Bolivien
Streitkräfte in Bolivien wollen öffentliche Ordnung schützen

Angesichts der eskalierenden Gewalt nach dem Rücktritt des bolivianischen Präsidenten Evo Morales hat die Polizei das Militär um Hilfe gerufen. Die Streitkräfte wollen demnach gegen Plünderer vorgehen.
Publiziert: 12.11.2019 um 01:50 Uhr
|
Aktualisiert: 12.11.2019 um 01:51 Uhr
In Bolivien liefern sich Anhänger des zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales in der Hauptstadt La Paz Scharmützel mit der Polizei.
Foto: Juan Karita

«Die Soldaten werden gemeinsam mit der Polizei Operationen durchführen, um Blutvergiessen und Trauer zu verhindern», sagte der Kommandant der Streitkräfte, Williams Kaliman, am Montag. «Wir werden angemessene Gewalt anwenden gegen Vandalen-Gruppen, die Schrecken unter der Bevölkerung verbreiten.»

Zuvor hatte das Militär bereits angekündigt, wichtige Einrichtungen in dem südamerikanischen Land zu schützen. Die Soldaten sollen im ganzen Staatsgebiet ausrücken, um Gebiete und Anlagen zu schützen, die für öffentliche Dienstleistungen essenziell sind, teilte das Militär am Montag mit. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sei hingegen weiterhin die verfassungsmässige Aufgabe der Polizei.

Allerdings bat die Polizei des Regierungssitzes La Paz später die Streitkräfte um Unterstützung, da sie der Lage alleine nicht Herr werde. Aufgebrachte Anhänger von Morales plünderten Medienberichten zufolge Geschäfte, errichteten Barrikaden und legten Feuer.

Auf Druck des Militärs war Morales am Sonntag nur drei Wochen nach seiner umstrittenen Wiederwahl zurückgetreten. Der Sozialist hatte sich nach der Abstimmung am 20. Oktober zum Sieger in der ersten Runde erklärt, obwohl die Opposition und internationale Beobachter erhebliche Zweifel anmeldeten. Seine Gegner warfen ihm Wahlbetrug vor.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?