Frankreich
Frankreich verbietet bestimmte Brustimplantate wegen Krebsrisiko

Wegen des Verdachts auf krebserregende Wirkung werden in Frankreich bestimmte Brustimplantate verboten. Die Vorsichtsmassnahme betreffe Produkte von sechs Herstellern, teilte die nationale Agentur für Medikamente und Gesundheitsproduktein Saint-Denis bei Paris mit.
Publiziert: 04.04.2019 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2019 um 15:17 Uhr

In Frankreich hatten rund 400'000 Frauen im vorvergangenen Jahr Brustimplantate. Seit 2011 seien 59 Fälle von Lymphdrüsenkrebs in Verbindung mit Brustimplantaten registriert worden. Die Agentur sprach von Anaplastisch-grosszelligen Lymphomen (ALCL). Verboten werde vom Freitag an das Inverkehrbringen, Verteilen und Verwenden der betroffenen Implantate.

Die Agentur empfahl am Donnerstag ausdrücklich nicht, bereits verwendete Implantate vorsichtshalber zu entfernen. Eine Sprecherin sagte der der Nachrichtenagentur DPA in Paris, von dem Verbot seien schätzungsweise 30 Prozent der in Frankreich erhältlichen Brustimplantate betroffen.

In Deutschland hatte die Regierung am Mittwoch beschlossen, eine staatliche Datenbank aufzubauen, um Implantate wie Prothesen und Herzschrittmacher zu registrieren. Das Register soll die Sicherheit und Information für Patienten verbessern.

Rufe nach einer schärferen Aufsicht waren unter anderem nach dem 2010 aufgeflogenen Skandal um minderwertige Brustimplantate des französischen Herstellers PIP laut geworden, bei denen jahrelang ein nicht zugelassenes Silikongel verwendet wurde. Auch die ungefähr 65'000 Eingriffe für Brustimplantate in Deutschland sollen den Plänen zufolge künftig registriert werden.

Gesundheitsminister Jens Spahn hatte mit Blick auf die erwarteten Beschluss in Frankreich gesagt, Deutschland werde - zum jetzigen Zeitpunkt - nicht folgen, da die genauen Ursachen und Zusammenhänge noch nicht klar erforscht seien.

(SDA)

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