmogul. Grönland koste Dänemark viel Geld, jährlich 700 Millionen Dollar. Das Thema habe aber für seine Regierung keine oberste Priorität.

Dänische Politiker dachten erst noch an Aprilscherz

Das «Wall Street Journal» hatte zuvor berichtet, Trump interessiere sich wegen der natürlichen Ressourcen und der geostrategischen Bedeutung für die nordöstlich von Kanada gelegene Insel. Wie seriös die Absichten seien, sei aber selbst für seine Mitarbeiter unklar gewesen, hiess es.

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen besuchte die Insel am Sonntag und betonte dort, dass Grönland nicht zum Verkauf stehe. Sie sagte zu Trumps Idee: «Ich hoffe inständig, dass dies nicht ernst gemeint ist.» Dänische Politiker hatten schon zuvor mit Kopfschütteln auf Trumps Überlegung reagiert. «Es muss sich um einen Aprilscherz handeln», hatte Ex-Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen gesagt.

«Wenn er das wirklich in Betracht zieht, dann ist das der letzte Beweis, dass er verrückt geworden ist», erklärte der aussenpolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei, Sören Espersen. «Der Gedanke, dass Dänemark 50'000 Bürger an die Vereinigten Staaten verkauft, ist völlig lächerlich.»

Grönland ist wegen Bodenschätzen begehrt

Grönland ist eine eisbedeckte Insel zwischen dem Nordatlantik und dem Nordpolarmeer, auf der sich der US-Militärflugplatz Thule Air Base befindet. Die Insel mit seinen rund 56'000 Einwohnern ist etwa sechs Mal so gross wie Deutschland und hat den Status eines autonomen Territoriums von Dänemark.

Grönland zieht aufgrund seiner strategischen Lage und seiner Bodenschätze die Aufmerksamkeit der globalen Grossmächte China, Russland und USA auf sich. (SDA/nim)

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