Italien
Sea-Watch - Salvini denkt an Klage gegen Schiffscrew

Italiens Innenminister Matteo Salvini denkt an eine Klage wegen Begünstigung der Schlepperei gegen alle Crewmitglieder des Rettungsschiffes "Sea-Watch 3". Dies verlautete laut Medienangaben aus dem römischen Innenministerium.
Publiziert: 26.01.2019 um 08:38 Uhr

Salvini wies die Forderung des Jugendgerichts von Catania zurück, acht unbegleitete minderjährige Migranten an Bord gehen zu lassen. Die unbegleiteten Minderjährigen seien 17 Jahre alt und es werde ihnen nicht genehmigt, das Schiff zu verlassen, verlautete aus dem Innenministerium.

Salvini rief am Freitag die niederländische Regierung auf, eine Lösung für die Migranten an Bord der «Sea-Watch 3» zu finden. Schliesslich fahre das Boot unter niederländischer Flagge. Die niederländische Regierung wies jedoch die Verantwortung zurück, zum Ärger hochrangiger Kabinettsmitglieder in Italien.

"Die 'Sea-Watch 3' fährt mit niederländischer Flagge. Wenn sie im Mittelmeer unterwegs ist und Italien täglich herausfordern kann, ist dies der Flagge zu verdanken, die sie von den Niederlanden erhalten hat. Entweder übernehmen die Niederlande die Verantwortung für die Migranten, oder sie entziehen der deutschen NGO Sea-Watch die Flagge", forderte Vizepremier Luigi Di Maio auf Facebook.

Wegen eines Sturms steuerte die «Sea-Watch 3» in italienische Gewässer und liegt nun zwei Kilometer vor dem sizilianischen Syracus, teilte die Küstenwache mit. Den Geretteten gehe es soweit gut, doch sie würden nicht verstehen, warum sie das Schiff nicht verlassen dürfen, berichteten die Crewmitglieder.

Italien hält seine Häfen für private Rettungsschiffe seit Monaten geschlossen und hat bereits mehrere Schiffe auf See blockiert. Rom will eine Verteilung der Migranten innerhalb der EU.

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