Wer ist Hayat Boumeddiene?
Die Terror-Witwe gibt Rätsel auf

Sie ist die derzeit meistgesuchte Frau Frankreichs: Hayat Boumeddiene (26), Witwe des getöteten Attentäters von Vincennes, Amedy Coulibaly (32). Viele Rätsel um sie sind bis dato ungelöst.
Publiziert: 10.01.2015 um 09:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:29 Uhr
Die Terror-Witwe 2010 bei einem Schiesstraining mit ihrem Mann.
Foto: lemonde.fr
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Die vierte Attentäterin Hayat Boumeddiene (26) ist noch immer auf der Flucht. Sie konnte bisher nicht gefasst werden, wie der Pariser Staatsanwalt François Molins gestern Abend in seiner Stellungnahme von 23 Uhr bestätigte. Auch über Nacht gab es keine Meldung über eine Verhaftung des Terror-Weibs.

Das grosse Rätsel ist: War Hayat in Porte de Vincennes dabei oder nicht? Sicher ist nur, dass sie in Montrouge beim feigen Polizisten-Mord Komplizin war. Das konnte die Polizei aufgrund der DNA-Spuren belegen. Doch tötete sie auch in Vincennes?

Diese zentrale Frage um Hayat Boumeddiene ist nach wie vor ungelöst. Unter den getöteten Geiseln dürfte sie sich kaum befinden, da alle vier Geiseln bereits vor der Polizeiintervention tot waren und vermutlich von Amedy beim Auftakt des Geiseldramas niedergestreckt wurden.

Laut Zeugen war sie dabei

Laut Zeugen aus dem koscheren Supermarkt soll Hayat bei der Geiselnahme zugegen gewesen sein. Ein Betroffener hat dies im französischen Radio RMC berichtet. Die Aussage wurde von den Behörden nie bestätigt.

Auch CNN beruft sich auf Polizeiaussagen und meldet, dass sie dabei war. Dies habe Polizeisprecher Pascal Disand bestätigt.

Konnte die Witwe von Amedy Coulibaly (32) als Geisel getarnt unerkannt aus dem Laden stürmen? Tatsächlich rannten mindestens zwei Frauen in eine ganz andere Richtung als in die sichere Obhut der Polizisten.

Eng befreundet mit Kouachi-Ehefrau

Die Terror-Braut war eng befreundet mit Chérif Kouachi's Frau. Dies sagte der Pariser Staatsanwalt gestern Abend bei einer offiziellen Stellungnahme. «Die Auswertung der Telefondaten haben gezeigt, dass die Frauen im 2014 über 500 Mal telefonierten. Das heisst, die beiden Paare pflegten Bekanntschaft.»

«Le Monde» hat unterdessen verschiedene Bilder der Terror-Braut veröffentlicht, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann in einer abgelegenen ländlichen Region Frankreichs ein Schiesstraining absolviert. Das war bereits 2010. Wusste das Killerpärchen damals schon, wieviel Blut zu vergiessen sie jemals bereit sein würden? (ct)

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