Die Formel-1-Fans warten gespannt. Ab dem 15. September ist die Dokumentation über Michael Schumacher (52) auf Netflix zu sehen. Sie zeigt die grosse Karriere des Ausnahmesportlers und gibt auch emotionale Einblicke in das Leben der Familie nach Schumis tragischem Ski-Unfall im Dezember 2013.
«Télé-Loisirs» hat erste Einblicke der Doku, die 112 Minuten lang ist, vorab veröffentlicht. Corinna Schumacher, seit 1995 Michaels Frau, spricht darin erstmals über den Gesundheitszustand ihres Mannes, über den man bisher geschwiegen hat. «Ganz klar, dass mir Michael jeden Tag fehlt, nicht nur mir. Die Kinder, die Familie, sein Vater, alle, die um ihn herum sind, vermissen ihn – aber Michael ist ja da, anders, aber er ist da und das gibt uns allen Kraft», sagt die Frau des siebenfachen Weltmeisters mit Tränen in den Augen.
Gott habe keine Schuld
Der tragische Unfall hat das Leben der Familie komplett verändert. «Der Schnee ist nicht optimal, wir könnten ja nach Dubai fliegen», habe Schumi kurz vor dem traurigen Ereignis in den französischen Alpen noch zu seiner Frau gesagt. Dennoch hat die Familie die freien Tage im Schnee verbracht. Schumacher hat bei seinem Sturz trotz eines Helmes ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.
Corinna: «Ich habe Gott nie die Schuld für das gegeben, was passiert ist. Es war einfach Pech, wie es jedem passieren kann.» Aufgeben wird sie nicht. «Wir sind zusammen, wir leben zuhause zusammen, wir therapieren, wir machen alles, damit es Michael besser geht und dass er auch unseren Zusammenhalt spürt.»
Mick: «Es ist unfair»
Einzelheiten zu Michael Schumachers Gesundheitszustand erfährt man jedoch auch in der Doku nicht. «Michael hat uns immer beschützt, jetzt beschützen wir ihn», begründet Corinna. Privat sei privat. «Es ist für mich wichtig, dass er sein Privatleben geniessen kann, so gut wie es eben geht.»
Im Film äussern sich auch weitere Familienangehörige und Freunde sehr offen über ihre Gefühle und ihr Leben mit jenem Ex-Rennfahrer, der die Formel 1 geprägt hat wie kaum ein anderer. Sohn Mick (22), der auf der Rennstrecke für Haas unterwegs ist, sagt über seinen Papa: «Wir hätten viel zu bequatschen, und das ist auch die meiste Zeit in meinem Kopf, wo ich mir denke: ‹Das wäre cool, das wäre es jetzt.› Ich würde alles aufgeben – nur für das.» Es sei «ein bisschen unfair», dass solche Augenblicke mit Papa nicht mehr möglich seien. (mam)
