Polizei verhaftet in Winterthur zwei Personen
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Corona-Betrüger:Polizei verhaftet in Winterthur zwei Personen

Falsche Ärzte, Wucherer und Cyberkriminelle
Corona-Notsituation ist auch Blütezeit von Kriminellen

Die Corona-Notlage verunsichert zahllose Menschen. Das ruft Betrüger auf den Plan. Kriminelle feiern derzeit Hochkonjunktur. Sie haben es nicht nur auf ältere Opfer abgesehen, sondern auf die breite, verängstigte Bevölkerung.
Publiziert: 23.03.2020 um 12:33 Uhr
Behörden warnen: Kriminelle nutzen die Corona-Notlage, um ihr Unwesen zu treiben.
Foto: Moment Editorial/Getty Images
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Kriminelle nutzen die Corona-Notlage, um ihr Unwesen zu treiben. Behörden warnen: Menschen sollen sich vor falschen Ärzten, Wucherern und Cyberkriminellen hüten, die es in Zeiten von Corona auf verängstigte Menschen abgesehen haben.

Einer der Tricks ist offenbar eine farblose Flüssigkeit in Sprühflaschen, die Wunder bewirken soll. «Corona-Killer» steht auf den bunten Behältern, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. Doch ein 30-jähriger Schweizer und eine 39-jährige Serbin kamen nicht weit mit dem angeblichen Virenvernichtungsmittel, das sie auf einer Onlineplattform anboten. Am Freitag wurden sie im Bezirk Winterthur ZH verhaftet. Ihr Verhängnis: Ein Käufer war ein Polizist.

Betrügereien und massiv überhöhte Preise hätten laut dem Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (61, SP) zugenommen, wie er der «NZZ» sagt. Die Polizei gehe entschlossen gegen solche Täter vor, die Fehr nicht nur als unverantwortlich, sondern auch unerträglich und widerlich bezeichnet.

Enkel-Trick ist jetzt der Arzt-Trick

So klickten am Donnerstag in Horgen ZH bei einem jungen Mann die Handschellen, der online Schutzmasken zu horrenden Preisen feilbot: statt 50 Rappen pro Stück verlangte der mutmassliche Wucherer rund 200 Franken für ein Fünferpack. Auf Wucher stehen gemäss Artikel 157 des Schweizerischen Strafgesetzbuchs eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Die derzeitige Notlage ist auch eine Blütezeit von Telefonbetrügern und Cyberkriminellen, die auf den Angstfaktor Coronavirus setzen. So würden Täter während eines Telefongesprächs laut «NZZ» versuchen, die Betroffenen dazu zu überreden, entweder Bargeld für einen Vertreter zu deponieren oder ihre Bankdaten weiterzugeben. Diese Masche ist nicht neu. Nur treten die Betrüger neuerdings als Ärzte auf, und nicht mehr als Polizisten oder Enkel.

Hilfe anbieten – und mit dem Geld abhauen

Besonders fies: Die Kantonspolizei Wallis teilt mit, dass sie von Fällen Kenntnis habe, dass Gauner ihre Dienste älteren Menschen anbieten, um ihre Einkäufe zu erledigen. Nachdem das Geld übergeben wurde, tauchten die Personen nicht mehr auf.

Auch Cyberkriminelle sind längst auf den Corona-Zug aufgesprungen. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes (Melani) warnte letzte Woche vor einem gefälschten E-Mail im Namen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Die Betrüger versuchen, Empfänger der elektronischen Post in die Falle zu locken. In angehängten Dateien befindet sich Schadsoftware, die den Angreifern unter Umständen vollen Zugriff auf Computer, Passwörter und persönliche Daten erlaubt. Die Behörden appellieren daran, fragliche E-Mails nie zu öffnen, sofort zu löschen und schon gar nicht auf die Links zu klicken. (kes)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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