Coronavirus - Russland
Angst vor Corona-Pandemie: Einkaufszentren und Parks in Moskau zu

Russland verschärft seine Anstrengungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit Samstag sind in Moskau alle Einkaufszentren, Restaurants und grösseren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. So etwas gab es seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr.
Publiziert: 28.03.2020 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2020 um 17:42 Uhr

In Bussen, U-Bahnen und auf den Strassen waren weniger Menschen in der grössten Stadt Europas unterwegs als sonst. Dennoch zog es bei frühlingshaftem Wetter viele Menschen an die frische Luft.

Die Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation in Russland, Melita Vujnovic, beklagte der Staatsagentur Tass zufolge, dass viele Menschen nicht wenigstens zwei Meter Abstand voneinander nehmen: «Ich bin gerade durch Moskau gefahren, und der Anblick schmerzt.»

In Russland gibt es noch vergleichsweise wenige Corona-Fälle, doch deren Zahl steigt rasant: Am Samstag wurden mehr als 1264 Infizierte offiziell registriert. Gegen die Ausbreitung des Virus desinfizierten Spezialisten am Samstag viele Trottoirs und Strassen.

Im Kampf gegen die hochansteckende Krankheit werden die Russen von Montag an in siebentägige Zwangsferien geschickt. Zudem schliesst Russland seine Grenzen vollständig. Ab Mitternacht in der Nacht zum Montag werde der Verkehr an allen Grenzübergängen auf Strassen, Bahnverbindungen, Häfen und Fussgängerübergängen «vorübergehend beschränkt», hiess es in einem am Samstag veröffentlichten Dekret. Ausgenommen sind nur russische Diplomaten und Lastwagenfahrer.

Mit der Grenzschliessung solle verhindert werden, dass «neue Infektionsfälle ins Land kommen". Betroffen ist demnach auch die Grenze zu Weissrussland, an der es normalerweise keinerlei Kontrollen gibt. Russland hatte seine Grenzen vor einer Woche bereits für Ausländer geschlossen und internationale Flüge am Donnerstag eingestellt.

Am Samstag wurden rund 600 in der Ukraine gestrandete Russen mit einem Sonderzug nach Moskau gebracht. Die Staatsagentur Ria Nowosti meldete unter Berufung auf Quellen, es werde nun erwogen, auch alle Flüge und Züge im grössten Land der Erde vorübergehend zu stoppen.

(SDA)

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