Die Lyriden kommen
Alle drei Minuten eine Sternschnuppe

Wenn in der Nacht vom 21. zum 22. April die Sternschnuppen der Lyriden auftauchen, können sich Hobbyastronomen freuen. Denn nur zwei Tage später ist Neumond, so dass unser Trabant den Nachthimmel nicht aufhellt und auch schwächere Sternschnuppen zu sehen sein werden.
Publiziert: 07.04.2020 um 12:42 Uhr
|
Aktualisiert: 21.04.2020 um 11:41 Uhr

Die Lyriden wurden nach dem Sternbild der Leier (lateinisch Lyra) benannt, aus dem sie zu kommen scheinen. Das ist allerdings nur ein perspektivischer Effekt, ähnlich wie bei einer Autofahrt durch Schneegestöber. Auf ihrer Reise um die Sonne kreuzt die Erde zu dieser Zeit Reste des im Jahr 1861 entdeckten Kometen Thatcher.

Sternenbild der Leier

Die kleinen Teilchen auf der Kometenbahn kollidieren dann mit rund 50 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre - das entspricht rasanten 180'000 Stundenkilometern. Die Teilchen werden stark erhitzt und bringen die umgebende Luft zum Leuchten. Dies erzeugt die Lichterscheinung, die Sternschnuppe genannt wird.

Die Leier ist zwar nur ein kleines Sternbild, aber ihr auffälliger Hauptstern Wega ist der hellste Stern am nördlichen Himmel. Vier lichtschwächere Sterne bilden ein Parallelogramm, dazu kommt rechts oben die strahlende Wega. Im Jahreslauf gilt die Leier als Sommersternbild, daher kann man sie im April erst in den späten Abendstunden und dann bis zum Morgen sehen.

In zwei Wochen ist es wieder soweit: Der Meteoritenschauer der Lyriden zieht vorbei. (Archivbild)
Foto: DANIEL REINHARDT
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Wie sieht man die Lyriden am besten?

Von Nordosten her steigt das Sternbild auf und steht bis zum Beginn des Morgengrauens hoch über dem südöstlichen Horizont. Somit tauchen auch die Sternschnuppen der Lyriden erst spät am Abend oder nach Mitternacht auf. Beobachter sollten dabei ihren Blick nach Osten richten.


Wie viele Sternschnuppen kann man sehen?

Üblicherweise sind pro Stunde rund 20 Lyriden-Sternschnuppen zu sehen - also immerhin eine alle drei Minuten. Laut den Prognosen von Meteorexperten ist in diesem Jahr zwar nicht mit einem verstärkten Aufkommen zu rechnen, doch die nahe Neumondnacht macht es Nachtschwärmern leichter, nach den Lyriden Ausschau zu halten.

Um besonders viele Sternschnuppen zu sehen, sollte allerdings einen Beobachtungsort fern von lichtdurchfluteten Städten aufgesucht werden. Denn dort ist der Himmel dunkler, so dass auch lichtschwächere Sternschnuppen durchs Blickfeld der Himmelsgucker huschen können. (SDA)

5 Fakten über Sternschnuppen
  1. Sie sind steinalt:
    Die meisten Meteoroiden – so heissen die Gesteinskörper, solange sie im All sind – stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Geschätztes Alter: 4,6 Milliarden Jahre.
     
  2. Kleine verglühen:
    Meteoroiden fliegen mit bis zu 260 000 km/h. Die Luftreibung der Atmosphäre erhitzt sie und schmilzt ihre Aussenseite an. Kleinere verdampfen sichtbar als Sternschnuppe, grössere erreichen uns als Meteoriten – so heissen sie beim Auftreffen auf die Erde.
     
  3. Sie sind ewig unterwegs:
    Meteoroiden sind mehrere Millionen Jahre im All unterwegs, manche mehrere Hundert Millionen Jahre. Pro Jahr werden im Schnitt fünf Einschläge registriert. Unzählige Meteoriten bleiben unbemerkt, weil sie ins Meer oder abgelegene Gebiete stürzen.
     
  4. Der Brocken Hoba:
    Der grösste Meteorit wurde 1920 in Namibia gefunden. Hoba besteht grösstenteils aus Eisen und liegt bis heute am Fundort.
     
