Er wurde mehrfach für tot erklärt
IS-Chef meldet sich per Audio-Botschaft

In seiner ersten mutmasslichen Botschaft seit einem Jahr hat der Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zur Fortsetzung des «Heiligen Kriegs» aufgerufen.
Publiziert: 23.08.2018 um 02:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:56 Uhr
Die einzige Aufnahme von al-Bagdadi. In Mossul hatte der Iraker das IS-«Kalifat» ausgerufen.

Fast ein Jahr lang war es still um den IS-Chef. Nun hat sich Abu Bakr al-Bagdadi in einer Audio-Botschaft zu Wort gemeldet. Er attackierte die USA, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate für ihren Kampf gegen die Extremisten.

«Diejenigen, die ihre Religion vergessen, die Geduld, den Dschihad gegen ihre Feinde und ihre Sicherheit angesichts des Versprechens des Schöpfers, brechen zusammen und stürzen», sagte ein Mann, der in der im Onlinedienst Telegram verbreiteten Propaganda-Botschaft als al-Bagdadi vorgestellt wird. Ob es sich bei der Stimme auf der 55-minütigen Aufnahme tatsächlich um die al-Bagdadis handelt, konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

Al-Bagdadi versucht sich in Zuversicht

Der IS-Chef räumte Gebietsverluste in Syrien und dem Irak ein, sagte seinen Anhängern aber, sie sollten sich nicht sorgen, weil der IS auf keinen Ort beschränkt sei. Diejenigen, die den Dschihad fortsetzten, würden «siegreich» daraus hervorgehen, hiess es in der Audio-Botschaft weiter. Dies könne «eine gewisse Zeit» dauern. Die Botschaft wurde anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha veröffentlicht.

Die IS-Miliz hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und dort ein «Kalifat» ausgerufen. Im Irak wurde sie aber mittlerweile aus allen grösseren Städten vertrieben und auch im Bürgerkriegsland Syrien wurde sie in die Enge getrieben. Allerdings verübte die IS-Miliz am 25. Juli nach eigenen Angaben im Süden Syriens mehrere koordinierte Angriffe, bei denen mehr als 250 Menschen starben.

Kopfgeld auf IS-Chef

Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf al-Bagdadi ausgesetzt. Der IS-Chef wurde bereits mehrfach für tot erklärt. Nach Angaben eines irakischen Geheimdienstvertreters vom Mai soll der IS-Chef sich in Syrien unweit der Grenze zum Irak aufhalten. Die bislang letzte mutmassliche Botschaft des IS-Chefs war am 28. September 2017 veröffentlicht worden. (SDA)

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