150 Passagiere vermisst
Schiff auf See im Kongo gekentert

In der Demokratischen Republik Kongo hat sich nach Angaben der Staatsführung ein schweres Schiffsunglück mit möglicherweise vielen Toten ereignet.
Publiziert: 17.04.2019 um 01:29 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2019 um 08:56 Uhr
Das Unglück auf dem See, der Kongo von Ruanda trennt, soll sich bereits am Montagabend ereignet haben. Das überladene alte Schiff hatte keine Chance im schlechten Wetter.

Schiffsunglück in der Demokratischen Republik Kongo: Am Montagabend kenterte ein Schiff auf dem Kivu-See im Osten des Landes. Rund 150 Menschen gelten als vermisst. Dies teilte Präsident Félix-Antoine Tshisekedi am späten Dienstagabend über Twitter mit.

Die Verkehrsministerin der Region Süd-Kivu, Jacqueline Ngengele, bestätigte der Nachrichtenagentur DPA, dass von den rund 200 Passagieren des Schiffes bisher nur etwa 40 gerettet werden konnten und es mindestens drei Tote gebe.

Altes Schiff ohne Rettungswesten

Das Unglück auf dem See, der Kongo von Ruanda trennt, ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Montagabend. Als Ursache nannte Ngengele schlechtes Wetter. Ausserdem sei das Schiff überladen gewesen. Der örtliche Abgeordnete Vital Muhini schilderte der DPA, dass das Schiff bereits alt gewesen sei und die Passagiere keine Rettungswesten getragen hätten. Präsident Tshisekedi sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Seen und Flüsse sind im zentralafrikanischen Riesenstaat Kongo wichtige Verkehrswege, da es nur wenig asphaltierte Strassen gibt. Entsprechend kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken. Schiffe und Boote sind häufig völlig überladen, Sicherheitsregeln werden missachtet.

Eine der folgenschwersten Katastrophen ereignete sich im Mai 2001, als eine Menschenmenge auf die kongolesische Fähre «MS Musaka» im Dock des Hafens von Goma am Kivu-See strömte und das Schiff zum Sinken brachte. Zahlreiche Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, waren im Rumpf des kenternden Schiffes eingeschlossen, die Angaben zu den Opferzahlen schwanken zwischen 100 und 150. (nim/SDA)

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