  5. Jetzt sieht man ganz viele:
    Besonders viele Sternschnuppen sieht man von Mitte Juli bis Mitte August. Höhepunkt: um den 12. August. Sie stammen von einem Meteorstrom, der jedes Jahr die Erdbahn kreuzt. Pro Stunde sind dann bis zu 100 Sternschnuppen sichtbar.
  1. Sie sind steinalt:
    Die meisten Meteoroiden – so heissen die Gesteinskörper, solange sie im All sind – stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Geschätztes Alter: 4,6 Milliarden Jahre.
     
  2. Kleine verglühen:
    Meteoroiden fliegen mit bis zu 260 000 km/h. Die Luftreibung der Atmosphäre erhitzt sie und schmilzt ihre Aussenseite an. Kleinere verdampfen sichtbar als Sternschnuppe, grössere erreichen uns als Meteoriten – so heissen sie beim Auftreffen auf die Erde.
     
  3. Sie sind ewig unterwegs:
    Meteoroiden sind mehrere Millionen Jahre im All unterwegs, manche mehrere Hundert Millionen Jahre. Pro Jahr werden im Schnitt fünf Einschläge registriert. Unzählige Meteoriten bleiben unbemerkt, weil sie ins Meer oder abgelegene Gebiete stürzen.
     
  4. Der Brocken Hoba:
    Der grösste Meteorit wurde 1920 in Namibia gefunden. Hoba besteht grösstenteils aus Eisen und liegt bis heute am Fundort.
     
  5. Jetzt sieht man ganz viele:
    Besonders viele Sternschnuppen sieht man von Mitte Juli bis Mitte August. Höhepunkt: um den 12. August. Sie stammen von einem Meteorstrom, der jedes Jahr die Erdbahn kreuzt. Pro Stunde sind dann bis zu 100 Sternschnuppen sichtbar.
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Himmelskörper erklärt

Was ist eigentlich ein Meteorit?

Meteoriten sind Festkörper, welche die Atmosphäre der Erde durchqueren, nicht vollständig verglühen und in den Erdboden einschlagen kann.

Was ist ein Meteoroid?

Kleinere Objekte, die sich auf der Umlaufbahn der Sonne befinden. Treten diese in die Erdatmosphäre ein, verglühen sie und erzeugen einen Meteor.

Und ein Meteor?

Ein Meteor ist eine Leuchterscheinung am Himmel, welche durch Staub oder Gesteinsbrocken entstehen. Da sie in der Atmosphäre der Erde verglühen und somit anfangen zu «leuchten», nennt man sie auch Sternschnuppen.

Der Unterschied zum Asteroid?

Asteoriden sind plantenähnliche Objekte, die meist aus Gestein bestehen. 90 Prozent der bekannten Asteroiden befinden sich im «Asteroidengürtel», der sich zwischen Mars und Jupiter befindet. Bis heute sind über 700 Asteroiden bekannt, die sich in erdnaher Umlaufbahn bewegen. 127 davon könnten einst mit der Erde zusammenstossen.

Was ist denn ein Komet?

Kometen bestehen im Gegensatz zu Asteroiden aus etwas flüchtigerem Material, meistens Gebilde gasförmigen unnd festen Teilchen. In Sonnennähe verliert ein Komet kontinuierlich an Masse und durch den Einfluss von Sonnenwind bilden sich oft die charakteristischen Leuchterscheinungen, die wir als Schweif» erkennen können.

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Meteoriten sind Festkörper, welche die Atmosphäre der Erde durchqueren, nicht vollständig verglühen und in den Erdboden einschlagen kann.

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Kleinere Objekte, die sich auf der Umlaufbahn der Sonne befinden. Treten diese in die Erdatmosphäre ein, verglühen sie und erzeugen einen Meteor.

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Asteoriden sind plantenähnliche Objekte, die meist aus Gestein bestehen. 90 Prozent der bekannten Asteroiden befinden sich im «Asteroidengürtel», der sich zwischen Mars und Jupiter befindet. Bis heute sind über 700 Asteroiden bekannt, die sich in erdnaher Umlaufbahn bewegen. 127 davon könnten einst mit der Erde zusammenstossen.

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Kometen bestehen im Gegensatz zu Asteroiden aus etwas flüchtigerem Material, meistens Gebilde gasförmigen unnd festen Teilchen. In Sonnennähe verliert ein Komet kontinuierlich an Masse und durch den Einfluss von Sonnenwind bilden sich oft die charakteristischen Leuchterscheinungen, die wir als Schweif» erkennen können.

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