Laut Wirtschaftsprofessor Brunetti
CS-Unterstützung ist kein «Too big to fail»-Fall

Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti sieht nach der Unterstützung für die Credit Suisse (CS) keinen Anpassungsbedarf beim «Too big to fail»-Konzept. Dieses sei im aktuellen Fall gar nicht betroffen, so der Mitverfasser des «Too big to fail»- Regelwerks.
Publiziert: 17.03.2023 um 04:42 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2023 um 07:53 Uhr

Dem Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti (60) zufolge ist beim «Too big to fail»-Konzept im Falle der Credit Suisse (CS) keine Anpassung notwendig. Im aktuellen Fall seien die Bedingungen dafür gar nicht erfüllt.

«Was jetzt gemacht wurde, ist eine für solche Krisenfälle vorgesehene Liquiditätsstützung durch die Nationalbank für eine systemrelevante, solvente Bank», sagte der Wirtschaftsprofessor in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Die «Too big to fail»-Regelungen kämen erst zum Zug, hätte die CS zu wenig Eigenkapital, was zurzeit nicht der Fall sei. Es handle sich also nicht um eine staatliche Rettung der Bank.

Situation sei nicht vergleichbar mit Finanzkrise 2008

Am Mittwochabend hatten die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gegeben, dass sie der Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen werden. Bereits einige Stunden später meldete die CS ihren Bedarf an. Sie leiht sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB, um die Liquidität sicherzustellen. Laut Brunetti ist die SNB damit ihrem Auftrag nachgekommen, für Finanzstabilität zu sorgen.

Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti sieht nach der Unterstützung für die Credit Suisse (CS) keinen Anpassungsbedarf beim «Too big to fail»-Konzept. (Archivbild)
Foto: PETER KLAUNZER
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Das Vorgehen der SNB sei auch nicht Zeichen einer Finanzkrise wie damals, als die UBS habe gerettet werden müssen. «Stand heute lässt sich das bei weitem nicht mit der grossen Finanzkrise von 2008 vergleichen», sagte Brunetti. (SDA)

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