Mehr als jeder Dritte würde im Job stehlen, mobben oder bestechen
So viel riskieren Angestellte für ihre Karriere

Eine neue Studie enthüllt, dass fast 40 Prozent der Arbeitnehmenden zu unethischem Verhalten im Job bereit wären. Ob Diebstahl, Mobbing oder Korruption – wird es von Vorgesetzten gefordert, kommen Angestellte dem Wunsch nach.
Publiziert: 07.06.2024 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2024 um 11:02 Uhr
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

Um vor der Chefin oder dem Chef gut dazustehen und die Karriere nicht zu gefährden, sind Arbeitnehmende zu vielem bereit – zu sehr vielem sogar, wie aus einer neuen Studie des Beratungsunternehmens EY hervorgeht.

So wäre gemäss der Studie, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, mehr als jede dritte angestellte Person zu «unethischem Verhalten» im Job bereit – sollten sie dazu aufgefordert werden.

Rund 38 Prozent zu unethischem Verhalten bereit

Zu «unethischem Verhalten» zählen laut der Untersuchung unter anderem Diebstahl, Mobbing, Korruption, Bestechung und Greenwashing. Bei Letzterem handelt es sich um verfälschte Angaben zu der Nachhaltigkeit der eigenen Produkte oder Dienstleistungen.

Jede dritte Person ist laut einer neuen Studie zu unethischem Verhalten am Arbeitsplatz bereit.
Foto: imago/PhotoAlto
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Im Rahmen der Datenerhebung wurden fast 5500 Menschen aus 53 Ländern befragt – wovon 38 Prozent besagten, dass sie sich vorstellen könnten, unethisch zu handeln, sollte es verlangt werden.

Kurioserweise waren sich aber 90 Prozent der Befragten auch sicher, dass sich ihre Arbeitskollegen und -kolleginnen immer an alle Regeln halten.

Toleranz von interner Position abhängig

Ebenfalls pikant: Laut 31 Prozent der Studienteilnehmer wird unethisches Verhalten je nach Ansehen oder Position eines oder einer Angestellten innerhalb eines Unternehmens mehr oder weniger toleriert. So würde beispielsweise bei Belästigungen eher ein Auge zugedrückt werden, wenn die Chefetage darin verwickelt ist.

Um solchem Verhalten entgegenzuwirken, haben viele Firmen in den vergangenen Jahren eine Art «Whistleblowing-Hotline» eingerichtet. Damit sollten Angestellte das Fehlverhalten ihrer Kollegen und Kolleginnen melden können. Nutzen wollen diese jedoch nur 54 Prozent der Befragten – der interne Druck, davon abzulassen, sei oft zu gross.

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