Gesundheit
WHO ruft zu verstärktem Kampf gegen Malaria auf

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zu einem verstärkten Kampf gegen Malaria aufgerufen. Die seit dem Jahr 2000 erzielten "gewaltigen Fortschritte" bei der Bekämpfung der Krankheit hätten sich in den vergangenen Jahren verlangsamt.
Publiziert: 23.08.2019 um 02:56 Uhr
|
Aktualisiert: 23.08.2019 um 02:58 Uhr

Die WHO warnt in einem am Freitag veröffentlichten Bericht, das Ziel, die Zahl der Infektionen und Todesfälle bis 2030 um 90 Prozent zu senken, werde vermutlich verfehlt.

Der Leiter des WHO-Malaria-Programms, Pedro Alonso, sagte, nach wie vor würden jährlich 400'000 Menschen an einer Malaria-Infektion sterben. Etwa 61 Prozent davon seien Kinder unter fünf Jahren. Zudem leben demnach 90 Prozent jener Menschen, die Malaria bekommen oder an der Krankheit sterben, in Afrika südlich der Sahara. Es gebe jährlich 200 Millionen Fälle der durch Stechmücken übertragenen Krankheit.

Für die Ausrottung von Malaria muss laut der WHO deutlich mehr in die Entwicklung von Mitteln gegen die Krankheit investiert werden. Derzeit flössen weniger als ein Prozent aller Gelder, die in Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich investiert werden, in die Malaria-Forschung, schrieb die. Man brauche aber neue Werkzeuge für Prävention und Behandlung, um Malaria in absehbarer Zeit auszurotten.

Weiterzumachen wie bisher verlangsame nicht nur den Fortschritt, sondern werfe die Welt im Kampf gegen die Krankheit sogar zurück, sagte der Malaria-Experte Marcel Tanner. Die meisten Mittel gegen Malaria, die heute benutzt werden, etwa mit Insektiziden imprägnierte Moskitonetze, wurden der WHO zufolge bereits im vergangenen Jahrhundert entwickelt. Es gebe aber vielversprechende neue Wege, Malaria zu bekämpfen, etwa der weltweit erste Impfstoff, der schon in Ghana und Malawi eingesetzt werde.

Ein verstärkter Kampf gegen Malaria würde den Angaben zufolge rund 34 Milliarden Dollar kosten. Damit könnten bis 2030 zusätzlich rund zwei Milliarden Erkrankungen und vier Millionen Todesfälle vermieden werden. Das Geld ist demnach für einen Ausbau der Gesundheitssysteme und für die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen nötig.

Im ostafrikanischen Burundi herrscht derzeit eine Malaria-Epidemie, an der laut WHO seit Beginn des Jahres rund 1800 Menschen gestorben sind. Dort gab es in diesem Jahr demnach bereits fast sechs Millionen Malaria-Fälle, bei einer Bevölkerung von rund elf Millionen Menschen.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?