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Verein Long Covid Schweiz:«Immer mehr Betroffene melden sich für Sterbehilfe an»

JN.1 grassiert in der Schweiz – Symptome, Krankheitsverlauf, Impfung
Das musst du jetzt zu Corona wissen

JN.1 beschert Grossbritannien eine aussergewöhnliche Corona-Welle. Die als «Juno» bekannte Corona-Variante hat sich auch in der Schweiz durchgesetzt. Infizierte können jetzt neue Symptome bei sich bemerken.
Publiziert: 16.01.2024 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 14:15 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

Eine neue Corona-Variante geht um. JN.1 dominiert in vielen Ländern das Infektionsgeschehen. So melden etwa die Briten einen rasanten Anstieg der Fallzahlen. Auch die Schweiz wird von JN.1, auch «Juno» genannt, nicht verschont. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.

Welche Variante dominiert bei uns?

JN.1 wurde in der Schweiz zum ersten Mal Ende Oktober 2023 nachgewiesen. «Seitdem ist der Anteil dieser Variante an der Gesamtzahl stetig gestiegen. Unser letzter Datenstand vom Abwassermonitoring der Covid-19-Varianten Mitte Dezember 2023 schätzte den Gesamtanteil von JN.1 von allen Covid-19 Infektionen bei etwa 60 bis 70 Prozent», erklärt Simon Ming, Mediensprecher des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auf Blick-Anfrage. «Seitdem ist der Anteil dieser Variante wahrscheinlich noch weiter gestiegen», ergänzt er. «Juno» dominiert also auch bei uns.

Die Kantone Basel-Stadt, Genf und Tessin waren bei den Corona-Infektionen zuletzt Spitzenreiter.
Foto: Bundesamt für Gesundheit BAG

Was sagen Experten über «Juno»?

Der Infektiologe Thomas Russo von der University at Buffalo im US-Bundesstaat New York beschreibt Juno als «hinterhältig». Viele Veränderungen am Spike-Protein sorgen dafür, dass das Virus noch schneller in die Zellen eindringen kann und der Körper erst verspätet eine Immunantwort gibt. Auch die Ansteckungsfähigkeit ist höher. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt ebenfalls vor JN.1. «Auch wenn Covid-19 keine internationale Gesundheitsnotlage mehr ist: Das Virus zirkuliert weiter, es verändert sich weiter und es tötet weiter», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (58) in der vergangenen Woche. Er rief die Menschen dazu auf, sich weiterhin impfen zu lassen, in vollen Innenräumen Masken zu tragen und überall ausreichend zu lüften.

Die Corona-Variante JN.1 dominiert in der Schweiz.
Foto: IMAGO/Political-Moments
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Mit welchen Symptomen muss ich bei einer Infektion rechnen?

Mit «Juno» Infizierte bemerkten bei sich laut britischen Daten drei neue Symptome: Schlafprobleme, Angstzustände und Durchfall. JN.1 löste Pirola (B.2.86) als dominierende Variante ab. Pirola hatte sich im Sommer rasend schnell in ganz Europa ausgebreitet und wurde im August auch in der Schweiz festgestellt. Die mutierte Omikron-Variante brachte neue Symptome wie Hautausschläge und Augenentzündungen mit sich. Ansonsten haben die beiden Varianten die bereits bekannten Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Fieber, Schüttelfrost, Kurzatmigkeit und Müdigkeit gemein.

Schützt die Impfung noch?

Auch wenn sich «Juno» schneller verbreitet als andere Corona-Varianten, gibt es aktuell keine Anzeichen dafür, dass die Impfung gegen JN.1 nicht wirkt. Virologen gehen auch nicht davon aus, dass «Juno» für schwerere Verläufe sorgen wird.

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Kommt jetzt die Maskenpflicht wieder?

Spanien reagierte jüngst auf den Anstieg der Corona-Zahlen und führte die Maskenpflicht in allen Gesundheitseinrichtungen wieder ein. In den USA hat die Millionenmetropole New York alle Ersthelfer angewiesen, bei der Patientenversorgung Masken zu tragen. In der Schweiz setzen seit Ende November einige Spitäler wieder auf die Maskenpflicht. Der Apotheker- und der Pflegeverband halten sich an die Vorgaben des BAG. Aktuell ist die Einführung einer generellen Maskenpflicht nicht in Sicht.

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